Kommunikation & IT
Erstellt am: 29.08.2012 | Stand des Wissens: 20.09.2022
Synthesebericht gehört zu:
Ansprechperson
Technische Universität Hamburg, Institut für Logistik und Unternehmensführung, Prof. Dr. T. Blecker
Technische Universität Hamburg - Institut für Logistik und Unternehmensführung
Die Informationsintransparenz und -asymmetrie zwischen verschiedenen Akteuren stellt eine der Hauptursachen für die Ineffizienzen an der Rampe dar. Ohne einen durchgehenden Informationsaustausch und klar definierte Leistungsverpflichtungen (siehe für weiterführende Informationen den Synthesebericht "gesetzliche Anreizsetzung") zwischen den Prozessbeteiligten ist ein reibungsloser Ablauf an der Rampe vielfach nicht möglich [BAG11, S.20]. Laut des Sonderberichts zur Situation an der Laderampe des BAG findet in der Regel keine umfassende Kommunikation zwischen den Parteien statt [BAG11, S.21; BAG18b, S.19]. Der Einsatz moderner Informations- und Kommunikationstechnologien kann Ineffizienzen gemindert, Prozesse an der Rampe beschleunigt sowie die sozialen Rahmenbedingungen an den Arbeitsplätzen verbessert werden.
Die traditionelle Abfertigung des Wareneingangs mit Ladungspapieren führt zu Verzögerungen an der Rampe und folglich zu Verlängerungen der Standzeiten. Durch die Hilfe von Informationstechnologiesystemen (IT-Systemen) und eines beleglosen Wareneingangs können signifikante Verbesserungen erzielt werden.
Die Daten bezüglich der Lieferung werden dabei nach einem definierten Ablaufmuster an den Empfänger elektronisch und bereits vor der physischen Lieferung mitgeteilt. Die administrativen Prozesse im Wareneingang können so schon vor Eintreffen der Ware gestartet werden. Die Geschwindigkeit des Datenaustauschs wird im Vergleich zur Nutzung von Papier erhöht und Fehlerraten werden gemindert [BMVI14f].
Eine einfache und relativ kostengünstige IT-Lösung stellt die Verwendung von sogenannten Pagern (Funkmeldeempfängern) dar. Dem Fahrer wird ein Pager bei der Ankunft am Werkstor ausgehändigt. Steht eine Rampe für die Entladung des Lkws zur Verfügung, erhält der jeweilige Fahrer über den Pager ein Signal mit dem Abladeort. Dies ermöglicht, dass der Fahrer auf dem Werksparkplatz warten kann und sich somit in keine Warteschlange einreihen muss. Er kann die Wartephase als Ruhezeit verbuchen [LOGPR11; BGL11b], das Fahrzeug verlassen und sanitäre Räume nutzen. Des Weiteren besteht die Möglichkeit einer einfachen Integration der Pager in die vorhandenen EDV-Systeme. In komplexen Logistiksystemen hat sich diese Lösung in der Praxis bereits bewährt. Grundvoraussetzung für eine effiziente Anwendung dieser Wartesystematik sind ausreichende Parkplatzkapazitäten an den Werken beziehungsweise Umschlagszentren [BAG11, S.23].
Einen immer größeren Zuspruch speziell im Bereich des Lebensmittelhandels weisen sogenannte Zeitfenstermanagement-Systeme auf [BAG18b, S.10]. Mit dieser IT-Lösung werden Zeitfenster an die Frachtführer vergeben [Suda09; BAG11, S.22; Hans11b]. Je nach erforderlicher Komplexität der Software werden diese Systeme von den Unternehmen selbst oder bei hoher Komplexität durch externe Dienstleister entwickelt. Die Vorteile liegen auf Seiten des Rampenbetreibers als auch auf der Seite der Frachtführer. Der Betreiber der Rampe kann Stoßzeiten vermeiden und den Personaleinsatz an den Bedarf anpassen sowie disponieren. Der Frachtführer beziehungsweise das Transportunternehmen hat wiederum seine Fahrzeuge schneller für weitere Aufträge zur Verfügung [Bott08]. Dadurch werden insgesamt die Stand- und Wartezeiten an den Rampen verkürzt und Rampenkapazitäten über den gesamten Tag gleichmäßig benutzt. Dies führt insgesamt zu einer effizienteren Arbeitsweise und zu einer Glättung der jeweiligen Arbeitsschritte an der Rampe selbst. Die Aufkommensspitzen, speziell in den Morgenstunden und am Anfang der Woche, werden damit vermieden, was gleichzeitig auch positive Auswirkungen auf das Verkehrsaufkommen in der Umgebung der Betriebe hat [BAG11, S.24]. Beteiligte Akteure berichten laut der BAG-Untersuchung positiv über die Einführung solcher Systeme. Die Zeitfenstermanagement-Systeme weisen insbesondere im Lebensmittel- und Konsumgüterhandel ein starkes Wachstumspotential auf. Durch den stetigen Anstieg der JIS- und JIT-Produktion ist die Automobilbranche schon seit längerer Zeit auf solche Systeme angewiesen [BAG11, S.24]. Diese Systeme können jedoch in bestimmten Situationen auch zusätzlichen Probleme an der Rampe verursachen. Wenn Verzögerungen auftreten, zum Beispiel durch Stau, gelingt es den Lkw-Fahrern nicht, ihre Touren so umzusetzen wie ursprünglich geplant. Schon kleinere Verzögerungen bei einem Umschlag können die restliche Tagesplanung erheblich erschweren, wenn die Zeitfenster nicht realistisch gewählt werden [Laue12]. Zusätzliche Maßnahmen wie Avisierungsverfahren (d.h. Vorankündigung des Wareneingangs und der voraussichtlichen Ankunftszeit der Fahrzeuge per Telefon, E-Mail oder SMS) und Lkw-Abrufsysteme (d.h. die Vermittlung von verbindlichen Informationen über voraussichtliche Wartezeiten) können dazu beitragen, Verzögerungen zu vermeiden, Informationsdefizite zu reduzieren und damit die sozialen Rahmenbedingungen der Fahrer zu verbessern [BAG18b, S.12-14].
Die traditionelle Abfertigung des Wareneingangs mit Ladungspapieren führt zu Verzögerungen an der Rampe und folglich zu Verlängerungen der Standzeiten. Durch die Hilfe von Informationstechnologiesystemen (IT-Systemen) und eines beleglosen Wareneingangs können signifikante Verbesserungen erzielt werden.
Die Daten bezüglich der Lieferung werden dabei nach einem definierten Ablaufmuster an den Empfänger elektronisch und bereits vor der physischen Lieferung mitgeteilt. Die administrativen Prozesse im Wareneingang können so schon vor Eintreffen der Ware gestartet werden. Die Geschwindigkeit des Datenaustauschs wird im Vergleich zur Nutzung von Papier erhöht und Fehlerraten werden gemindert [BMVI14f].
Eine einfache und relativ kostengünstige IT-Lösung stellt die Verwendung von sogenannten Pagern (Funkmeldeempfängern) dar. Dem Fahrer wird ein Pager bei der Ankunft am Werkstor ausgehändigt. Steht eine Rampe für die Entladung des Lkws zur Verfügung, erhält der jeweilige Fahrer über den Pager ein Signal mit dem Abladeort. Dies ermöglicht, dass der Fahrer auf dem Werksparkplatz warten kann und sich somit in keine Warteschlange einreihen muss. Er kann die Wartephase als Ruhezeit verbuchen [LOGPR11; BGL11b], das Fahrzeug verlassen und sanitäre Räume nutzen. Des Weiteren besteht die Möglichkeit einer einfachen Integration der Pager in die vorhandenen EDV-Systeme. In komplexen Logistiksystemen hat sich diese Lösung in der Praxis bereits bewährt. Grundvoraussetzung für eine effiziente Anwendung dieser Wartesystematik sind ausreichende Parkplatzkapazitäten an den Werken beziehungsweise Umschlagszentren [BAG11, S.23].
Einen immer größeren Zuspruch speziell im Bereich des Lebensmittelhandels weisen sogenannte Zeitfenstermanagement-Systeme auf [BAG18b, S.10]. Mit dieser IT-Lösung werden Zeitfenster an die Frachtführer vergeben [Suda09; BAG11, S.22; Hans11b]. Je nach erforderlicher Komplexität der Software werden diese Systeme von den Unternehmen selbst oder bei hoher Komplexität durch externe Dienstleister entwickelt. Die Vorteile liegen auf Seiten des Rampenbetreibers als auch auf der Seite der Frachtführer. Der Betreiber der Rampe kann Stoßzeiten vermeiden und den Personaleinsatz an den Bedarf anpassen sowie disponieren. Der Frachtführer beziehungsweise das Transportunternehmen hat wiederum seine Fahrzeuge schneller für weitere Aufträge zur Verfügung [Bott08]. Dadurch werden insgesamt die Stand- und Wartezeiten an den Rampen verkürzt und Rampenkapazitäten über den gesamten Tag gleichmäßig benutzt. Dies führt insgesamt zu einer effizienteren Arbeitsweise und zu einer Glättung der jeweiligen Arbeitsschritte an der Rampe selbst. Die Aufkommensspitzen, speziell in den Morgenstunden und am Anfang der Woche, werden damit vermieden, was gleichzeitig auch positive Auswirkungen auf das Verkehrsaufkommen in der Umgebung der Betriebe hat [BAG11, S.24]. Beteiligte Akteure berichten laut der BAG-Untersuchung positiv über die Einführung solcher Systeme. Die Zeitfenstermanagement-Systeme weisen insbesondere im Lebensmittel- und Konsumgüterhandel ein starkes Wachstumspotential auf. Durch den stetigen Anstieg der JIS- und JIT-Produktion ist die Automobilbranche schon seit längerer Zeit auf solche Systeme angewiesen [BAG11, S.24]. Diese Systeme können jedoch in bestimmten Situationen auch zusätzlichen Probleme an der Rampe verursachen. Wenn Verzögerungen auftreten, zum Beispiel durch Stau, gelingt es den Lkw-Fahrern nicht, ihre Touren so umzusetzen wie ursprünglich geplant. Schon kleinere Verzögerungen bei einem Umschlag können die restliche Tagesplanung erheblich erschweren, wenn die Zeitfenster nicht realistisch gewählt werden [Laue12]. Zusätzliche Maßnahmen wie Avisierungsverfahren (d.h. Vorankündigung des Wareneingangs und der voraussichtlichen Ankunftszeit der Fahrzeuge per Telefon, E-Mail oder SMS) und Lkw-Abrufsysteme (d.h. die Vermittlung von verbindlichen Informationen über voraussichtliche Wartezeiten) können dazu beitragen, Verzögerungen zu vermeiden, Informationsdefizite zu reduzieren und damit die sozialen Rahmenbedingungen der Fahrer zu verbessern [BAG18b, S.12-14].
Eine weitere unterstützende Maßnahme zur Verbesserung der Informationstransparenz sind sogenannte Flottenmanagement- und Telematiksysteme, welche speziell für den Bereich der (Fahrzeug-)Disposition entwickelt wurden. Durch diese Systeme werden den Kraftfahrern Informationen beispielweise über Staumeldungen, Unfälle und den Verkehrsfluss sowie über Parkplatzkapazitäten vor Ort und an der Rampe übermittelt. Dies ermöglicht eine Flexibilisierung der Abläufe. Es können so zum Beispiel Informationen bezüglich Ankunftszeiten und, damit verbunden, eventuellen Verspätungen frühzeitig mitgeteilt werden, sodass Zeitfenster entsprechend umgebucht werden können. Solche Verfahren zur Vorankündigung werden als Avisierverfahren bezeichnet [BMVI14f]. Voraussetzung und Hindernis für die Umsetzung ist eine Schnittstelle, über die alle beteiligten Akteure Zugriff auf sämtliche Informationen haben. Eine solche Schnittstelle erfordert eine gewisse Vertrauensbasis und eine gemeinsame Implementierung [BAG11, S.30]. Für weiterführende Informationen bezüglich Flottenmanagement- und Telematiksystemen siehe Synthesebericht "Flotten- und Fuhrparkmanagement".