Engpässe in den Terminals als Restriktion für den Kombinierten Verkehr
Erstellt am: 08.06.2010 | Stand des Wissens: 06.11.2024
Synthesebericht gehört zu:
Ansprechperson
Technische Universität Hamburg, Institut für Logistik und Unternehmensführung, Prof. Dr. Dr. h.c. W. Kersten
Qualitativ hochwertige Transportdienstleistungen im Kombinierten Verkehr bedingen beim Einsatz herkömmlicher Technik leistungsfähige Umschlaganlagen in der Nähe von Versendern und Empfängern. Durch die Schaffung neuer Terminals in Deutschland stieg die Anzahl der Terminals für den Kombinierten Verkehr im Jahr 2018 auf 219 an [SGKV19]. Einer der treibenden Gründe dafür könnte die Richtlinie zur Förderung von Umschlaganlagen des Kombinierten Verkehrs gewesen sein, die 2017 in Kraft trat und rund 93 Millionen Euro für die Förderung der Umschlaganlagen zur Verfügung stellte [BMVI17ag].
Auf eine Nachfrage der Linken untersuchte die Bundesregierung die Entwicklung des KV in Deutschland. Es wurde nur ein marginales Terminalwachstum von 123 (2008) auf 128 Terminals (2013) festgestellt. Allerdings stieg die Anzahl der Ladeeinheiten im selben Zeitraum um mehr als 30 Prozent, von 9,5 Millionen Ladeeinheiten pro Jahr auf 12,5 Millionen [BReg19b, S.17]. Eine vom Welteisenbahnverband in Auftrag gegebene Studie, die in der Reihe "Developing Infrastructure and Operation Models for Intermodal Shift" (DIOMIS) veröffentlicht wurde, geht für das Jahr 2015 von einem Umschlagbedarf von 10 Millionen TEU aus [UIC06h]. Darin ist der Transitverkehr, der 2006 0,7 Millionen TEU betrug, nicht enthalten [SGKV08]. Die zum Zeitpunkt der Veröffentlichung geplanten Erweiterungsmaßnahmen reichen bei Weitem nicht aus, um dem prognostizierten Aufkommen in den Terminals gerecht zu werden. Als Konsequenz werden negative Auswirkungen auf die Transportqualität und die Angebotsbreite im Kombinierten Verkehr befürchtet [UIC06h].
Einer weiteren Studie der DIOMIS-Reihe zufolge ist nicht nur eine Verstärkung, sondern auch eine bessere internationale Koordinierung der Ausbaumaßnahmen erforderlich. So könnte sich der Kapazitätsengpass in einem Terminal leicht auf die erzielbare Verkehrsmenge eines anderen auswirken. Andererseits könnte ein unkoordinierter Ausbau auch zu einer Schwächung der bestehenden Anlagen führen, wie am Beispiel des Einzugsgebietes von Basel mit 13 Terminals belegt wird [UIC08c]. In Deutschland wird eine Koordinierung durch die für die Gewährung von Fördermitteln für Umschlaganlagen des Kombinierten Verkehrs [BMVBS09] erforderlichen Nachweise initiiert [Sonn10].
Neben Investitionen in die Infrastruktur kann Engpässen auch mit betrieblichen Maßnahmen begegnet werden [UIC07f]:
Auf eine Nachfrage der Linken untersuchte die Bundesregierung die Entwicklung des KV in Deutschland. Es wurde nur ein marginales Terminalwachstum von 123 (2008) auf 128 Terminals (2013) festgestellt. Allerdings stieg die Anzahl der Ladeeinheiten im selben Zeitraum um mehr als 30 Prozent, von 9,5 Millionen Ladeeinheiten pro Jahr auf 12,5 Millionen [BReg19b, S.17]. Eine vom Welteisenbahnverband in Auftrag gegebene Studie, die in der Reihe "Developing Infrastructure and Operation Models for Intermodal Shift" (DIOMIS) veröffentlicht wurde, geht für das Jahr 2015 von einem Umschlagbedarf von 10 Millionen TEU aus [UIC06h]. Darin ist der Transitverkehr, der 2006 0,7 Millionen TEU betrug, nicht enthalten [SGKV08]. Die zum Zeitpunkt der Veröffentlichung geplanten Erweiterungsmaßnahmen reichen bei Weitem nicht aus, um dem prognostizierten Aufkommen in den Terminals gerecht zu werden. Als Konsequenz werden negative Auswirkungen auf die Transportqualität und die Angebotsbreite im Kombinierten Verkehr befürchtet [UIC06h].
Einer weiteren Studie der DIOMIS-Reihe zufolge ist nicht nur eine Verstärkung, sondern auch eine bessere internationale Koordinierung der Ausbaumaßnahmen erforderlich. So könnte sich der Kapazitätsengpass in einem Terminal leicht auf die erzielbare Verkehrsmenge eines anderen auswirken. Andererseits könnte ein unkoordinierter Ausbau auch zu einer Schwächung der bestehenden Anlagen führen, wie am Beispiel des Einzugsgebietes von Basel mit 13 Terminals belegt wird [UIC08c]. In Deutschland wird eine Koordinierung durch die für die Gewährung von Fördermitteln für Umschlaganlagen des Kombinierten Verkehrs [BMVBS09] erforderlichen Nachweise initiiert [Sonn10].
Neben Investitionen in die Infrastruktur kann Engpässen auch mit betrieblichen Maßnahmen begegnet werden [UIC07f]:
- Verstetigung der Nutzung von Zwischenlagerflächen, Ladegleisen und Umschlaggeräten beispielsweise durch Preisvergünstigungen in Schwachlastzeiten
- Verbesserung der Pünktlichkeit im Hauptlauf zum Abbau von Puffern
- Trennung der Betriebsprozesse auf Wasser-, Schienen- und Straßenseite
- effiziente Steuerung und Teilautomatisierung von Rangierabläufen und Be- und Entladeprozessen
- Einsatz innovativer Informations- und Kommunikationssysteme zur Beschleunigung, Diversifizierung und Priorisierung der Dienstleistungen
- Betrieb eigener Nutzfahrzeuge für den Regionalbereich, deren Be- und Entladung besser auf die Zugfahrzeiten abgestimmt werden kann
- erweiterte Betriebszeiten