Kostensenkungspotenziale in der Containerlinienschifffahrt
Erstellt am: 14.04.2003 | Stand des Wissens: 22.10.2024
Synthesebericht gehört zu:
Ansprechperson
Technische Universität Hamburg, Institut für Maritime Logistik, Prof. Dr.-Ing. C. Jahn
Vor allem in Zeiten niedriger Fracht- und Charterraten sind Reedereien verstärkt bemüht, Kostensenkungspotenziale zu erschließen. Seeseitig sind Kosteneinsparungen durch die Nutzung von Skaleneffekten, die mit dem Einsatz großer Containerschiffe verbunden sind, möglich. Voraussetzung für den wirtschaftlichen Einsatz größerer Schiffe ist allerdings ein ausreichendes Ladungspotenzial. Der Einsatz sehr großer Containerschiffe ist mit hohen Investitionskosten verbunden, außerdem nehmen die Skaleneffekte zum Beispiel bei einem Direktdienst bereits ab Schiffsgrößen von 4000 TEU stark ab [Ashar06, S. 49]. Der Einsatz größerer Schiffe führt andererseits zu steigenden Hafenliegezeiten, sodass im Ergebnis die Rentabilität pro Reisetag nach Modellrechnungen für den Europa-Fernost-Verkehr (in dem die größten Einheiten mit bis zu 24.000 TEU eingesetzt werden) für Schiffe mit 7.000 bis 9.000 TEU am höchsten ist [Schö07]. In der Praxis haben sich Großschiffe für die Reedereien, bei voller oder nahezu voller Auslastung, als rentabel erwiesen [MaMa16a].
Ein Stellhebel zur Kostenreduzierung ist das Slow Steaming, da durch Geschwindigkeitsreduzierung einfach und schnell Einsparungen bei Treibstoffen erzielt und zugleich auch bei fehlender Ladung Schiffe in Fahrt gehalten werden können. Maloni et al. (2013) errechnete für eine Geschwindigkeit von 18 Knoten Kosteneinsparungen von 20,5 Prozent gegenüber den Kosten bei Normalgeschwindigkeit (24 Knoten) [MaPa13]. Dieser Wechsel im modus operandi der Seeschifffahrt trägt maßgeblich zu den sich aus dem Wachstum der Schiffsgrößen ergebenden Skaleneffekte bei, da moderne Containerschiffe technisch auf das Slow Steaming ausgelegt sind, wodurch der Kraftstoffeinsatz weiter reduziert werden kann [ITF15b S. 24]. Zusätzlich wird Performance Monitoring genutzt, um anhand verschiedener Datenquellen an Bord des Schiffes den Schiffsbetrieb hinsichtlich Fahrzeit, Leistung und Kraftstoffverbrauch zu überwachen und kostensparend einzugreifen.
Ein Stellhebel zur Kostenreduzierung ist das Slow Steaming, da durch Geschwindigkeitsreduzierung einfach und schnell Einsparungen bei Treibstoffen erzielt und zugleich auch bei fehlender Ladung Schiffe in Fahrt gehalten werden können. Maloni et al. (2013) errechnete für eine Geschwindigkeit von 18 Knoten Kosteneinsparungen von 20,5 Prozent gegenüber den Kosten bei Normalgeschwindigkeit (24 Knoten) [MaPa13]. Dieser Wechsel im modus operandi der Seeschifffahrt trägt maßgeblich zu den sich aus dem Wachstum der Schiffsgrößen ergebenden Skaleneffekte bei, da moderne Containerschiffe technisch auf das Slow Steaming ausgelegt sind, wodurch der Kraftstoffeinsatz weiter reduziert werden kann [ITF15b S. 24]. Zusätzlich wird Performance Monitoring genutzt, um anhand verschiedener Datenquellen an Bord des Schiffes den Schiffsbetrieb hinsichtlich Fahrzeit, Leistung und Kraftstoffverbrauch zu überwachen und kostensparend einzugreifen.
Um Ladungspotential zu bündeln und hohe Schiffsinvestitionskosten zu tragen, kooperieren Containerreedereien in Linienkonferenzen, Konsortien und Allianzen. Dadurch ist es ihnen möglich, den Einsatz der Schiffe zu rationalisieren. Eine weitere Möglichkeit, Kosteneinsparungen zu erreichen, suchen Reedereien in landseitigen Aktivitäten. Durch zwischenzeitliche Wechsel der angelaufenen Häfen sind sie bestrebt, Kosten beim Terminalumschlag und bei anfallenden Hafengebühren einzusparen und Tarife regelmäßig neu zu verhandeln [WisB19, S. 4].