Auswahl von Logistikdienstleistern unter Nachhaltigkeitsaspekten
Erstellt am: 12.05.2011 | Stand des Wissens: 03.01.2024
Synthesebericht gehört zu:
Ansprechperson
Technische Universität Hamburg, Institut für Logistik und Unternehmensführung, Prof. Dr. Dr. h.c. W. Kersten
Bei der Auswahl von Logistik- beziehungsweise Transportdienstleistern gewinnt der Leitgedanke der Nachhaltigkeit zunehmend an Bedeutung [LIHH10a, SteMum10].
Laut einer Studie von Steria Mummert Consulting und dem F.A.Z.-Institut für Management-, Markt- und Medieninformationen steigen insbesondere die ökologischen Anforderungen an Logistikdienstleister (LDL) (siehe Abbildung 1).
Laut einer Studie von Steria Mummert Consulting und dem F.A.Z.-Institut für Management-, Markt- und Medieninformationen steigen insbesondere die ökologischen Anforderungen an Logistikdienstleister (LDL) (siehe Abbildung 1).
![Abbildung1: Anforderungen an Logistikdienstleister hinsichtlich des Umweltmanagements (Stand 2010) [in Anlehnung an Eintrag-Id:350625] Auswahl Logistikdienstleister](/servlet/is/350627/Auswahl%20von LDL unter Nachhaltigkeitsaspekten_350627.png)
Seitens der Verlader wird demnach besonders hoher Wert auf eine Zertifizierung der Dienstleister nach ISO 14000 o. Ä. (44 Prozent der Befragten), die Zusammensetzung des Fuhrparks (41 Prozent) sowie auf das Vorhandensein eines Umweltmanagementsystems (37 Prozent) gelegt.
Zum Zeitpunkt der Studie wurde kein großer Wert auf konkrete Maßnahmen zur CO2-Reduktion bei der Vergabe von Transport- und Logistikdienstleistungen mit nur einer vorherigen Nennung von 13 Prozent, gelegt. Das Kriterium konkrete Maßnahmen zur CO2-Reduktion wird gemäß den Befragten deutlich an Relevanz zunehmen und wird von 32 Prozent der Befragten als Auswahlkriterium genannt. Auch die Erhebung von Kennzahlen zur CO2-Effizienz sowie die Definition von Reduktionszielen gewinnen an Bedeutung [SteMum10].
Im Hinblick auf die Auswahl eines nachhaltig agierenden Transportdienstleisters schlägt die Logistik-Initiative Hamburg nach [LIHH10a] vor, folgende ökologische Kriterien zu berücksichtigen:
- Transparente Angabe von Alter, Abgasnorm und Typ der Fahrzeuge
- Ausweis der CO2-Emissionen
- Organisation von Fahrerschulungen
- Einzelne organisatorische Maßnahmen zur Vermeidung von Umweltbelastungen
- Nutzung alternativer Antriebssysteme
- Organisation des Umweltschutzes und Benennung eines Verantwortlichen
- Einsatz eines (zertifizierten) Umweltmanagementsystems
Die Auswahl eines Logistikdienstleisters unter Nachhaltigkeitsaspekten setzt voraus, dass relevante Informationen bezüglich der Nachhaltigkeitsaktivitäten der Unternehmen vorliegen. Um die Strategien, von Logistikdienstleistern im Hinblick auf das Thema Nachhaltigkeit vergleichbar zu machen und eine fundierte Entscheidungsgrundlage für Verlader zu schaffen, ist also ein hohes Maß an Transparenz erforderlich.
Die quantitative Vergleichbarkeit der Nachhaltigkeitsstrategien in den Bereichen Transport und Logistik ist derzeit jedoch häufig noch nicht umfassend gewährleistet, da erst seit einigen Jahren Ansätze zur Erhebung und Darstellung der entsprechenden Daten entwickelt werden und sich diese in der Unternehmenswelt noch nicht vollständig durchgesetzt haben. Eine Vereinheitlichung wird durch die Entwicklung standardisierter Bilanzierungsmethoden und Reportingverfahren angestrebt und maßgeblich durch politische und privatwirtschaftliche Initiativen vorangetrieben [Ande19, S. 32ff].
Im Rahmen seiner Dissertation hat Stefan Rother [Rother19, S. 32f.] im Jahr 2019 verschiedenste Anspruchsgruppen, die Einfluss auf LDL und deren Umweltaktivitäten ausüben, miteinander verglichen. In Abhängigkeit von der Häufigkeit der Nennungen können die Gruppen, die ursächlich für Umweltschutz von LDL sind, wie folgt zusammengefasst werden:
Die quantitative Vergleichbarkeit der Nachhaltigkeitsstrategien in den Bereichen Transport und Logistik ist derzeit jedoch häufig noch nicht umfassend gewährleistet, da erst seit einigen Jahren Ansätze zur Erhebung und Darstellung der entsprechenden Daten entwickelt werden und sich diese in der Unternehmenswelt noch nicht vollständig durchgesetzt haben. Eine Vereinheitlichung wird durch die Entwicklung standardisierter Bilanzierungsmethoden und Reportingverfahren angestrebt und maßgeblich durch politische und privatwirtschaftliche Initiativen vorangetrieben [Ande19, S. 32ff].
Im Rahmen seiner Dissertation hat Stefan Rother [Rother19, S. 32f.] im Jahr 2019 verschiedenste Anspruchsgruppen, die Einfluss auf LDL und deren Umweltaktivitäten ausüben, miteinander verglichen. In Abhängigkeit von der Häufigkeit der Nennungen können die Gruppen, die ursächlich für Umweltschutz von LDL sind, wie folgt zusammengefasst werden: