Marktmacht dämpfende Faktoren bei Flughäfen
Erstellt am: 18.05.2010 | Stand des Wissens: 18.01.2023
Synthesebericht gehört zu:
Ansprechperson
Bauhaus-Universität Weimar, Professur Infrastrukturwirtschaft und -management - Prof. Dr. Thorsten Beckers
Karlsruher Institut für Technologie (KIT), Institut für Volkswirtschaftslehre (ECON), Prof. Dr. Kay Mitusch
In den folgenden Wissensbausteinen werden Faktoren vorgestellt, die gegen eine signifikante Marktmacht von Flughäfen sprechen beziehungsweise die Marktmacht reduzieren. Zuerst wird die gegengewichtige Marktmacht auf Seiten der Nachfrager thematisiert. Diese kann als relevanter Faktor angesehen werden, sobald die Fluggesellschaften eine entsprechende Verhandlungsmacht besitzen, die sie befähigt, mit einem teilweisen oder vollständigen Abzug vom jeweiligen Flughafen zu drohen. Außerdem müsste der Weggang mit einem erheblichen Gewinnrückgang für den betrachteten Flughafen verbunden sein. Dies ist der Fall, wenn die Bedeutung der Fluggesellschaft hoch ist und die Kapazitäten nicht ohne Weiteres von anderen Gesellschaften übernommen werden. Im Hinblick auf die Preissetzung der Flughäfen wirkt außerdem die Komplementarität zwischen Aviation- und Non-Aviation-Bereich Marktmacht dämpfend. Flughäfen könnten ihren Preissetzungsspielraum ungenutzt lassen, um zusätzliche Nachfrage zu generieren und über erhöhte Passagierzahlen Gewinnsteigerungen im Non-Aviation-Bereich zu realisieren.