Entwicklung und Potenzial alternativer Flugtreibstoffe
Erstellt am: 29.06.2011 | Stand des Wissens: 16.02.2024
Ansprechperson
IKEM - Institut für Klimaschutz, Energie und Mobilität e.V.
Die Luftfahrtindustrie beschäftigt sich seit Jahrzehnten mit der Verbesserung der Treibstoffeffizienz (fuel-efficiency). Diese beinhaltet neben der Entwicklung effizienterer Triebwerke und vermehrtem Einsatz von Leichtbaumaterialien auch die Verbesserung der herkömmlichen Kraftstoffe. Es ist inzwischen allgemein bekannt und bestätigt, dass die Rohölvorkommen für den wachsenden Luftverkehrsmarkt in Zukunft nicht ausreichen werden. So wird Prognosen zufolge der Luftverkehr Mitte dieses Jahrzehnts die Corona-Pandemie überwunden haben und wieder wachsen. [BDL23h] Aus diesem Grund erlangen alternative Treibstoffe immer größere Bedeutung.
Grundsätzlich lassen sich die Kraftstoffalternativen in 5 Gruppen unterteilen:
- Bio-derived fuels (Treibstoffe aus Biomasse)
- Alkohole (Äthanol, Methanol)
- LNG - Liquid Natural Gases (natürliche Flüssiggase wie Propan)
- Kryogene Treibstoffe wie LH2 (flüssiger Wasserstoff) und LCH4 (flüssiges Methan)
- Synthetic fuels (synthetisch erzeugte Treibstoffe)
Die synthetisch erzeugten Treibstoffe aus Kohle, Erdgas oder anderen Kohlenwasserstoffquellen sind dabei die aussichtsreichsten Kandidaten für die nahe Zukunft, da sie nur kleine Modifikationen am Flugzeugentwurf bedingen. Hinzu kommt ihre relativ einfache Integration in die derzeitige Kraftstoffkette als Flugbenzinersatz.
Es bleibt zu beachten, dass synthetische Treibstoffe nur dann eine echte Alternative zum Petroleum sind, wenn die bei der Herstellung anfallenden Kohlenstoffdioxid (CO2)-Emissionen verringert werden können. Dies ist grundsätzlich durch den Einsatz von nachhaltig erzeugtem Strom über das Power-to-Liquid Verfahren möglich (Erzeugung von E-Fuels). Dennoch sind auch diese Treibstoffe nicht klimaneutral. So bleiben trotz der CO2-neutralen Verbrennung weitere Auswirkungen auf die Atmosphäre, wie zum Beispiel das Bilden von Zirruswolken, zu berücksichtigen.
Es bleibt zu beachten, dass synthetische Treibstoffe nur dann eine echte Alternative zum Petroleum sind, wenn die bei der Herstellung anfallenden Kohlenstoffdioxid (CO2)-Emissionen verringert werden können. Dies ist grundsätzlich durch den Einsatz von nachhaltig erzeugtem Strom über das Power-to-Liquid Verfahren möglich (Erzeugung von E-Fuels). Dennoch sind auch diese Treibstoffe nicht klimaneutral. So bleiben trotz der CO2-neutralen Verbrennung weitere Auswirkungen auf die Atmosphäre, wie zum Beispiel das Bilden von Zirruswolken, zu berücksichtigen.