Nachhaltige Güterverkehrsgestaltung
Erstellt am: 04.05.2011 | Stand des Wissens: 12.07.2024
Synthesebericht gehört zu:
Ansprechperson
Technische Universität Hamburg, Institut für Verkehrsplanung und Logistik, Prof. Dr.-Ing. H. Flämig
Über ein Viertel der weltweiten CO2-Emissionen werden durch den Güterverkehr verursacht, wobei hiervon circa 18 Prozent auf den Verkehrsträger Straße, 3 Prozent auf den Luftverkehr und 2,6 Prozent auf die Schifffahrt zurückzuführen sind [BDL20]. Für die Zukunft ist damit zu rechnen, dass das prognostizierte Wachstum von Güterverkehrsaufkommen und -leistung mit weiterhin steigenden Umweltbelastungen verbunden ist. Machte beispielsweise der Anteil der CO2-Emissionen des Güterverkehrs im Jahr 2013 noch etwa 30 Prozent an den Gesamtemissionen des Straßenverkehrs in Deutschland aus, so wird dieser Anteil im Jahr 2030 nach Prognosen bei 40 Prozent liegen [BMU09c].
Die Entwicklung der gesamten CO2-Emissionen des Verkehrs in Deutschland vom Jahr 2002 bis zum Jahr 2019 ist in Abbildung 1 dargestellt. Während die Emissionen zwischenzeitlich bis zum Jahr 2009 zurückgingen, steigen sie seitdem wieder kontinuierlich bis 2017 an. Nachdem der Wert im Jahr 2018 sank, steigt dieser seit dem Jahr 2019 erneut an. Der Anteil des Verkehrs an den gesamten CO2-Emissionen Deutschlands lag im Jahr 2019 bei 23,6 Prozent [BMVI22b].
Abb. 1: Entwicklung der CO2-Emissionen des Verkehrs (sowie des Straßenverkehrs) in Deutschland von 2002 bis 2020, eigene Darstellung nach [BMDV22h]
Folglich ist der Verkehr für beinahe ein Fünftel der Gesamtemissionen verantwortlich. Umweltpolitische Erwägungen zur Senkung der Emissionen bezieht sich daher im Klimaschutzprogramm 2030 der Bundesregierung, das im Jahr 2019 beschlossen wurde, explizit auf den Verkehr.
Besondere Erwähnung findet hierbei auch der Güterverkehr, der für 30 Prozent der durch den Verkehr in Deutschland verursachten CO2-Emissionen verantwortlich ist und vor großen Herausforderungen hinsichtlich einer umwelt-, klima- und ressourcenschonenden Gestaltung steht [Stat13f] [BMVBS11b]. Um das Klimaziel des Klimaschutzprogramms, die Treibhausgasemissionen Deutschlands bis zum Jahr 2030 um 40 bis 42 Prozent gegenüber dem Jahr 1990 zu reduzieren, zu erreichen, wurden unter anderem die folgenden verkehrspolitischen Maßnahmen aus den Handlungsfeldern 'Güterverkehr' und 'Nutzfahrzeuge' formuliert [BMF19a]:
Die Entwicklung der gesamten CO2-Emissionen des Verkehrs in Deutschland vom Jahr 2002 bis zum Jahr 2019 ist in Abbildung 1 dargestellt. Während die Emissionen zwischenzeitlich bis zum Jahr 2009 zurückgingen, steigen sie seitdem wieder kontinuierlich bis 2017 an. Nachdem der Wert im Jahr 2018 sank, steigt dieser seit dem Jahr 2019 erneut an. Der Anteil des Verkehrs an den gesamten CO2-Emissionen Deutschlands lag im Jahr 2019 bei 23,6 Prozent [BMVI22b].
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Besondere Erwähnung findet hierbei auch der Güterverkehr, der für 30 Prozent der durch den Verkehr in Deutschland verursachten CO2-Emissionen verantwortlich ist und vor großen Herausforderungen hinsichtlich einer umwelt-, klima- und ressourcenschonenden Gestaltung steht [Stat13f] [BMVBS11b]. Um das Klimaziel des Klimaschutzprogramms, die Treibhausgasemissionen Deutschlands bis zum Jahr 2030 um 40 bis 42 Prozent gegenüber dem Jahr 1990 zu reduzieren, zu erreichen, wurden unter anderem die folgenden verkehrspolitischen Maßnahmen aus den Handlungsfeldern 'Güterverkehr' und 'Nutzfahrzeuge' formuliert [BMF19a]:
- Stärkung des Schienengüterverkehrs
- Modernisierung der Binnenschifffahrt und Nutzung von Landstrom in Häfen
- CO2-arme LKW auf die Straße bringen
Nach dem Klimaschutzbericht 2021, welcher eine Zwischenbilanz bezüglich Umsetzung und Wirkung des Klimaschutzprogramms 2030 zieht, wurde im Verkehr eine Emissionsreduktion von 11 Prozent gegenüber dem Jahr 1990 erreicht. Aufgrund dieser geringen Änderung und da die Emissionen in den anderen Sektoren stärker sanken, werden weitere Maßnahmen erforderlich [BMU21c].
Neben dem Klimaschutzprogramm 2030 gibt es zahlreiche weiteren Studien und Initiativen, die umweltpolitische Ziele für den Güterverkehr formulieren, wie beispielsweise der Aktionsplan Güterverkehr und Logistik [BMVI17e]. Hierbei wird zur Realisierung der genannten Umweltziele für den Güterverkehr häufig ein dreistufiger Ansatz verfolgt [UBA09]:
Neben dem Klimaschutzprogramm 2030 gibt es zahlreiche weiteren Studien und Initiativen, die umweltpolitische Ziele für den Güterverkehr formulieren, wie beispielsweise der Aktionsplan Güterverkehr und Logistik [BMVI17e]. Hierbei wird zur Realisierung der genannten Umweltziele für den Güterverkehr häufig ein dreistufiger Ansatz verfolgt [UBA09]:
- Vermeiden von Güterverkehr
- Verlagern des Güterverkehrs auf umweltverträgliche Verkehrsträger
- Verringern der spezifischen Emissionen und verträgliche Gestaltung des Güterverkehrs
Neben der Politik ist insbesondere die Privatwirtschaft gefordert, entsprechende Maßnahmen umzusetzen, um den Güterverkehr in Deutschland nachhaltig zu gestalten, denn "auch staatliche Regulierung und Vorschriften können das Handeln von Unternehmen nicht ersetzen" [BMU07h, Vorwort]. Zum einen können Verlader wesentlichen Einfluss auf die Gestaltung des Güterverkehrs nehmen, zum anderen spielen die Unternehmen der Güterverkehrs- und Logistikbranche eine bedeutende Rolle. Das Handlungsspektrum der Logistikdienstleister umfasst dabei unter anderem:
- eine öko-effiziente Gestaltung der Transporte (Bündelung, Routen- und Tourenplanung, Fahrpersonalschulung)
- die technische Optimierung der Fahrzeuge (Modernisierung und Wartung der Flotte, Aerodynamikpakete, Leichtlaufreifen)
- Verlagerungen der Transporte auf umweltschonendere Verkehrsträger beziehungsweise Kombinierte Verkehre
- kooperative Modelle wie Frachtpartnerschaften zur Optimierung der Auslastung von Fahrzeugen [LIHH10a, S. 18]
In der folgenden Teilkarte werden ausgewählte Ansätze zur nachhaltigen Gestaltung des Güterverkehrs präsentiert:
- Transportorganisation und -kooperationen
- City-Logistik