Alternative Zugangswege zum ÖPNV
Erstellt am: 27.02.2013 | Stand des Wissens: 11.01.2023
Synthesebericht gehört zu:
Ansprechperson
TU Dresden, Professur für Bahnverkehr, öffentlicher Stadt- und Regionalverkehr, Prof. Dr.-Ing. R. König
Unter alternativen Zugangswegen zum Öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) sollen an dieser Stelle alternative Ansätze verstanden werden, durch die potenzielle Fahrgäste auf die Möglichkeit der Nutzung des öffentlichen Verkehrs aufmerksam gemacht werden. Mund-zu-Mund-Propaganda nimmt dabei sicherlich einen hohen Stellenwert ein. Aber auch Modelle wie das Patenticket der Kölner Verkehrsbetriebe zählen dazu. Diese zusätzliche, kostenlose und für drei Monate gültige Zeitkarte bekamen Zeitkartennutzer als erfahrene ÖPNV-Nutzer, sogenannte Paten, zum Weitergeben an (ÖPNV-unerfahrene) Bekannte, worauf sich merkbare Verlagerungseffekte hinsichtlich des Verkehrsverhaltens dieser Patenkinder ergaben [HoKaSch09].
Durch das Angebot von Jobtickets werden Arbeitnehmer angeregt, sich über die Verkehrsmittelwahl Gedanken zu machen. Diese Tickets sind durch Zuschüsse der Arbeitgeber und Sonderkonditionen der Verkehrsunternehmen preiswerter als vergleichbare Zeitkarten.
Das gleiche Ziel hat ein Semesterticket für Studenten, bei dem der Studentenausweis als Fahrschein gilt.
Weitere Möglichkeiten ergeben sich häufig durch Kombinationen mit anderen Angeboten. So sind bei Veranstaltungstickets vor und nach dem Besuch einer Veranstaltung (Kino, Theater, Messe etc.) oder einer Einrichtung (Museum, Ausstellung etc.) die Eintrittskarten als ÖPNV-Ticket verwendbar.
Ein Werkstattticket wird nach Abschluss eines Reparaturauftrags für ein Kraftfahrzeug zur Fahrt von und zur Werkstatt ausgegeben.
Auch durch eine intermodale Fahrscheinnutzung werden Fahrgäste indirekt über weitere Verkehrsmittel informiert. Beispielhaft seien hier das City-Ticket für BahnCard-Inhaber (die Fernverkehrsfahrkarte gilt vor und nach einer Bahnfahrt für die ÖPNV-Nutzung während der Reisekette) oder das Rail&Fly Ticket der Deutschen Bahn AG genannt.
Mobilitätsberatungen durch das Verkehrsunternehmen von bestimmten Nutzergruppen (Schüler, Mobilitätseingeschränkte Personen, Senioren [VoWi12]) oder der Einsatz von Begleitpersonal wie beim Servicebus Mansfeld [VGS13] vermitteln Sicherheit bei der Nutzung des ÖPNV und können somit auch stark die Verkehrsmittelwahl beeinflussen.