Lösungsansätze zur Minderung der Probleme des Lkw-Verkehrs beim Parken an Autobahnen
Erstellt am: 18.01.2011 | Stand des Wissens: 09.03.2021
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Bauhaus-Universität Weimar, Professur Verkehrssystemplanung, Prof. Dr.-Ing. Plank-Wiedenbeck
Die Bundesregierung will das bestehende Stellplatzdefizit für Lastkraftwagen (Lkw) an deutschen Autobahnen schnellstmöglich beseitigen. Dieses Ziel ist auch im Koalitionsvertrag aus dem Jahr 2018 verankert [Bund18b, S. 83].
Mögliche Maßnahmen zur Minderung (der negativen Auswirkungen) des Stellplatzdefizits an Autobahnen sind [Rams10]:
Mögliche Maßnahmen zur Minderung (der negativen Auswirkungen) des Stellplatzdefizits an Autobahnen sind [Rams10]:
- Neu-, Um- und Ausbaumaßnahmen zur Verbesserung des Parkflächenangebots
- Zusätzliche Lkw-Parkflächen durch die Einbindung privater Anbieter
- Parkraumbewirtschaftung durch intelligente Verkehrssysteme
Die Lkw-Fahrer wollen ihre Fahrzeuge vornehmlich auf den Rastanlagen der Bundesautobahnen parken. In diesem Sinne wurden die Planung und der Bau aktueller Neu-, Um- und Ausbaumaßnahmen beschleunigt. Im Zeitraum von 2008 bis 2018 konnten rund 17.000 zusätzliche Lkw-Stellplätze auf den Rastanlagen bereitgestellt werden. Diese Erhöhung des Parkangebots auf den Rastanlagen soll eine merkliche Verbesserung der Situation für die Lkw-Fahrer bewirken. Zukünftig sollen durch Bund und Länder weitere Lkw-Stellplätze geschaffen werden [BASt19b].
Durch die Konjunkturprogramme I und II wurden die Haushaltsmittel für den Neu-, Um- und Ausbau von Rastanlagen deutlich erhöht. Im Jahr 2013 wurden den Ländern durch den Bund wiederum 130 Millionen Euro zur Verfügung gestellt [BMVBS12j].
Der Bund entwickelt Public-Private-Partnership (PPP)-Modelle, die private Investoren für die bedarfsgerechte Realisierung zusätzlicher Lkw-Stellplätze einbinden.
Diese neuen Modellstrukturen sind:
Durch die Konjunkturprogramme I und II wurden die Haushaltsmittel für den Neu-, Um- und Ausbau von Rastanlagen deutlich erhöht. Im Jahr 2013 wurden den Ländern durch den Bund wiederum 130 Millionen Euro zur Verfügung gestellt [BMVBS12j].
Der Bund entwickelt Public-Private-Partnership (PPP)-Modelle, die private Investoren für die bedarfsgerechte Realisierung zusätzlicher Lkw-Stellplätze einbinden.
Diese neuen Modellstrukturen sind:
- Erweiterungsmodell - Private Anbieter erweitern Verkehrsanlagen bestehender bewirtschafteter Rastanlagen und vermieten diese Flächen an die Straßenbauverwaltung.
- Aufwertungsmodell - Auf unbewirtschafteten Rastanlagen soll neben der Schaffung zusätzlicher Lkw-Parkkapazitäten ab einem bestimmten Umfang ein speziell auf die Bedürfnisse der Lkw-Fahrer zugeschnittenes niederschwelliges Versorgungsangebot bereitgestellt werden.
- Regionalmodell - Entlang eines Autobahnabschnittes von 50 bis 60 Kilometern, der als konkrete Bedarfsregion definiert ist, werden durch einen privaten Anbieter zusätzliche Lkw-Stellplätze geschaffen [BMVB10].
Ziel der Parkraumbewirtschaftung durch intelligente Verkehrssysteme ist es, vorhandene Parkkapazitäten optimal auszunutzen und Suchverkehre zu vermeiden. Die intelligenten Verkehrssysteme sollen zudem dazu beitragen, den Lkw-Parkverkehr gleichmäßig zu verteilen.
Bundesweit werden 15 unterschiedliche Pilotvorhaben betrieben, bei denen zum Beispiel verschiedene Detektionsverfahren getestet werden [BMVB09].
An stark betroffenen Autobahnabschnitten soll die Lkw-Parkraumbewirtschaftung mittelfristig durch intelligente Verkehrssysteme unterstützt werden.