Ausstattung von Zugangsstellen zum Regionalverkehr
Erstellt am: 11.04.2013 | Stand des Wissens: 31.01.2023
Synthesebericht gehört zu:
Ansprechperson
TU Dresden, Professur für Bahnverkehr, öffentlicher Stadt- und Regionalverkehr, Prof. Dr.-Ing. R. König
Die Ausstattung einer Zugangsstelle zum Regionalverkehr richtet sich nach ihrer Bedeutung und Lage und der damit verbundenen Frequentierung durch Fahrgäste. Sie reicht von der Mindestausstattung bei Busverkehren mit Zeichen 224 gemäß StVO sowie Liniennummer und Name des Unternehmers gemäß [BOKraftb] bis hin zu Wetterschutzeinrichtungen, Beleuchtung und dynamischen Fahrplaninformationen. Fahrpläne müssen leicht verständlich gehalten sein und die Schriftgröße muss so gewählt werden, dass sie gut lesbar sind. Wetterschutzhäuschen sind idealerweise mit einer eigenen Beleuchtung ausgestattet, mindestens sollten sie im Bereich der Straßenbeleuchtung liegen.
In [KiTsa07] werden Haltestellen im Zusammenhang mit ihrer Ausstattung in 3 Typen unterschieden, für die folgende Zielvorgaben vorgeschlagen werden:
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Im klassischen Linienbetrieb genügt laut [KiTsa07] bei geringer Haltestellenbelastung eine mittlere Ausstattung, bei entsprechend hoher Belastung ist jedoch die Vollausstattung zu fordern.
Im Richtungsbandbetrieb, bei dem Haltestellen abseits der direkten Linienverbindung nur bei Nachfrage angefahren werden, genügt für selten bediente Haltestellen die einfache Ausstattung, häufiger bediente oder die bei jeder Fahrt angefahrenen Haltestellen sollten mindestens die mittlere Ausstattung, stark belastete Haltestellen die Vollausstattung erhalten.
Sowohl im Linien- als auch im Richtungsbandbetrieb sind in größeren Orten die Zugangsstellen mit höherem Fahrgastaufkommen und Verknüpfungspunkte, vor allem bei Verknüpfungen mit anderen Verkehrssystemen, mit der Vollausstattung auszurüsten.
Bei nachfragebedienten Haltestellen im Richtungsband- oder Sektorenbetrieb ist auf den Aushang eines Fahrplans zu verzichten, damit nicht der Eindruck einer ständig bedienten Haltestelle entsteht. Stattdessen ist ein Hinweis auf den nachfragegesteuerten Betrieb mit Angabe von Takt und Betriebsdauer anzubringen sowie die Telefonnummer für die Anmeldung deutlich darzustellen [KiTsa07].
An größeren Verknüpfungspunkten sind an zentraler Stelle eine Abfahrtstafel mit deutlich lesbaren Angaben zu Liniennummer, Fahrtziel, Abfahrtsposition und -zeit und an den Bus- oder Bahnsteigen gut erkennbare Nummern sowie an den einzelnen Abfahrtpositionen Fahrtzielanzeiger mit Angabe der nächsten stattfindenden Fahrt(en) anzubringen. Je nach verkehrlicher Bedeutung und Ausstattung der Umgebung gehören Wetterschutz, Sitzgelegenheiten, Notrufsäulen, Kundencenter, Gepäckschließfächer, Sanitäranlagen und Einkaufsmöglichkeiten zur Einrichtung [Stuv12].
In Nahverkehrsplänen (z. B. Ludwigshafen) sowie in Richtlinien der Verkehrsverbünde zu den Haltestellenausstattungen (z.B. Verkehrsverbund Rhein-Ruhr) können den definierten Haltestellenkategorien entsprechend geforderte Mindestausstattungen zugeordnet sein.