Luft- und Klimabelastung durch Güterverkehr
Erstellt am: 08.04.2003 | Stand des Wissens: 25.06.2024
Synthesebericht gehört zu:
Ansprechperson
Technische Universität Hamburg, Institut für Verkehrsplanung und Logistik, Prof. Dr.-Ing. H. Flämig
Insgesamt hat sich die Klimabilanz Deutschlands seit den 1990er Jahren verbessert. In dem Zeitraum von 1990 bis 2014 wurden die Treibhausgasemissionen um 27,8 Prozent gesenkt. In den Jahren 2015 und 2016 stiegen die Emissionen wieder leicht an [BMU20]. Seit 2017 nehmen sie erneut ab, sodass im Jahr 2020 gegenüber dem Jahr 1990 die Minderung 40,8 Prozent betrug [BMUV21a]. Zu den Gründen für diese Entwicklung zählen die erfolgreiche Reform des europäischen Emissionshandels, der niedrige Gaspreis, der Ausbau von Wind- und Sonnenenergie sowie die Abschaltung erster Kohlekraftwerksblöcke [BMU20].
Der Verkehr hatte im Jahr 2020 einen Anteil von 19,7 Prozent an den erzeugten Treibhausgasemissionen in Deutschland. Im Jahr 2019 waren es 20,2 Prozent und im Jahr 2018 19,4 Prozent [BMUV21a]. Die geringe Zunahme des Anteils ist darauf zurückzuführen, dass zwar sparsamere Fahrzeuge zum Einsatz kommen, gleichzeitig der Kfz-Bestand jedoch weiter zunimmt. Hinzu kommt der Rückgang der Anteile der übrigen Sektoren, zum Beispiel der Energiewirtschaft oder der Industrie [BMU20].
Mit über 96 Prozent hatte im Jahr 2019 der motorisierte Individualverkehr in Form von Pkw den größten Anteil an den Emissionen im Verkehrssektor. 35,5 Prozent sind wiederum auf straßengebundene Nutzfahrzeuge zurückzuführen. Der Luft-, Wasser- und Schienenverkehr hat jeweils einen sehr geringen Anteil von 1,4, 1,0 und 0,5 Prozent (siehe Abbildung 1) [BMU21b].
Der Verkehr hatte im Jahr 2020 einen Anteil von 19,7 Prozent an den erzeugten Treibhausgasemissionen in Deutschland. Im Jahr 2019 waren es 20,2 Prozent und im Jahr 2018 19,4 Prozent [BMUV21a]. Die geringe Zunahme des Anteils ist darauf zurückzuführen, dass zwar sparsamere Fahrzeuge zum Einsatz kommen, gleichzeitig der Kfz-Bestand jedoch weiter zunimmt. Hinzu kommt der Rückgang der Anteile der übrigen Sektoren, zum Beispiel der Energiewirtschaft oder der Industrie [BMU20].
Mit über 96 Prozent hatte im Jahr 2019 der motorisierte Individualverkehr in Form von Pkw den größten Anteil an den Emissionen im Verkehrssektor. 35,5 Prozent sind wiederum auf straßengebundene Nutzfahrzeuge zurückzuführen. Der Luft-, Wasser- und Schienenverkehr hat jeweils einen sehr geringen Anteil von 1,4, 1,0 und 0,5 Prozent (siehe Abbildung 1) [BMU21b].
![Abb. 1: Emissionsquellen im Verkehr 2019 [Eintrag-Id:555853] Emissionsquellen im Verkehr 2019.jpg](/servlet/is/39787/Emissionsquellen%20im%20Verkehr%202019.jpg)
Die Verkehrsmittel verursachen gemessen pro Tonnenkilometer unterschiedlich viele Treibhausgas-, Stickstoffoxid- und Feinstaub-Emissionen (siehe Abbildung 2). Die Güterbahn weist dabei die beste Klimabilanz auf. Das Binnenschiff emittiert pro Tonnenkilometer zwar nur rund ein Drittel der Treibhausgase im Vergleich zum Lkw, jedoch sind die Werte bei Stickstoffoxiden und Feinstaub höher. Die schlechteste Klimabilanz hat das Flugzeug, bei dem die Treibhausgasemissionen über sechsmal höher sind als beim Lkw. Dies ist auch auf den Energieverbrauch übertragbar [BMVI18s]. Der Luftverkehr hatte im Jahr 2020 zwar nur einen Anteil von etwa 0,2 Prozent an der Güterverkehrsleistung in Deutschland, jedoch lag der Anteil am Energieverbrauch bei etwa 8,7 Prozent [BMVI22b; Dest22o]. Der Anteil des gesamten Verkehrs am Energieverbrauch in der Bundesrepublik lag im Jahr 2020 bei circa 27,5 Prozent [BMVI22b].
![Abb. 2: Emissionen und Energieverbrauch der Verkehrsmittel für das Bezugsjahr 2019 in Gramm pro Tonnenkilometer, eigene Darstellung nach [Eintrag-Id:515788; Eintrag-Id:503355] (Emissionen aus der Bereitstellung und Umwandlung der Energieträger in Strom, Benzin und Diesel sind berücksichtigt) Emissionen und Energieverbrauch der Verkehrsmittel 2019.jpg](/servlet/is/39787/Emissionen%20und%20Energieverbrauch%20der%20Verkehrsmittel%202019.jpg)
Seit dem Jahr 1995 konnten durch bessere Motoren, Abgastechnik und eine bessere Kraftstoffqualität die spezifischen Emissionen des Lkw gesenkt werden (siehe Abbildung 3). Während Schwefeldioxid-Emissionen sich bis zum Jahr 2019 um 99 Prozent verringerten, reduzierten sich die Kohlendioxid-Emissionen lediglich um rund 32,3 Prozent. Für die absoluten Kohlendioxid-Emissionen im Straßengüterverkehr ist zwischen den Jahren 1995 und 2019 trotz technischer Verbesserungen sogar ein Anstieg um 21 Prozent auszumachen, der mit der Zunahme der Verkehrsleistung zu begründen ist [UBA22e; UBA20r].