Intramodaler Wettbewerb
Erstellt am: 01.07.2013 | Stand des Wissens: 18.01.2022
Synthesebericht gehört zu:
Ansprechperson
TU Dresden, Professur für Integrierte Verkehrsplanung und Straßenverkehrstechnik, Prof. Dr.-Ing. Regine Gerike
Im Vergleich zu anderen öffentlichen Verkehrsmärkten ist der Markteintritt in den Fernbusmarkt für Wettbewerber mit geringen versunkenen Kosten verbunden, da Fahrzeuge im Zweifelsfall recht einfach wieder veräußert werden können. Anders als im Bahn- oder Flugverkehr ist auch die Nutzung der benötigten Infrastruktur (sofern keine Bus-Maut eingeführt wird) mit geringen Kosten verbunden. Entsprechend kann von niedrigen Markteintrittsbarrieren und folglich, zumindest auf Strecken zwischen Ballungsgebieten mit hoher Nachfrage, von intensivem Wettbewerb ausgegangen werden.
In der Zeit vor der Deregulierung hat das Unternehmen BerlinLinienBus Busverkehre von und nach Berlin angeboten, jedoch kein flächendeckendes Netz aufbauen können. Daher bestand das Ziel der Fernbusunternehmen in der ersten Zeit nach der Deregulierung vor allem darin, möglichst schnell vollständige Fernbusnetze aufzubauen und damit Wettbewerbsvorteile gegenüber den Konkurrenten zu erhalten.
Auf dem deutschen Fernbusmarkt sind seit der Einführung der Liberalisierung zahlreiche Unternehmen in dem Markt eingetreten. Viele Unternehmen (zum Beispiel ADAC Postbus) haben sich mit der Zeit aus dem Fernbusmarkt wieder zurückgezogen. Die meisten Fernbusse in Deutschland fahren im Auftrag von FlixBus, welcher im Herbst 2019 einen Marktanteil von 85,0 Prozent erreicht hat [BAFG20, S. 1]. Die Marktanteile werden an Fahrplankilometern gemessen. Neben dem FlixBus existieren im innerdeutschen Markt noch das französische Fernbusunternehmen BlaBlaCar Bus mit rund 7,4 Prozent, gefolgt vom tschechischen Anbieter Student Agency mit der Marke RegioJet mit 0,9 Prozent und dem Pinkbus mit rund 0,7 Prozent [BAFG20, S. 1; IGES2019]. Durch diese und noch weitere kleinere sowie mittelgroße Unternehmen ist ein deutschland- und europaweites flächendeckendes Netz entstanden.
Auf dem deutschen Fernbusmarkt sind seit der Einführung der Liberalisierung zahlreiche Unternehmen in dem Markt eingetreten. Viele Unternehmen (zum Beispiel ADAC Postbus) haben sich mit der Zeit aus dem Fernbusmarkt wieder zurückgezogen. Die meisten Fernbusse in Deutschland fahren im Auftrag von FlixBus, welcher im Herbst 2019 einen Marktanteil von 85,0 Prozent erreicht hat [BAFG20, S. 1]. Die Marktanteile werden an Fahrplankilometern gemessen. Neben dem FlixBus existieren im innerdeutschen Markt noch das französische Fernbusunternehmen BlaBlaCar Bus mit rund 7,4 Prozent, gefolgt vom tschechischen Anbieter Student Agency mit der Marke RegioJet mit 0,9 Prozent und dem Pinkbus mit rund 0,7 Prozent [BAFG20, S. 1; IGES2019]. Durch diese und noch weitere kleinere sowie mittelgroße Unternehmen ist ein deutschland- und europaweites flächendeckendes Netz entstanden.
Preislich lagen die Normalpreise des Fernbusses Ende 2018 bei 10,7 Cent pro Kilometer. Im Jahr 2016 waren es dagegen noch 9,3 Cent [IGES2019]. Der intensive intramodale Wettbewerb zwischen den Großstädten in Deutschland hat sich in den letzten Jahren minimiert. Beispielweise bieten drei Fernbusanbieter auf der Strecke Berlin-Dresden an einem Freitag insgesamt 74 Fahrten an, davon 50 Fahrten FlixBus [Stand: November 2021, Quelle: FlixBus, BlaBlaCar, RegioJet]. Da sich der intramodale Wettbewerb verringert hat und die Fernbusse nun auch viele Klein- sowie Mittelstädte befahren, ist der durchschnittliche Preis in kleineren Ortschaften nicht viel höher geworden. Eine Ursache dafür ist die Lage, denn die Kleinstädte liegen meistens auf dem Weg in die Metropolen und Großstädte.
Trotz der niedrigen Markteintrittsbarrieren und des auf einigen nachfragestarken Routen intensiven Wettbewerbs, haben sich im Ausland (zum Beispiel Großbritannien, Schweden) oligopolistische Marktstrukturen im Buslinienfernverkehr herausgebildet. Diese können insbesondere auf die Netzwerkeffekte der ehemaligen Fernbusmonopolisten zurückgeführt werden.
Während der intramodale Wettbewerb in Deutschland bisher von einer geringen Produktdifferenzierung gekennzeichnet ist, existiert in Großbritannien und den USA neben einem Billigpreissegment auch ein Luxuspreissegment. Beispielsweise bieten Greyhound Express und das Unternehmen Peter Pan Express im Osten der USA Premiumfahrten mit beheizten Wartehallen, ausgiebiger Beinfreiheit und Internetzugang an [ScAn13, S. 3].