Innovationen im Bereich Verkehrsträger und Umschlagstechnologien des Güterverkehrs
Erstellt am: 25.11.2010 | Stand des Wissens: 12.06.2023
Synthesebericht gehört zu:
Ansprechperson
Karlsruher Institut für Technologie (KIT), Institut für Volkswirtschaftslehre (ECON), Prof. Dr. Kay Mitusch
Zum Innovationsbereich der Verkehrsträger und Umschlagstechnologien zählen neue Fahrzeugkonzepte der verschiedenen Verkehrsmittel, sowie die Reduzierung der Fahrgeräusche bei Straße und Schiene und alternative Umschlagstechnologien im kombinierten Verkehr.
Um den Güterverkehr auf der Straße ökonomisch und ökologisch effizienter zu gestalten, gibt es immer wieder Ideen für innovative Fahrzeugkonzepte. Zu diesen Innovationen gehört die elektronische Deichsel (Platooning), die es erlaubt, hintereinanderfahrende Lkw zu koppeln. Dabei sendet das vorausfahrende Fahrzeug ständig relevante Informationen wie die aktuelle Geschwindigkeit an den dahinterfahrenden Lkw. Diese gesendeten Daten werden über eine umfassende Sensorik empfangen und erlauben so eine elektronische Kopplung der Fahrzeuge. Dadurch kann der Abstand zwischen diesen Lkw verringert werden, so dass gleichzeitig durch einen geringeren Luftwiderstand Treibstoff eingespart werden kann [SCHM07a].
Um den Güterverkehr auf der Straße ökonomisch und ökologisch effizienter zu gestalten, gibt es immer wieder Ideen für innovative Fahrzeugkonzepte. Zu diesen Innovationen gehört die elektronische Deichsel (Platooning), die es erlaubt, hintereinanderfahrende Lkw zu koppeln. Dabei sendet das vorausfahrende Fahrzeug ständig relevante Informationen wie die aktuelle Geschwindigkeit an den dahinterfahrenden Lkw. Diese gesendeten Daten werden über eine umfassende Sensorik empfangen und erlauben so eine elektronische Kopplung der Fahrzeuge. Dadurch kann der Abstand zwischen diesen Lkw verringert werden, so dass gleichzeitig durch einen geringeren Luftwiderstand Treibstoff eingespart werden kann [SCHM07a].
Auch für das Verkehrsmittel der Schiene wurden immer wieder speziell für den Güterverkehr entwickelte Zugkonzepte hervorgebracht. Dazu zählt zum Beispiel der CargoSprinter, der das Konzept des Lkw auf die Schiene übertragen sollte, sich letztendlich aber nie durchgesetzt hat. Für den grenzüberschreitenden Verkehr wurden spezielle Loks entwickelt, durch die es möglich wurde, den Traktionswechsel an der Grenze zu umgehen. Des Weiteren gab es Ansätze zur vollautomatischen Steuerung von Güterwagen und sogar für den innerstädtischen Bereich verschiedene Konzepte für Güter-Trams. Insgesamt fanden bis jetzt all diese Konzepte aber keine breite Akzeptanz im Güterverkehr [SCHM07a].
Für die Binnenschifffahrt werden spezielle Schiffskonzepte entworfen, so dass zum Beispiel Transporte auch bei Niedrigwasser der Flüsse durchgeführt werden können, um so die Unabhängigkeit dieses Verkehrsmittels zu sichern und die ökonomische Effizienz zu steigern. Umweltschonende und flussverträgliche Schiffskonzepte zielen darauf ab, den Wasserwiderstand zu reduzieren und die Ufervegetation zu schützen. Dazu zählt der Binnenschifftyp "Futura Carrier", dessen Rumpf der Form eines Katamarans nachempfunden wurde [SCHM07a].
Die Reduzierung der Fahrgeräusche auf der Straße und der Schiene zielt vor allem auf ökologische Vorteile ab. Dazu zählen im Bereich der Straße Innovationen im Bereich der Fahrbahnbeläge, aber auch neue lärmarme und kraftstoffsparende Reifensysteme. Gerade im Schienenverkehr stellt die Lärmminderung durch den Güterverkehr ein zentrales Umweltthema dar [DBAG07b]. So plante die Deutsche Bahn AG den Schienenverkehrslärm bis Ende 2020 zu halbieren. Um dieses Ziel zu erreichen, wollte die Deutsche Bahn AG 2.000 Streckenkilometer mit Schallschutzwänden versehen und bis Ende 2019 wurden bereits 1.844 Kilometer Bahnstrecke gegen Lärm geschützt [DBAG20]. Neben den eher punktuell wirkenden Maßnahmen durch Schallschutzwände stehen im Güterverkehr vor allem Maßnahmen die Züge selbst betreffend im Vordergrund. Mit dem Fahrplanwechsel am 9.12.2012 führte die DB Netz AG das lärmabhängige Trassenpreissystem (LaTPS) ein. Es sieht einen Zuschlag von einem Prozent auf den Trassenpreis für laute Güterzüge und einen Bonus für Wagenhalter, die ihre Waggons mit der leiseren LL-Sohle ausrüsten, vor.
Durch die Neuorganisation und den Ausbau von alternativen Umschlagtechniken im Kombinierten Verkehr kann vor allem die ökonomische Effizienz des Güterverkehrs erhöht werden. Zu den alternativen Umschlagtechniken zählen sogenannte horizontale Umschlagsysteme, wie CargoBeamer, Mobiler oder Steelbro. Mit Hilfe dieser Systeme ist ein Umschlag von Gütern im Kombinierten Verkehr ohne einen Portalkran möglich. Der Lkw parkt den Sattelaufleger im Waggonaufsatz und kann das Terminal sofort wieder verlassen. Die Waggonaufsätze werden dann seitlich auf den Zug verschoben.
Trotz der so entstehenden Zeitersparnis beim Umschlag sind diese Systeme bislang nicht weit verbreitet. Zudem wird in der aktuellen Forschung über eine Ausweitung der sogenannten "Rail Ports" nachgedacht, die Vorteile der Verkehrsträger Straße und Schiene verbinden und so insgesamt ökologisch effizientere Transporte ermöglichen [SCHM07a].