Containerfrachtstationen in der Leercontainerlogistik
Erstellt am: 01.03.2012 | Stand des Wissens: 25.06.2024
Synthesebericht gehört zu:
Ansprechperson
Technische Universität Hamburg, Institut für Maritime Logistik, Prof. Dr.-Ing. C. Jahn
In der Containerschifffahrt wird wie im übrigen Frachtverkehr zwischen Ganz- und Teilladung unterschieden, wobei sich die Bezeichnungen FCL-Containern (Full container load) und LCL-Containern (Less than container load) durchgesetzt haben. Bei FCL-Verkehren belädt ein einziger Versender den Container und dieser wird einem Empfänger zugestellt, der ihn anschließend entlädt. Die Güter innerhalb des Containers werden weder umgepackt, noch wird der Container während der Transportkette geöffnet. Dieses Prinzip wird als Door-to-Door-Verkehr (siehe Abbildung 1) bezeichnet [Hild08, S. 46]. Füllt die Warensendung einen Container nicht voll aus, so wird die Warensendung zunächst als Stückgut verpackt und auf konventionellem Wege zu einer Containerfrachtstation (Container Freight Station) verbracht. In den Containerfrachtstationen erfolgt die Beladung des Containers (stuffing) und im Bestimmungshafen die Entladung (stripping) [Buet07, S. 234]. Dieser LCL-Verkehr wird auch als Pier-to-Pier-Verkehr bezeichnet [Hild08, S. 46]. Daneben bestehen Mischformen, die Door-to-Pier und Pier-to-Door genannt werden (siehe Abbildung 1).

Originär ist das Be- und Entladen von LCL-Containern ein Dienstleistungsangebot der Seehäfen mit einem speziellen Funktionsbereich auf dem Terminalgelände (Packbetriebe), der aus Hallen, in denen Container be- und/oder entladen werden und die gleichzeitig als Warenlager dienen, besteht. Da heute viele Container Door-to-Door transportiert werden, ist die Bedeutung dieses Bereiches zurückgegangen und Packbetriebe wurden von dem Terminalgelände auf andere Hafenflächen verlagert. Sie führen die Bezeichnung Containerfrachtstation [Bri05, S. 238f]. Dementsprechend gehören Containerfrachtstationen in Abgrenzung zu Packbetrieben auf den Terminals heute allgemein zu den Hafenakteuren [HaHü08]. Dort werden Importcontainer entladen, um Waren für verschiedene Empfänger zu kommissionieren, oder Exportcontainer von verschiedenen Sendern konsolidiert [Hütt13, S. 28f]. Dabei müssen Leercontainer nach der Entladung in Leercontainerdepots überführt oder direkt für andere Aufträge weiter verwendet werden.