Ältere Kraftfahrer und deren Nutzungsansprüche
Erstellt am: 05.10.2012 | Stand des Wissens: 01.03.2019
Synthesebericht gehört zu:
Ansprechperson
TU Dresden, Professur für Integrierte Verkehrsplanung und Straßenverkehrstechnik, Prof. Dr.-Ing. Regine Gerike
Im Vergleich zu jüngeren Kraftfahrern verunglücken Ältere kaum häufiger (bezogen auf die gefahrene Kilometerzahl), wobei die Gefährdung bei der Gruppe ab 75 Jahren höher als bei jüngeren Alten ist. Das nachlassende Leistungsvermögen wird häufig durch die Änderung des Fahrverhaltens kompensiert. Es werden beispielsweise hohe Verkehrsdichten, Stoßzeiten, ungünstige Witterungsbedingungen sowie Dämmerungs- und Dunkelheitsfahrten vermieden. Auch das altersbedingte Unfallrisiko wird durch eine vorsichtigere Fahrweise und langsamere Fahrgeschwindigkeit reduziert [Li05, S. 9].
Um Unfällen mit Senioren vorzubeugen, ist es sinnvoll, den Straßenverkehr zu vereinfachen und stadtverträgliche Geschwindigkeiten zu schaffen, beispielsweise Tempo 30 als zulässige Höchstgeschwindigkeit innerhalb von Ortschaften).
Der Wissenschaftliche Beirat beim Bundesminister für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung verweist in seiner Stellungnahme "Sicherheit zuerst - Möglichkeiten zur Erhöhung der Straßenverkehrssicherheit" [Bei11, Bei11a] perspektivisch auf die Einführung einer Höchstgeschwindigkeit von Tempo 30 auf dem innerörtlichen Straßennetz. Dies könnte auch den älteren Menschen im Sinne eines stadtverträglichen Verkehrsgeschehens zugutekommen.
Geringere Geschwindigkeiten bedingen für ältere Verkehrsteilnehmer (motorisiert oder nichtmotorisiert) mehr Zeit, um die Situation erfassen, beurteilen und darauf reagieren zu können. Zudem werden Verkehrssituationen leichter bewältigt, je überschaubarer und simpler diese sind. Dafür müssten die Zahl der Verkehrsschilder verringert und konfliktarme Schaltungen von Lichtsignalanlagen umgesetzt werden, wie beispielsweise der Ausschluss von bedingt verträglichen Strömen [Li05, S. 9 f.]. Es sollte vor allem an Knotenpunkten die hohe Unfallzahlen und schwere Unfallfolgen aufweisen, eine vollständige Sicherung des Linksabbiegerverkehrs erfolgen. Dies wird bereits in den [RASt06] gefordert, ist jedoch in der Praxis noch unzureichend umgesetzt [Ger11, S. 524 ff.].
Auch Mittelinseln für Fußgänger kommen älteren Fahrzeugführern zugute. Durch die Trennung des Überquerungsvorgangs in zwei Abschnitte wird die Komplexität der Verkehrssituation deutlich verringert [Ger11, S. 524 ff.].
Neben diesen Maßnahmen ist eine Erhöhung der Verkehrssicherheit von älteren Kraftfahrern durch eine seniorengerechtere Ausstattung der Fahrzeuge zu erreichen. Dazu gehören Fahrerassistenzsysteme, Ein- und Ausparkhilfen, Automatikgetriebe, Sitzkomfort, Klimaanlage, elektronische Hilfen sowie weitere Spiegelsysteme. Zudem sollten Senioren im Rahmen der Verkehrssicherheitsarbeit über verkehrsrelevante, altersbedingte Leistungseinbußen sowie über Auswirkungen von Medikamenten auf die Fahrtüchtigkeit aufgeklärt werden, damit diese ihr Fahrverhalten an ihre Fähigkeiten anpassen können. Einen weiteren Beitrag zur Verbesserung der Verkehrssicherheit können regelmäßige medizinisch-psychologische Untersuchungen zur Führerscheinverlängerung leisten [Li05, S. 11].
Um Unfällen mit Senioren vorzubeugen, ist es sinnvoll, den Straßenverkehr zu vereinfachen und stadtverträgliche Geschwindigkeiten zu schaffen, beispielsweise Tempo 30 als zulässige Höchstgeschwindigkeit innerhalb von Ortschaften).
Der Wissenschaftliche Beirat beim Bundesminister für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung verweist in seiner Stellungnahme "Sicherheit zuerst - Möglichkeiten zur Erhöhung der Straßenverkehrssicherheit" [Bei11, Bei11a] perspektivisch auf die Einführung einer Höchstgeschwindigkeit von Tempo 30 auf dem innerörtlichen Straßennetz. Dies könnte auch den älteren Menschen im Sinne eines stadtverträglichen Verkehrsgeschehens zugutekommen.
Geringere Geschwindigkeiten bedingen für ältere Verkehrsteilnehmer (motorisiert oder nichtmotorisiert) mehr Zeit, um die Situation erfassen, beurteilen und darauf reagieren zu können. Zudem werden Verkehrssituationen leichter bewältigt, je überschaubarer und simpler diese sind. Dafür müssten die Zahl der Verkehrsschilder verringert und konfliktarme Schaltungen von Lichtsignalanlagen umgesetzt werden, wie beispielsweise der Ausschluss von bedingt verträglichen Strömen [Li05, S. 9 f.]. Es sollte vor allem an Knotenpunkten die hohe Unfallzahlen und schwere Unfallfolgen aufweisen, eine vollständige Sicherung des Linksabbiegerverkehrs erfolgen. Dies wird bereits in den [RASt06] gefordert, ist jedoch in der Praxis noch unzureichend umgesetzt [Ger11, S. 524 ff.].
Auch Mittelinseln für Fußgänger kommen älteren Fahrzeugführern zugute. Durch die Trennung des Überquerungsvorgangs in zwei Abschnitte wird die Komplexität der Verkehrssituation deutlich verringert [Ger11, S. 524 ff.].
Neben diesen Maßnahmen ist eine Erhöhung der Verkehrssicherheit von älteren Kraftfahrern durch eine seniorengerechtere Ausstattung der Fahrzeuge zu erreichen. Dazu gehören Fahrerassistenzsysteme, Ein- und Ausparkhilfen, Automatikgetriebe, Sitzkomfort, Klimaanlage, elektronische Hilfen sowie weitere Spiegelsysteme. Zudem sollten Senioren im Rahmen der Verkehrssicherheitsarbeit über verkehrsrelevante, altersbedingte Leistungseinbußen sowie über Auswirkungen von Medikamenten auf die Fahrtüchtigkeit aufgeklärt werden, damit diese ihr Fahrverhalten an ihre Fähigkeiten anpassen können. Einen weiteren Beitrag zur Verbesserung der Verkehrssicherheit können regelmäßige medizinisch-psychologische Untersuchungen zur Führerscheinverlängerung leisten [Li05, S. 11].