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Maßnahmen und Verlagerungspotenziale zum Umweltverbund

Erstellt am: 21.06.2011 | Stand des Wissens: 01.12.2022
Synthesebericht gehört zu:
Ansprechpartner
TU Dresden, Professur für Integrierte Verkehrsplanung und Straßenverkehrstechnik, Prof. Dr.-Ing. Regine Gerike

[Beck06, S. 138] definiert die Förderung multi- und intermodaler Verkehre als Stärkung der Eigenschaften des Systems durch verkehrspolitische Strategien. Hierzu zählen Maßnahmen, die günstige Bedingungen für die Kombination mehrerer Verkehrsmittel schaffen und Angebote, die dem Verkehrsteilnehmer einen Zugewinn an Autonomie, Flexibilität sowie Zugänglichkeit erhöhen [Fran04, S. 105].
Untersuchungen belegen, dass multimodale Verkehrsteilnehmer mehr mit Verkehrsmitteln des Umweltverbundes unterwegs sind als monomodale Verkehrsteilnehmer [Interde10; BMP03]. Daher birgt die Förderung des multi- und intermodalen Personenverkehrs Potenziale, Fahrten des motorisierten Individualverkehrs (MIV) auf den Umweltverbund zu verlagern. Es existieren unterschiedliche Ansätze zur Quantifizierung dieser Potenziale ([Flie02; Witt10; UBA13]).
Da insbesondere der Autobesitz "habitualisierte" Monomodalität begünstigt, fördern im Umkehrschluss alle Standortentscheidungen und Angebote, die unabhängig vom Autobesitz machen, die verstärkte Multimodalität.
Ansprechpartner
TU Dresden, Professur für Integrierte Verkehrsplanung und Straßenverkehrstechnik, Prof. Dr.-Ing. Regine Gerike
Zugehörige Wissenslandkarte(n)
Förderung des multi- und intermodalen Personenverkehrs (Stand des Wissens: 01.12.2022)
https://www.forschungsinformationssystem.de/?354205
Literatur
[Beck06] Beckmann, Klaus, Chlond, Bastian, Kuhnimhof, Tobias, et al. Multimodale Verkehrsmittelnutzer im Alltagsverkehr - Zukunftsperspektive für den ÖV?, veröffentlicht in Internationales Verkehrswesen, Ausgabe/Auflage 4, 2006
[BMP03] Von der Ruhren, S., Rindsfüser, G., Beckmann, K.J., Kuhimhof, T., Chlond, B., Zumkeller, D. Bestimmung multimodaler Personengruppen, Aachen/Karlsruhe, 2003
[Flie02] Fliegner, Steffen Car Sharing als Alternative? - Mobilitätsstilbasierte Potenziale zur Autoabschaffung, veröffentlicht in Studien zur Mobilitäts- und Verkehrsforschung, MetaGIS Infosysteme, Mannheim, 2002, ISBN/ISSN 3-936438-02-1
[Fran04] Franke, S. Die "neuen Multimodalen" - Bedingungen eines multimodalen Verkehrsverhaltens, veröffentlicht in Internationales Verkehrswesen, Ausgabe/Auflage Heft-Nr. 3, 2004/03
[Interde10] TU Dresden, Lehrstuhl Verkehrs- und Infrastrukturplanung, Prof. Dr.-Ing. G.-A. Ahrens, Ahrens, Gerd-Axel, Aurich, Tanja, Böhmer, Thomas, Klotzsch, Jeannette, Pitrone, Anne Interdependenzen zwischen Fahrrad- und ÖPNV-Nutzung. Analysen, Strategien und Maßnahmen einer integrierten Förderung in Städten, 2010
[UBA13] TU Dresden, Lehrstuhl Verkehrs- und Infrastrukturplanung, Prof. Dr.-Ing. G.-A. Ahrens, Ahrens, Gerd-Axel, Becker, Udo, Böhmer, Thomas, Richter, Falk, Wittwer, Rico Potenziale des Radverkehrs für den Klimaschutz, veröffentlicht in TEXTE, Ausgabe/Auflage 19/2013, Dessau-Roßlau, 2013/03, ISBN/ISSN 1862-4804
[Witt10] Wittwer, Rico Potenziale des Radverkehrs für den Klimaschutz - Zwischenergebnisse eines FuE-Projektes im Auftrag des UBA, Berlin, 2010/09/20
Weiterführende Literatur
[UBA20n] Umweltbundesamt (Hrsg.) Grundlagen für ein umweltorientiertes Recht der Personenbeförderung, 2020/11, ISBN/ISSN 1862-4804
Glossar
Umweltverbund
Unter dem Begriff Umweltverbund wird die Kooperation der umweltfreundlichen Verkehrsmittel verstanden. Hierzu zählen die öffentlichen Verkehrsmittel (Bahn, Bus und Taxis), nicht motorisierte Verkehrsträger (Fußgänger und private oder öffentliche Fahrräder), sowie Carsharing und Mitfahrzentralen. Ziel ist es, Verkehrsteilnehmern zu ermöglichen, ihre Wege innerhalb des Umweltverbunds, anstatt mit dem eigenen Pkw, zurückzulegen. Zunehmend wird der Begriff Mobilitätsverbund genutzt.
Motorisierter Individualverkehr Als motorisierter Individualverkehr (MIV) wird die Nutzung von Pkw und Krafträdern im Personenverkehr bezeichnet. Der MIV, als eine Art des Individualverkehrs (IV), eignet sich besonders für größere Distanzen und alle Arten von Quelle-Ziel-Beziehungen, da dieser zeitlich als auch räumlich eine hohe Verfügbarkeit aufweist. Verkehrsmittel des MIV werden von einer einzelnen Person oder einem beschränkten Personenkreis eingesetzt. Der Nutzer ist bezüglich der Bestimmung von Fahrweg, Ziel und Zeit frei (örtliche, zeitliche Ungebundenheit des MIV).

Auszug aus dem Forschungs-Informations-System (FIS) des Bundesministeriums für Verkehr und digitale Infrastruktur

https://www.forschungsinformationssystem.de/?354140

Gedruckt am Samstag, 20. April 2024 10:29:20