Green Purchasing
Erstellt am: 05.04.2011 | Stand des Wissens: 03.01.2024
Synthesebericht gehört zu:
Ansprechperson
Technische Universität Hamburg, Institut für Logistik und Unternehmensführung, Prof. Dr. Dr. h.c. W. Kersten
Die Begriffe "Green Purchasing" beziehungsweise "Green Procurement" sowie Environmentally Preferable Purchasing, die auch als "grüne Beschaffung" verstanden werden können, bezeichnen Einkaufsaktivitäten, die neben wirtschaftlichen vor allem ökologische Merkmale beachten. Diese wirtschaftlichen und ökologischen Kriterien dienen hierbei zur Entscheidungsfindung des Vergabeverfahrens von Aufträgen. Solche Aspekte können in einigen Bereichen mehrere Möglichkeiten zur umweltbewussten Gestaltung und Durchführung des Beschaffungsprozesses darstellen [EuKom16b; ChZi17, S. 1125f.].
Durch den voranschreitenden Klimawandel, eine zunehmende Umweltbelastung und den Verbrauch von endlichen Ressourcen, steigt der Druck auf Unternehmen die komplette Wertschöpfungskette möglichst umweltfreundlich zu gestalten [StBo10, S. 205]. Eine Beschaffung, die unter ökologischen Gesichtspunkten gestaltet wird, kann auch dazu beitragen, dass mehr umweltfreundliche Technologien genutzt werden [KaPr08, S. 12].
Im Folgenden werden drei Aspekte betrachtet, die bei der Umsetzung des "Green Purchasing" ausschlaggebend sind. Bei der Materialauswahl gilt es zu beachten, dass nach Möglichkeit Materialien eingekauft werden, für deren Gewinnung ein geringer Energieaufwand benötigt wird, die sich energieeffizient verarbeiten lassen und/oder eine hohe Recyclingfähigkeit aufweisen. Des Weiteren sollten die Herstellungsprozesse des Zulieferers so ausgelegt sein, dass effiziente Input-/Output-Verhältnisse von Energie und Abfallprodukten erreicht werden können. Produktions- und Verarbeitungsmethoden hängen stark mit dem "Green Manufacturing" zusammen (siehe Synthesebericht "Green Manufacturing").
Die Verpackungsgröße gibt oft vor, wie viele Güter beispielsweise auf einen Lkw verladen werden können. Werden Verpackungen so gestaltet, dass sie sich einfach stapeln lassen, können Transportwege und -fahrten effizienter und vor allem ökologischer gestaltet werden, da der Platz in einem Lkw-Laderaum besser genutzt wird. Ebenfalls sollten die Verpackungen per se aus umweltschonenden Materialien gestaltet sein. Weitere Aspekte, die zu beachten sind, könnten der Energiebezug (fossil versus regenerativ) oder die Beachtung von Gütesiegeln und Umweltzertifikaten sein.
Zu Käufern, die "Green Purchasing" anwenden, zählen private Organisationen und öffentliche Institutionen. Besonders die öffentliche Hand kann durch eine grüne Beschaffung ökologische Innovationen antreiben, da sie eine große Marktmacht besitzt [BMU08e, S. 1]. Der Einsatz der umweltorientierten Beschaffung für den öffentlichen Sektor wird allgemein als Green Public Procurement (GPP) bezeichnet [EuKom16b]. Die Beschaffungsprozesse im öffentlichen Sektor werden unter anderem durch Leitfäden, Handbücher und Vorgaben Green Purchasing Tools unterstützt [EuKom16b, S. 16f.]. Ein Beispiel für eine öffentliche Beschaffung sind mit Hybridtechnologie ausgestattete Busse. Da der Kraftstoffverbrauch erheblich reduziert wird, können Emissionen (=ökologischer Aspekt) reduziert werden und vor allem auch Einsparungen der Betriebskosten (=ökonomischer Aspekt) erreicht werden. Laut einer Studie ergibt sich dadurch eine Einsparung je Bus von 120.000 Euro jährlich, die Mehrkosten der Anschaffung bereits inklusive [BMU08e, S. 3]. Regularien und Umweltgütezeichen, wie beispielsweise Euroblume oder der Blaue Engel spielen beim Green Purchasing eine entscheidende Rolle, weil sie die Authentizität der Beschaffung sicherstellen oder beglaubigen [KaPr08, S. 26f.]. Einige Beispiele für Beschaffungen aus dem privaten Sektor sind energieeffiziente Elektrogeräte, nach Energieaspekten konstruierte Gebäude, Recyclingpapier, Naturkost in Kantinen oder Haushalten und elektrisch angetriebene Fahrzeuge (bei Versorgung mit regenerativer Energie). Die genannten Beispiele sind für den öffentlichen Sektor ebenfalls zutreffend [EuKom16b].
Durch den voranschreitenden Klimawandel, eine zunehmende Umweltbelastung und den Verbrauch von endlichen Ressourcen, steigt der Druck auf Unternehmen die komplette Wertschöpfungskette möglichst umweltfreundlich zu gestalten [StBo10, S. 205]. Eine Beschaffung, die unter ökologischen Gesichtspunkten gestaltet wird, kann auch dazu beitragen, dass mehr umweltfreundliche Technologien genutzt werden [KaPr08, S. 12].
Im Folgenden werden drei Aspekte betrachtet, die bei der Umsetzung des "Green Purchasing" ausschlaggebend sind. Bei der Materialauswahl gilt es zu beachten, dass nach Möglichkeit Materialien eingekauft werden, für deren Gewinnung ein geringer Energieaufwand benötigt wird, die sich energieeffizient verarbeiten lassen und/oder eine hohe Recyclingfähigkeit aufweisen. Des Weiteren sollten die Herstellungsprozesse des Zulieferers so ausgelegt sein, dass effiziente Input-/Output-Verhältnisse von Energie und Abfallprodukten erreicht werden können. Produktions- und Verarbeitungsmethoden hängen stark mit dem "Green Manufacturing" zusammen (siehe Synthesebericht "Green Manufacturing").
Die Verpackungsgröße gibt oft vor, wie viele Güter beispielsweise auf einen Lkw verladen werden können. Werden Verpackungen so gestaltet, dass sie sich einfach stapeln lassen, können Transportwege und -fahrten effizienter und vor allem ökologischer gestaltet werden, da der Platz in einem Lkw-Laderaum besser genutzt wird. Ebenfalls sollten die Verpackungen per se aus umweltschonenden Materialien gestaltet sein. Weitere Aspekte, die zu beachten sind, könnten der Energiebezug (fossil versus regenerativ) oder die Beachtung von Gütesiegeln und Umweltzertifikaten sein.
Zu Käufern, die "Green Purchasing" anwenden, zählen private Organisationen und öffentliche Institutionen. Besonders die öffentliche Hand kann durch eine grüne Beschaffung ökologische Innovationen antreiben, da sie eine große Marktmacht besitzt [BMU08e, S. 1]. Der Einsatz der umweltorientierten Beschaffung für den öffentlichen Sektor wird allgemein als Green Public Procurement (GPP) bezeichnet [EuKom16b]. Die Beschaffungsprozesse im öffentlichen Sektor werden unter anderem durch Leitfäden, Handbücher und Vorgaben Green Purchasing Tools unterstützt [EuKom16b, S. 16f.]. Ein Beispiel für eine öffentliche Beschaffung sind mit Hybridtechnologie ausgestattete Busse. Da der Kraftstoffverbrauch erheblich reduziert wird, können Emissionen (=ökologischer Aspekt) reduziert werden und vor allem auch Einsparungen der Betriebskosten (=ökonomischer Aspekt) erreicht werden. Laut einer Studie ergibt sich dadurch eine Einsparung je Bus von 120.000 Euro jährlich, die Mehrkosten der Anschaffung bereits inklusive [BMU08e, S. 3]. Regularien und Umweltgütezeichen, wie beispielsweise Euroblume oder der Blaue Engel spielen beim Green Purchasing eine entscheidende Rolle, weil sie die Authentizität der Beschaffung sicherstellen oder beglaubigen [KaPr08, S. 26f.]. Einige Beispiele für Beschaffungen aus dem privaten Sektor sind energieeffiziente Elektrogeräte, nach Energieaspekten konstruierte Gebäude, Recyclingpapier, Naturkost in Kantinen oder Haushalten und elektrisch angetriebene Fahrzeuge (bei Versorgung mit regenerativer Energie). Die genannten Beispiele sind für den öffentlichen Sektor ebenfalls zutreffend [EuKom16b].