Alternative Konzepte für den Horizontalumschlag im Kombinierten Verkehr
Erstellt am: 22.05.2010 | Stand des Wissens: 06.11.2024
Synthesebericht gehört zu:
Ansprechperson
Technische Universität Hamburg, Institut für Logistik und Unternehmensführung, Prof. Dr. Dr. h.c. W. Kersten
Zur Überwindung der Nachteile, die durch die Bauart der Niederflurwagen des Typs Rollende Landstraße (RoLa) verursacht werden, wurden für den Horizontalumschlag Straße - Schiene alternative Konzepte entwickelt. Neben den Vorteilen dieser Umschlagtechnologie - zum Beispiel Be- und Entladung unter Stromleitungen, Eignung für alle herkömmlichen Straßenfahrzeuge, die der Richtlinie [2002/7/EG] genügen - sollen sie unter anderem geringere Wartungskosten bieten.
Grundlage des Systems Modalohr sind Niederflurwagen mit drei Drehgestellen, zwischen denen herkömmliche Sattelauflieger oder Zugmaschinen in drehbaren Wagentaschen transportiert werden. Zur Be- oder Entladung werden die Wagentaschen in den Terminals mit ortsfesten Hub-Schwenk-Systemen entriegelt und zur Seite ausgedreht und von den Straßenfahrzeugen befahren [Lohr16]. Im Gegensatz zur Rollenden Landstraße ist es technisch möglich, sämtliche Wagen gleichzeitig zu be- oder entladen. Die Umsetzbarkeit hängt jedoch von der logistischen Organisation des Terminalbetriebs ab [BMBF05g]. Mit rund 380.000 Euro je Wagen sind die Investitionskosten im Vergleich zu Niederflurwagen des Typs Rollende Landstraße mehr als doppelt so hoch [Deut07a, S. 55]. Dem Vorteil der wartungsfreundlichen Standard-Raddurchmesser der Modalohr-Wagen (920 Millimeter) steht ein hohes Leergewicht von 42 Tonnen je Doppelwagen gegenüber [BAV03b, S. 12f.]. Zudem erfordern die Abmessungen der Wagentaschen einen getrennten Transport von Sattelauflieger und Zugmaschine [Lohr06a]. Das System Modalohr wird im Alpentransit zwischen Frankreich und Italien sowie auf der 1057 Kilometer langen Relation zwischen Bettembourg (LU) und Perpignan (F) eingesetzt.
Das Entwicklungsziel von CargoBeamer bestand darin, ein System für den Horizontalumschlag und Transport aller herkömmlichen Straßenfahrzeuge, Wechselaufbauten und Container zu schaffen [Schm09a]. Dadurch können weitere Marktbereiche für den Kombinierten Verkehr erschlossen werden. Die JetModules genannten Wagen, von denen erste Prototypen gebaut wurden, transportieren quer verschiebbare Waggonaufsätze. Darauf werden die eigentlichen Ladeeinheiten, beispielsweise Sattelauflieger, untergebracht. Angaben der Entwickler zufolge lassen sich die Gesamttransportkosten um etwa 20 Prozent je Kilometer senken [Beam10]. Ein weiterer Vorteil des Systems ist die Entkopplung der Be- und Entladung des Zuges mit den verschiebbaren Wagenaufsätzen und dem eigentlichen Umschlag der Sattelauflieger [BMBF05g, S. 55].
Die Systeme Modalohr und Cargobeamer eignen sich vor allem für große Verkehrsströme und längere Relationen [BMBF05g, S. 56].
Grundlage des Systems Modalohr sind Niederflurwagen mit drei Drehgestellen, zwischen denen herkömmliche Sattelauflieger oder Zugmaschinen in drehbaren Wagentaschen transportiert werden. Zur Be- oder Entladung werden die Wagentaschen in den Terminals mit ortsfesten Hub-Schwenk-Systemen entriegelt und zur Seite ausgedreht und von den Straßenfahrzeugen befahren [Lohr16]. Im Gegensatz zur Rollenden Landstraße ist es technisch möglich, sämtliche Wagen gleichzeitig zu be- oder entladen. Die Umsetzbarkeit hängt jedoch von der logistischen Organisation des Terminalbetriebs ab [BMBF05g]. Mit rund 380.000 Euro je Wagen sind die Investitionskosten im Vergleich zu Niederflurwagen des Typs Rollende Landstraße mehr als doppelt so hoch [Deut07a, S. 55]. Dem Vorteil der wartungsfreundlichen Standard-Raddurchmesser der Modalohr-Wagen (920 Millimeter) steht ein hohes Leergewicht von 42 Tonnen je Doppelwagen gegenüber [BAV03b, S. 12f.]. Zudem erfordern die Abmessungen der Wagentaschen einen getrennten Transport von Sattelauflieger und Zugmaschine [Lohr06a]. Das System Modalohr wird im Alpentransit zwischen Frankreich und Italien sowie auf der 1057 Kilometer langen Relation zwischen Bettembourg (LU) und Perpignan (F) eingesetzt.
Das Entwicklungsziel von CargoBeamer bestand darin, ein System für den Horizontalumschlag und Transport aller herkömmlichen Straßenfahrzeuge, Wechselaufbauten und Container zu schaffen [Schm09a]. Dadurch können weitere Marktbereiche für den Kombinierten Verkehr erschlossen werden. Die JetModules genannten Wagen, von denen erste Prototypen gebaut wurden, transportieren quer verschiebbare Waggonaufsätze. Darauf werden die eigentlichen Ladeeinheiten, beispielsweise Sattelauflieger, untergebracht. Angaben der Entwickler zufolge lassen sich die Gesamttransportkosten um etwa 20 Prozent je Kilometer senken [Beam10]. Ein weiterer Vorteil des Systems ist die Entkopplung der Be- und Entladung des Zuges mit den verschiebbaren Wagenaufsätzen und dem eigentlichen Umschlag der Sattelauflieger [BMBF05g, S. 55].
Die Systeme Modalohr und Cargobeamer eignen sich vor allem für große Verkehrsströme und längere Relationen [BMBF05g, S. 56].