Stellplätze für Fahrgemeinschaften im Berufsverkehr an Fernstraßen
Erstellt am: 04.06.2010 | Stand des Wissens: 21.06.2019
Synthesebericht gehört zu:
Ansprechperson
TU Dresden, Professur für Integrierte Verkehrsplanung und Straßenverkehrstechnik, Prof. Dr.-Ing. Regine Gerike
Eine Sonderform von Fahrgemeinschaften sind solche, die sich auf den Stellplätzen der Autobahnanschlussstellen bilden. Dabei erfolgt die Anfahrt aller Teilnehmer grundsätzlich zunächst mit dem eigenen Pkw - die Pkw der Mitfahrer verbleiben anschließend den ganzen Tag auf dem Sammelstellplatz.
Hierzu wurden bereits Anfang der 1980er Jahre primär in den Ländern Nordrhein-Westfalen und Baden-Württemberg Parkplätze für Fahrgemeinschaften oder "P+M-Anlagen" (Parken und Mitnehmen) geschaffen und als solche kennzeichnet [DHHK98].
Obwohl für diese Anlagen oft wesentlich mehr Stellplätze eingeplant wurden, als nach bisheriger Nachfrage ("Wildparken") benötigt wurden, waren sie in der Regel nach kurzer Zeit gut angenommen und ausgelastet. Reinke berichtet von einer Anlage bei der rund 28 Prozent der zufahrenden Pkw von neuen Teilnehmern von Fahrgemeinschaften stammen [Reinke85].
Erhebungen in Hamburg und Baden-Württemberg haben durchschnittliche Auslastungen von 50-60 Prozent ergeben, wobei es hier große Spannweiten gibt [GeRo01, DHHK98].
Im Rahmen des EU-Projektes ICARO wurden 1998 im Raum Salzburg entlang von Zufahrtsrouten 13 Parkplätze für Fahrgemeinschaften neu angeboten und eine Vermittlungszentrale eingerichtet [RoMe99].
Wesentliche Erkenntnisse zu Stellplätzen von Fahrgemeinschaften an Straßen sind:
Hierzu wurden bereits Anfang der 1980er Jahre primär in den Ländern Nordrhein-Westfalen und Baden-Württemberg Parkplätze für Fahrgemeinschaften oder "P+M-Anlagen" (Parken und Mitnehmen) geschaffen und als solche kennzeichnet [DHHK98].
Obwohl für diese Anlagen oft wesentlich mehr Stellplätze eingeplant wurden, als nach bisheriger Nachfrage ("Wildparken") benötigt wurden, waren sie in der Regel nach kurzer Zeit gut angenommen und ausgelastet. Reinke berichtet von einer Anlage bei der rund 28 Prozent der zufahrenden Pkw von neuen Teilnehmern von Fahrgemeinschaften stammen [Reinke85].
Erhebungen in Hamburg und Baden-Württemberg haben durchschnittliche Auslastungen von 50-60 Prozent ergeben, wobei es hier große Spannweiten gibt [GeRo01, DHHK98].
Im Rahmen des EU-Projektes ICARO wurden 1998 im Raum Salzburg entlang von Zufahrtsrouten 13 Parkplätze für Fahrgemeinschaften neu angeboten und eine Vermittlungszentrale eingerichtet [RoMe99].
Wesentliche Erkenntnisse zu Stellplätzen von Fahrgemeinschaften an Straßen sind:
- Stellplätze für Fahrgemeinschaften dienen vor allem Fernpendlern: Die Anfahrt zum Stellplatz und die gemeinsam zurückgelegte Wegstrecke betragen zusammen im Durchschnitt rund 60-80 Kilometern. Die gemeinsam zurückgelegte Strecke ist dabei rund dreimal so lang wie die Zulaufstrecke (Zulaufstrecke: rund 14 Kilometer [Reinke85] oder rund 19 Kilometer [GeRo01]; gemeinsame Wegstrecke: rund 46 Kilometer [Reinke85] und rund 55 km [GeRo01]).
- Eine Abwanderung vom ÖPNV ist kaum messbar: Laut [GeRo01] fuhren von den Nutzern von Fahrgemeinschaften mit Treffpunkt an einem Stellplatz 0,5 Prozent zuvor mit dem Öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) zur Arbeit, während 40 Prozent vorher alleine im Pkw fuhren.
- Der durchschnittliche Besetzungsgrad der gemeinsam benutzten Pkw wird mit 2,67 [Reinke85, S. 75] und 3,1 angegeben [GeRo01].
- In der Regel bilden Angehörige einer Berufsgruppe eine Fahrgemeinschaft. Bauarbeiter und Monteure sind mit 39 Prozent am häufigsten vertreten. Selten vertreten sind Büroberufe (18 Prozent) [GeRo01].
- 74 Prozent der Fahrgemeinschaften fahren jeden Tag, 19 Prozent an 2-4 Tagen je Woche [GeRo01].
- 58 Prozent der Fahrgemeinschaften bestehen länger als ein Jahr [GeRo01].
- Ein Vorteil der abgelegenen Lage dieser Stellplätze ist, dass keine "Fremdnutzung" durch Anlieger und weitere erfolgt.
- Nachteilig ist, dass die soziale Kontrolle gering ist. Dies erklärt in Teilen auch eine geringe Akzeptanz bei Frauen (unter 20 Prozent der Nutzer [DHHK98]).