Informations- und Kommunikationstechnologien in der Leercontainerlogistik
Erstellt am: 05.03.2012 | Stand des Wissens: 25.06.2024
Synthesebericht gehört zu:
Ansprechperson
Technische Universität Hamburg, Institut für Verkehrsplanung und Logistik, Prof. Dr.-Ing. H. Flämig
Der Einsatz von Informations- und Kommunikationstechnologien (IuK-Technologien) kann wesentlich dazu beitragen, Leercontainerströme zu optimieren [BrKo08; ThBo09; Tiog02; LeDa03; Hütt13].
"Track and Trace" bezeichnet das Verwenden von Ortungstechnologie in der Containertransportkette. Es werden sowohl Informationen über den aktuellen Standort (Track) als auch über den vergangenen Transportverlauf (Trace) den Reedereien bereitgestellt. Dies soll eine effizientere Gestaltung des Containereinsatzes ermöglichen. Insbesondere durch den Einsatz von Radio-Frequency Identification (RFID)-Technologie wird das weltweite Tracking und Tracing von Leercontainern möglich [WoHe11; Hütt13]. Container werden hierfür mit Transpondern ausgerüstet, die an bestimmten Punkten in der Transportkette geortet werden. Ein Beispiel für den Einsatz von RFID ist die 2005 eingegangene Kooperation zwischen dem Hafenbetreiber Hutchison Port Holdings (HPH) und dem Technologieunternehmen Savi Technology [BrKo08; NeCh05].
"Container-Management-Dienste" zielen darauf ab, das Leercontainerangebot und die -nachfrage auf Internetplattformen zusammenzubringen. Die Systeme funktionieren ähnlich wie ein "Schwarzes Brett" über das Containerkapazitäten angeboten werden. Sie fördern so die Kommunikation zwischen Verladern, Reedereien und weiteren Transport- und Logistikunternehmen, und tragen dazu bei, Leercontainerumfuhren zu vermeiden, überschüssige Kapazitäten abzubauen und den Containerbestand von Reedereien effizient einzusetzen [Tiog02; LeDa03; BoTh04; Hütt13]. Ein Beispiel ist die Internetplattform "myboxplace.de", die nach einer zweijährigen Testphase mittlerweile seit Ende Juli 2018 zum Einsatz kommt und leere Container bedarfsorientiert vermittelt [Lau18]. Das Hamburger Start-up Container xChange ist ebenfalls auf die Verbesserung und Analyse der Vernetzung von Containereigentümern und -nutzern spezialisiert [DVZ18b].
Sogenannte Virtual Container Yards (VCY, deutsch: virtuelle Containerflächen) stellen eine spezielle Ausprägung von Container Management Systemen dar [ThBo09; Tiog02; LeDa03]. VCY sind virtuelle Abbildungen realer Flächen im Hafen oder Hafenhinterland, die für die Lagerung von Leercontainern genutzt werden [Tiog02]. Im Gegensatz zu den Container-Management-Diensten zeichnet sich das Konzept des VCY dadurch aus, dass es nicht im weltweiten Containerverkehr zum Einsatz kommt, sondern auf ein bestimmtes Hafenhinterland beschränkt bleibt [Hütt13]. VCY werden von Empfängern und Versendern genutzt und dienen dazu [Tiog02]
"Container-Management-Dienste" zielen darauf ab, das Leercontainerangebot und die -nachfrage auf Internetplattformen zusammenzubringen. Die Systeme funktionieren ähnlich wie ein "Schwarzes Brett" über das Containerkapazitäten angeboten werden. Sie fördern so die Kommunikation zwischen Verladern, Reedereien und weiteren Transport- und Logistikunternehmen, und tragen dazu bei, Leercontainerumfuhren zu vermeiden, überschüssige Kapazitäten abzubauen und den Containerbestand von Reedereien effizient einzusetzen [Tiog02; LeDa03; BoTh04; Hütt13]. Ein Beispiel ist die Internetplattform "myboxplace.de", die nach einer zweijährigen Testphase mittlerweile seit Ende Juli 2018 zum Einsatz kommt und leere Container bedarfsorientiert vermittelt [Lau18]. Das Hamburger Start-up Container xChange ist ebenfalls auf die Verbesserung und Analyse der Vernetzung von Containereigentümern und -nutzern spezialisiert [DVZ18b].
Sogenannte Virtual Container Yards (VCY, deutsch: virtuelle Containerflächen) stellen eine spezielle Ausprägung von Container Management Systemen dar [ThBo09; Tiog02; LeDa03]. VCY sind virtuelle Abbildungen realer Flächen im Hafen oder Hafenhinterland, die für die Lagerung von Leercontainern genutzt werden [Tiog02]. Im Gegensatz zu den Container-Management-Diensten zeichnet sich das Konzept des VCY dadurch aus, dass es nicht im weltweiten Containerverkehr zum Einsatz kommt, sondern auf ein bestimmtes Hafenhinterland beschränkt bleibt [Hütt13]. VCY werden von Empfängern und Versendern genutzt und dienen dazu [Tiog02]
- Informationen über Container auszutauschen, zum Beispiel Ortsangaben,
- die Kommunikation zwischen den beteiligten Akteuren zu erleichtern,
- den Austausch von Containern und die Abwicklung von begleitenden Prozessen, bei möglichst geringerem Transportaufwand, zu ermöglichen und
- Entscheidungen hinsichtlich der Gestaltung der Containerlogistik zu unterstützen.
Das Ziel von VCY ist es, möglichst viele Funktionen eines physischen Containerdepots zu erfüllen, ohne dass der Container tatsächlich dorthin bewegt werden muss. So soll eine bessere Steuerung der Containerströme und eine Reduzierung der Transportdistanzen erreicht werden [Tiog02; Hütt13]. Außerdem sollen sogenannte "street turns" (deutsch: Straßenumschläge) ermöglicht werden, bei denen Leercontainer nicht in einem Depot zwischengelagert, sondern direkt nach der Entladung zum nächsten Beladeort transportiert werden [ThBo09].
Im Hamburger Hafen ist ein Virtuelles Depot Teil des so genannten smartPORT-Ansatzes, der verschiedene IuK-Technologien vereint, um einen reibungslosen und effizienten Hafenbetrieb zu gewährleisten. Mittels eines cloudbasierten Systems werden bspw. Potentiale für street turns für die Teilnehmenden sichtbar und Leerfahrten vermieden [HPA24].