Maßnahmen zur Stabilisierung der Fracht- und Charterraten in der Containerschifffahrt
Erstellt am: 14.04.2003 | Stand des Wissens: 22.10.2024
Synthesebericht gehört zu:
Ansprechperson
Technische Universität Hamburg, Institut für Maritime Logistik, Prof. Dr.-Ing. C. Jahn
Niedrige Fracht- und Charterraten wirken sich negativ auf die Ertragssituation der Reedereien aus, während stark steigende Raten die Interessen der Verlader betreffen. Beide sind daher an stabilen Raten interessiert. Hauptursache für schwankende Fracht- und Charterraten sind Ungleichgewichte zwischen Angebot und Nachfrage in der Containerschifffahrt. Aus Sicht der Reeder werden besonders bei Angebotsüberhängen Maßnahmen zur Verknappung der Kapazität notwendig. Möglich sind die Rückgabe gecharterter Schiffe, die Verschrottung oder die Auflegung von Containerschiffen. Das Potenzial für diese Maßnahmen ist allerdings sehr unterschiedlich.
Die Möglichkeit der Rückgabe von gecharterter Tonnage beschränkt sich auf die Schiffe, die nicht im Eigentum der Reederei stehen und gechartert sind. Mit der Rückgabe der gecharterten Tonnage bei Auslaufen der Charter fällt das Risiko der Nichtauslastung der Schiffe auf die Vercharterer zurück, die bestrebt sind, dieses Risiko in Form von Auflegepools abzusichern.
Das Potenzial für Verschrottungen von Containerschiffen ist relativ gering. Grund dafür ist zum einen das niedrige Durchschnittsalter der Weltcontainerflotte. Zum anderen sind die älteren Einheiten eher kleinere Schiffe, ihre Verschrottung kann nur wenig zur Reduzierung der Kapazitäten beitragen [BRS19].
Die Möglichkeit der Rückgabe von gecharterter Tonnage beschränkt sich auf die Schiffe, die nicht im Eigentum der Reederei stehen und gechartert sind. Mit der Rückgabe der gecharterten Tonnage bei Auslaufen der Charter fällt das Risiko der Nichtauslastung der Schiffe auf die Vercharterer zurück, die bestrebt sind, dieses Risiko in Form von Auflegepools abzusichern.
Das Potenzial für Verschrottungen von Containerschiffen ist relativ gering. Grund dafür ist zum einen das niedrige Durchschnittsalter der Weltcontainerflotte. Zum anderen sind die älteren Einheiten eher kleinere Schiffe, ihre Verschrottung kann nur wenig zur Reduzierung der Kapazitäten beitragen [BRS19].
Um Überkapazitäten abzumildern, legen Containerreeder Schiffe auf. Nach Angaben des Branchendienstes Alphaliner waren im Januar 2012 268 Frachter mit Kapazitäten für 676.000 TEU betroffen, was einem Anteil von 4,4 Prozent an der Weltcontainerschiffflotte entsprach und die durchschnittliche Größe der Auflieger betrug 2.500 TEU [THB12a; BRS12]. 2016 erreichte die Kapazität der aufgelegten Containerschiffe mit 1.570.000 TEU und 7,9 Prozent der Weltcontainerschiffflotte ihren bisherigen absoluten Höchststand. Nur in Folge der Weltwirtschaftskrise lag 2009 mit 11,7 Prozent und 1.520.000 TEU Kapazität ein größerer Anteil der Weltcontainerschiffflotte auf [MaMa16]. Im Februar 2017 ist die Zahl der aufgelegten Containerschiffe wieder gesunken und liegt bei 342 Schiffen mit insgesamt 1.323.526 TEU. Die größte Anzahl dieser Schiffe kommt dabei aus dem Bereich von 3000 bis 5099 TEU [Alph17]. Die Covid-19 Pandemie zwang Reeder erneut dazu, große Teile ihrer Flotten aufzuliegen. Somit gerieten etwa 12,5 Prozent der Weiltcontainerflotte in Untätigkeit, was einer Stellplatzkapazität von über 300 Millionen TEU entspricht [Alph20b]. Durch den verstärkten Einsatz von Großschiffen wird mit einem weiteren Verdrängungseffekt bei den mittleren Schiffsklassen gerechnet [THB12a].