Organisation des Güterverkehrs
Erstellt am: 24.11.2010 | Stand des Wissens: 12.06.2023
Synthesebericht gehört zu:
Ansprechperson
Karlsruher Institut für Technologie (KIT), Institut für Volkswirtschaftslehre (ECON), Prof. Dr. Kay Mitusch
Innovationsansätze in der Organisation des Güterverkehrs lassen sich in Anlehnung an eine Studie des Öko-Instituts e.V. in Kooperation mit dem Lehrstuhl für Verkehrssysteme und -logistik der Universität Dortmund und dem Fraunhofer Institut für Materialfluss und Logistik [SCHM07a] in die Bereiche Optimierung von bestehenden Logistiknetzen, Neuorganisation von Logistiknetzen und Kooperation und Vernetzung der Verkehrsträger kategorisieren:
Die Optimierung von bestehenden Logistiknetzen ist eine klassische Aufgabenstellung der Logistik und findet Anwendung im Güterverkehr der Straße, aber auch auf den Schienen. Zur Routen- und Tourenoptimierung im Bereich der Straße wurde eine Vielzahl von Forschungsvorhaben durchgeführt, um die Umsetzung in ausgewählten Logistikbereichen zu unterstützen. Ziel dieser Studien ist eine Erarbeitung von innovativen Lösungen, um die ökonomische und ökologische Effizienz zu verbessern.
Innovationen im Schienenverkehr zielen darauf ab, die Attraktivität von Netzen durch schnellere Transporte zu steigern. Dazu zählt ein getaktetes Systemverkehrsnetz für den Schienengüterverkehr, aber auch das Güterverkehrsnetz für Einzelwagen und Wagengruppen [SCHM07a].
Im Gegensatz zur oben genannten Optimierung von bestehenden Logistiknetzen kann auch die Neuorganisation von Logistiknetzen im Fokus stehen. Dazu werden komplett neue Ansätze entwickelt, um jeden Aspekt des Güterverkehrs zu optimieren. Beispiele finden sich unter anderem zur Lösung des Problemfeldes der letzten Meile. So werden innovative Lösungen eingesetzt, um die ökonomische Effizienz zu verbessern und ökologische Vorteile zu realisieren. Dazu zählen Paketstationen, bei der die Zustellung zum Kunden entfällt und durch eine Abholung durch den Kunden ersetzt wird [SCHM07a].
Ein weiteres prominentes, bereits älteres Beispiel für die Neuorganisation von Logistiknetzen ist das Konzept der City-Logistik. Darunter versteht man überbetriebliche Konzepte zur Versorgung und Entsorgung von Verdichtungsräumen mit dem Ziel der Optimierung des Liefer- und Abholverkehrs durch Vernetzung der individuellen Lieferketten von Einzelwirtschaften in Innenstädten [GABL10]. Dieses Konzept, das allerdings keinen echten Neuigkeitswert darstellt, wurde in verschiedenen Städten Mitte der 1990er Jahre erprobt, aber selten erfolgreich umgesetzt [SCHM07a].
Die Vernetzung der verschiedenen Verkehrsträger kann einen immensen Beitrag zur effizienteren Gestaltung des Güterverkehrs beitragen. Sogenannte Güterverkehrszentren (GVZ) oder Güterverteilzentren (GVtZ) stellen dabei logistische Knotenpunkte dar und unterstützen eine effiziente Gestaltung der Güterverkehrsabwicklung [SIGR01]. Gleichzeitig entwickeln sich diese Terminals zu trimodalen Logistikstandorten, die neben Straße und Schiene auch das Schiff als Verkehrsmittel integrieren [SCHM07a].
![Abbildung 1: Trimodaler Container-Umschlag im Logport Logistic-Center Duisburg (vgl. [Eintrag-Id:334118]) trimodaler.jpg](/servlet/is/334227/trimodaler.jpg)