Gebietsspediteure
Erstellt am: 04.05.2011 | Stand des Wissens: 12.07.2024
Synthesebericht gehört zu:
Ansprechperson
Technische Universität Hamburg, Institut für Verkehrsplanung und Logistik, Prof. Dr.-Ing. H. Flämig
Das Gebietsspeditionskonzept wurde in den 1970er-Jahren in der Beschaffungslogistik der Automobilindustrie entwickelt und findet heutzutage sowohl Anwendung in der Beschaffungs- als auch in der Distributionslogistik verschiedener Wirtschaftszweige [BrBa10, S. 153]. Da es sich um einen Zusammenschluss von Unternehmen aufeinanderfolgender Veredelungs- und Handelsstufen, bei dem auch Logistikbausteine integriert werden, handelt, wird bei dem Gebietsspeditionskonzept von einem vertikalen Kooperationsmodell gesprochen [Wegn16].
Die Kooperationspartner sind in der Regel ein Industrieunternehmen, ausgewählte Lieferanten des Unternehmens sowie ein Logistikdienstleister, der die Funktion des Gebietsspediteurs übernimmt [ArIs08, S. 993; Urba03, S. 18].
Der Gebietsspediteur ist ein vom Abnehmer beauftragter Logistikdienstleister (LDL), der in einem räumlich abgegrenzten Gebiet eine Bündelung von Sendungen verschiedener Lieferanten vornimmt.
Der Gebietsspediteur sammelt die Lieferungen von allen Zulieferern in seinem Gebiet in Touren ein und bringt sie zu einem Umschlagpunkt. Dort werden die verschiedenen Sendungen konsolidiert, bevor sie in gebündelten Ladungen zum Werk des Abnehmers transportiert werden (vergleiche Abbildung 1). Die Transporte erfolgen in der Regel per Lkw, der Hauptlauf kann aber auf geeigneten Relationen auch auf die Schiene verlagert werden [ArIs08, S. 992f.].
Die Kooperationspartner sind in der Regel ein Industrieunternehmen, ausgewählte Lieferanten des Unternehmens sowie ein Logistikdienstleister, der die Funktion des Gebietsspediteurs übernimmt [ArIs08, S. 993; Urba03, S. 18].
Der Gebietsspediteur ist ein vom Abnehmer beauftragter Logistikdienstleister (LDL), der in einem räumlich abgegrenzten Gebiet eine Bündelung von Sendungen verschiedener Lieferanten vornimmt.
Der Gebietsspediteur sammelt die Lieferungen von allen Zulieferern in seinem Gebiet in Touren ein und bringt sie zu einem Umschlagpunkt. Dort werden die verschiedenen Sendungen konsolidiert, bevor sie in gebündelten Ladungen zum Werk des Abnehmers transportiert werden (vergleiche Abbildung 1). Die Transporte erfolgen in der Regel per Lkw, der Hauptlauf kann aber auf geeigneten Relationen auch auf die Schiene verlagert werden [ArIs08, S. 992f.].

Für Deutschland und angrenzende Regionen werden typischerweise fünf bis zehn Logistikdienstleister mit insgesamt 20 bis 30 Umschlagpunkten eingesetzt, sodass der Radius für die Sammeltouren etwa 100 Kilometer beträgt. Falls die Sammeltouren täglich die gleichen Lieferanten anfahren, spricht man von Milkruns (vergleiche Synthesebericht "Milkrun") [ArIs08, S. 14].
Bei der Umsetzung des Gebietsspeditionskonzeptes werden häufig folgende Ziele verfolgt:
Bei der Umsetzung des Gebietsspeditionskonzeptes werden häufig folgende Ziele verfolgt:
- Konzentration möglichst vieler Einzelsendungen auf die eingesetzten Transportmittel,
- dadurch Senkung der Anzahl eingehender Fahrzeuge und Verringerung der Verkehrsprobleme innerhalb und außerhalb der Werksbereiche,
- Senkung der Transportkosten durch Bildung von so genannten Werks-Sammelladungen,
- Vereinfachung der Terminsteuerung durch Unterhaltung zentraler Dispositionsstellen innerhalb der Speditionsgebiete,
- Vereinheitlichung der Transportdokumente zur Rationalisierung administrativer Vorgänge im Wareneingang,
- Konzentration des Rückflusses leerer Behälter und Verpackungsmaterialien zur Senkung der Transitzeiten und Umlaufbestände [Pion07, S. 114f.].
Durch die Beauftragung von Gebietsspediteuren ergeben sich demnach folgende Hauptvorteile:
- bessere Auslastung der Verkehrsmittel,
- vereinfachte Steuerung des Transportprozesses,
- erleichterte Warenannahme für den Abnehmer/Empfänger,
- Senkung der Transportkosten [ArIs08, S. 993].
Für die Realisierung des Gebietsspeditionskonzeptes ist sicherzustellen, dass die verschiedenen Waren der Lieferanten für einen gemeinsamen Transport geeignet sind, eine begrenzte Eilbedürftigkeit haben und regelmäßig nachgefragt werden. Das Quellgebiet ist so einzugrenzen, dass die Zulieferer eine hohe räumliche Konzentration aufweisen, damit eine effiziente Abwicklung der Sammeltouren erreicht werden kann. Größere Speditionen haben die Möglichkeit, die Abholtransporte für verschiedene Unternehmen zu verknüpfen und so (weitere) Optimierungspotenziale hinsichtlich Kostenreduzierung und Umweltbelastung zu erschließen.