Räumliche Ausgestaltung einer Staugebühr
Erstellt am: 13.04.2012 | Stand des Wissens: 25.09.2024
Synthesebericht gehört zu:
Ansprechperson
Karlsruher Institut für Technologie (KIT), Institut für Volkswirtschaftslehre (ECON), Prof. Dr. Kay Mitusch
M-Five GmbH Mobility, Futures, Innovation, Economics
Die räumliche Differenzierung einer Straßennutzungsgebühr zum Knappheitsmanagement kann als fahrleistungsabhängige Gebühr, Area Licensing oder Cordon Pricing erfolgen.
Bei einer fahrleistungsabhängigen Maut wird eine Gebühr proportional zu der gefahrenen Strecke gezahlt. Diese Form der Straßenbenutzungsgebühr kann sich auf bestimmte Streckenabschnitte, zum Beispiel Straßenabschnitte oder Autobahnen beziehen. Der Vorteil einer fahrleistungsabhängigen Maut besteht in der Steuerung der Infrastrukturnutzung [RauLi11].
Das Area Licensing wird auch als Zonenmodell bezeichnet. Dieses Modell kann auf ganze Staaten, aber auch auf einzelne Stadtgebiete angewandt werden. Ein bestimmtes Gebiet wird dabei nach Zonen aufgeteilt. Die Straßennutzungsgebühr berechtigt einen Verkehrsteilnehmenden, sich für einen bestimmten Zeitraum innerhalb der Zone aufzuhalten. Das Modell des Area Licensing wird auf Stadtebene in London und auf Staatenebene in Österreich (Vignette) angewandt. [RauLi11].
Im Fall eines Cordon-Modells (Cordon-Pricing) wird ein bestimmtes Gebiet mit einer Vielzahl von Mautstationen abgesteckt. Jedes Mal, wenn ein mautpflichtiges Fahrzeug diesen Ring überschreitet, werden festgesetzte Straßennutzungsgebühren fällig (gegebenenfalls zeitlich differenziert). Innerhalb der Zone kann sich der Verkehrsteilnehmende unbeschränkt bewegen. Diese Form einer City-Maut wird beispielsweise in Oslo, Trondheim, Göteborg und Stockholm angewandt [HaRe19].