Lastzugkombinationen in Schleswig-Holstein
Erstellt am: 09.12.2010 | Stand des Wissens: 23.12.2022
Synthesebericht gehört zu:
Ansprechperson
Technische Universität Hamburg, Institut für Verkehrsplanung und Logistik, Prof. Dr.-Ing. H. Flämig
Anfang des Jahres 2010 hat das Land Schleswig-Holstein auf ausgewählten Strecken einen Modellversuch mit überlangen Lkw gestartet. Wie bei vergleichbaren Versuchen in anderen Bundesländern war das maximal zulässige Gesamtgewicht der Fahrzeuge auf 40 Tonnen begrenzt.
Eine Ausnahmegenehmigung wurde der Spedition Voigt erteilt (vergleiche Abbildung 1). Diese versprach sich vom Einsatz von zwei Eurokombis eine jährliche Kraftstoffersparnis von rund 45.000 Litern Diesel, was einer Reduzierung der CO2-Emissionen von über 127 Tonnen pro Jahr entspricht [Verk10].
Eine Ausnahmegenehmigung wurde der Spedition Voigt erteilt (vergleiche Abbildung 1). Diese versprach sich vom Einsatz von zwei Eurokombis eine jährliche Kraftstoffersparnis von rund 45.000 Litern Diesel, was einer Reduzierung der CO2-Emissionen von über 127 Tonnen pro Jahr entspricht [Verk10].
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Die Eurokombis von Voigt Logistik pendelten im Rahmen des schleswig-holsteinischen Feldversuches zwischen dem Sitz der Spedition in Neumünster und Stapelfeld sowie Rendsburg. Aufgrund positiver Erfahrungen hat das Unternehmen Voigt bereits Mitte 2011 die Genehmigung für den Einsatz eines weiteren Gigaliners beantragt. Laut der zuständigen Polizei in Neumünster verlief das Testprojekt reibungslos und es wurden keine Unfälle oder Beschwerden gemeldet [NDR10].
Auch das dänische Unternehmen Alex Andersen Olund hat vom Land Schleswig-Holstein im Jahr 2010 die zunächst auf ein Jahr befristete Genehmigung zum Einsatz überlanger Lkw bekommen und transportierte mit einem Eurokombi des Herstellers Krone Blumen zwischen Odense (Dänemark) und Nützen-Kampen in der Nähe von Hamburg (vergleiche Abbildung 2) [Heis10].
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In Dänemark läuft bereits seit 2008 ein entsprechender Modellversuch. Für den Einsatz dänischer Gigaliner in Deutschland gelten allerdings zum Teil andere Vorschriften, unter anderem im Hinblick auf das maximal zulässige Gesamtgewicht sowie die Art und Kennzeichnung der Fahrzeuge [tran09].
Position der Landesregierung Schleswig-Holstein hinsichtlich des bundesweiten Feldversuchs mit Lang-Lkw
Auf der Konferenz der Landesverkehrsminister im Oktober 2010 sprach sich das Land Schleswig-Holstein aufgrund der positiven Erfahrungen für eine Weiterführung der Testfahrten mit Eurokombis aus [Verk10b]. Auch auf der Landesverkehrsministerkonferenz im Oktober 2011 stimmte die schleswig-holsteinische Landesregierung (CDU/FDP) für einen Feldversuch mit Lang-Lkw. Verkehrs-Staatssekretärin Zieschang (CDU) sagte dazu: "Schienenverkehr und Schifffahrt werden die erwarteten Zuwächse im Güterverkehr nicht allein bewältigen können. Der Lang-Lkw kann ein Beitrag sein, das wachsende Güterverkehrsaufkommen ökonomisch und ökologisch sinnvoll zu bewältigen" [Haas11]. Von der Teilnahme am Feldversuch mit Lang-Lkw versprach sich das Land weiterhin eine Stärkung des Logistikstandortes Schleswig-Holstein.
Nach der Landtagswahl 2012 änderte das Land Schleswig-Holstein seine Position bezüglich der Gigaliner. Das Land legte gemeinsam mit Baden-Württemberg Verfassungsbeschwerde gegen den Gigalinertest ein und sperrte zahlreiche Routen für überlange Lkw [Süd12]. Bei der Verfassungsbeschwerde ging es im Wesentlichen um die Frage, ob eine Zustimmung des Bundesrats zum Feldversuch erforderlich gewesen wäre. Die Klage wurde im Mai 2014 vom Bundesverfassungsgericht abgewiesen [Kuer14]. Im Jahr 2016 endete der Feldversuch und die Änderungsverordnung zur Überführung des Lang-Lkws in den streckenbezogenen Regelbetrieb [LKWÜberlStVAusnVa] trat in Kraft. Seitdem darf der Lang-Lkw die ausgewiesenen Strecken Schleswig-Holsteins im sogenannten Positivnetz frei befahren.
Position der Landesregierung Schleswig-Holstein hinsichtlich des bundesweiten Feldversuchs mit Lang-Lkw
Auf der Konferenz der Landesverkehrsminister im Oktober 2010 sprach sich das Land Schleswig-Holstein aufgrund der positiven Erfahrungen für eine Weiterführung der Testfahrten mit Eurokombis aus [Verk10b]. Auch auf der Landesverkehrsministerkonferenz im Oktober 2011 stimmte die schleswig-holsteinische Landesregierung (CDU/FDP) für einen Feldversuch mit Lang-Lkw. Verkehrs-Staatssekretärin Zieschang (CDU) sagte dazu: "Schienenverkehr und Schifffahrt werden die erwarteten Zuwächse im Güterverkehr nicht allein bewältigen können. Der Lang-Lkw kann ein Beitrag sein, das wachsende Güterverkehrsaufkommen ökonomisch und ökologisch sinnvoll zu bewältigen" [Haas11]. Von der Teilnahme am Feldversuch mit Lang-Lkw versprach sich das Land weiterhin eine Stärkung des Logistikstandortes Schleswig-Holstein.
Nach der Landtagswahl 2012 änderte das Land Schleswig-Holstein seine Position bezüglich der Gigaliner. Das Land legte gemeinsam mit Baden-Württemberg Verfassungsbeschwerde gegen den Gigalinertest ein und sperrte zahlreiche Routen für überlange Lkw [Süd12]. Bei der Verfassungsbeschwerde ging es im Wesentlichen um die Frage, ob eine Zustimmung des Bundesrats zum Feldversuch erforderlich gewesen wäre. Die Klage wurde im Mai 2014 vom Bundesverfassungsgericht abgewiesen [Kuer14]. Im Jahr 2016 endete der Feldversuch und die Änderungsverordnung zur Überführung des Lang-Lkws in den streckenbezogenen Regelbetrieb [LKWÜberlStVAusnVa] trat in Kraft. Seitdem darf der Lang-Lkw die ausgewiesenen Strecken Schleswig-Holsteins im sogenannten Positivnetz frei befahren.