Einfluss von alternativen Treibstoffen auf den Flugzeugentwurf
Erstellt am: 29.06.2011 | Stand des Wissens: 28.02.2024
Ansprechperson
IKEM - Institut für Klimaschutz, Energie und Mobilität e.V.
Synthetisch erzeugte Treibstoffe und Biotreibstoffe besitzen ähnliche Gewichts-, Volumen- und Leistungsdaten wie herkömmliche Treibstoffe, die aus Rohöl gewonnen werden. Von daher bedarf es bei ihrem Einsatz keiner nennenswerten Entwurfsänderungen am Flugzeug.
Der Kryo-Treibstoff Wasserstoff muss in flüssiger Form gelagert werden, was zu erheblichen Änderungen des Flugzeugentwurfs führt. Wegen der Isolation und starken Bedrückung der Tanks, kann der Wasserstoff nicht im Tragflügel gelagert werden. Die schweren Kryo-Tanks erhöhen das operationelle Leergewicht um etwa 13 Prozent.
Da der Wasserstoff ein sehr leichter Stoff ist, fällt das Startgewicht des gesamten Flugzeugs um etwa 5 Prozent niedriger aus. Aufgrund des zusätzlichen Tankgewichtes wird der Gewichtsvorteil teilweise aufgehoben [West17].
Die Leistungsdaten von Alkohol sind schlechter als die von Wasserstoff und Kerosin. Ein Äthanolflugzeug muss ein größeres Tankvolumen für die Erzielung derselben Leistung besitzen. Damit ist jedoch eine Vergrößerung der Tragflügelfläche verbunden, was wiederum das Flugzeugleergewicht steigert. Da Äthanol schwerer als Kerosin ist, erhöht sich auch das Startgewicht. Das höhere Startgewicht erfordert die Verwendung leistungsstärkerer Triebwerke, welche einen größeren Schub liefern müssen.