Konzeptionelle Grundlagen für eine systematische und sachgerechte Beurteilung der räumlichen Angebotsqualität im Schienenpersonenfernverkehr
Erstellt am: 03.05.2013 | Stand des Wissens: 26.10.2018
Synthesebericht gehört zu:
Ansprechperson
TU Dresden, Professur für Integrierte Verkehrsplanung und Straßenverkehrstechnik, Prof. Dr.-Ing. Regine Gerike
Um vorhandene bzw. geplante Verkehrsangebote hinsichtlich ihrer Qualität beurteilen zu können, wurden in den vergangenen 60 Jahren im Zuge verkehrs- und raumwissenschaftlicher Forschungen etliche Untersuchungs- und Berechnungsmodelle auf Basis von Erreichbarkeitsindikatoren entwickelt. "Das Konzept der Erreichbarkeit (engl.: Accessibility) rückt hierbei in den Fokus [...], besonders für Wachstums- und Standortanalysen, zur Auswertung ökonomischer Konsequenzen von Verkehrsinfrastruktur und zum Vergleich von Städten und Regionen" [EvEb11, S. 33]. Viele der dazu durchgeführten Studien basieren dabei methodisch auf konventionellen Erreichbarkeitskonzepten, welche mit leicht zu interpretierenden und somit auch außerhalb der Fachwissenschaften gut zu kommunizierenden, infrastrukturellen und raumökonomischen Partialindikatoren arbeiten (zum Beispiel Fahrwegzustand, Reisezeiten, Attraktivität von Reisezielen) [EvEb11]. Jedoch werden durch die ausschließliche Verwendung solcher, auch in Potential- und Widerstandsindikatoren unterteilter, konventioneller Indikatoren die nutzenbasierten individuellen Fahrgastpräferenzen nicht berücksichtigt [HeBo12].
Struktur von Eisenbahn-Verkehrsangeboten
Bei der Analyse und Bewertung von Verkehrsangeboten des Schienenpersonenfernverkehrs (SPFV) ist es im Sinne einer sachgerechten und systematischen Beurteilung notwendig, alle seine Bestandteile zu erfassen und zu analysieren. Zu diesem Zweck muss das entsprechende Verkehrsangebot konzeptionell strukturiert und bewertet werden. Aus Sicht des Fahrgastes spielt die Qualität der physischen, also materiellen Eisenbahninfrastruktur (Fahrweg, Bahnhöfe und Fahrzeuge), eine indirekte Rolle. Er kann diese nicht unmittelbar benutzen, sondern ist auf die Zurverfügungstellung der damit realisierten sogenannten immateriellen Infrastruktur (Fahrplan, Preissystem und Serviceangebot) angewiesen. [Bung11]
Potential qualifizierter Erreichbarkeitsmodelle
Wichtig bei der Festlegung eines für die Qualitätsbeurteilung von SPFV-Angeboten geeigneten Analyse- und Bewertungsverfahrens ist die Berücksichtigung der für die Untersuchung vorhandenen Zielstellung und Ressourcen. Die Bewertung der materiellen Infrastruktur eines Verkehrsangebots ist relativ einfach und präzise mit Hilfe infrastrukturbasierter Indikatoren (infrastructure-based) möglich. Sollen zusätzlich Reisezeiten oder Attraktivität der Quell- und Zielorte in der Erreichbarkeitsbetrachtung einbezogen werden, muss mit sogenannten Partialindikatoren (Potential- und Widerstandsindikatoren) gearbeitet werden. Bei diesen Betrachtungsmodellen ist jedoch die Qualität der immateriellen Infrastruktur nicht abbildbar [EvEb11]. Sie kann nur durch nutzenbasierte empirische Analysemodelle erfasst und mit Hilfe einer Indexbildung ausreichend bewertet werden (zum Beispiel Zufriedenheits- oder Conjoint-Analysen). Dabei ermöglicht die Berücksichtigung der Fahrgastpräferenz für die Qualitätskriterien Preis, Reisezeitaufwand, Serviceangebot, Ausstattung oder auch sozialer Nutzen eine ausdifferenzierte und umfassende Bewertung des gesamten SPFV-Angebots im Sinne der Erreichbarkeit. [Bung11]
Struktur von Eisenbahn-Verkehrsangeboten
Bei der Analyse und Bewertung von Verkehrsangeboten des Schienenpersonenfernverkehrs (SPFV) ist es im Sinne einer sachgerechten und systematischen Beurteilung notwendig, alle seine Bestandteile zu erfassen und zu analysieren. Zu diesem Zweck muss das entsprechende Verkehrsangebot konzeptionell strukturiert und bewertet werden. Aus Sicht des Fahrgastes spielt die Qualität der physischen, also materiellen Eisenbahninfrastruktur (Fahrweg, Bahnhöfe und Fahrzeuge), eine indirekte Rolle. Er kann diese nicht unmittelbar benutzen, sondern ist auf die Zurverfügungstellung der damit realisierten sogenannten immateriellen Infrastruktur (Fahrplan, Preissystem und Serviceangebot) angewiesen. [Bung11]
Potential qualifizierter Erreichbarkeitsmodelle
Wichtig bei der Festlegung eines für die Qualitätsbeurteilung von SPFV-Angeboten geeigneten Analyse- und Bewertungsverfahrens ist die Berücksichtigung der für die Untersuchung vorhandenen Zielstellung und Ressourcen. Die Bewertung der materiellen Infrastruktur eines Verkehrsangebots ist relativ einfach und präzise mit Hilfe infrastrukturbasierter Indikatoren (infrastructure-based) möglich. Sollen zusätzlich Reisezeiten oder Attraktivität der Quell- und Zielorte in der Erreichbarkeitsbetrachtung einbezogen werden, muss mit sogenannten Partialindikatoren (Potential- und Widerstandsindikatoren) gearbeitet werden. Bei diesen Betrachtungsmodellen ist jedoch die Qualität der immateriellen Infrastruktur nicht abbildbar [EvEb11]. Sie kann nur durch nutzenbasierte empirische Analysemodelle erfasst und mit Hilfe einer Indexbildung ausreichend bewertet werden (zum Beispiel Zufriedenheits- oder Conjoint-Analysen). Dabei ermöglicht die Berücksichtigung der Fahrgastpräferenz für die Qualitätskriterien Preis, Reisezeitaufwand, Serviceangebot, Ausstattung oder auch sozialer Nutzen eine ausdifferenzierte und umfassende Bewertung des gesamten SPFV-Angebots im Sinne der Erreichbarkeit. [Bung11]