Barrierefreier Tourismus
Erstellt am: 28.01.2003 | Stand des Wissens: 03.01.2018
Synthesebericht gehört zu:
Ansprechperson
TU Dresden, Professur für Integrierte Verkehrsplanung und Straßenverkehrstechnik, Prof. Dr.-Ing. Regine Gerike
Die Reisehäufigkeit von Menschen mit Behinderung liegt nur wenig unter derjenigen von Nichtbehinderten. Während also Menschen mit Behinderung eine relevante Zielgruppe für den Tourismus sind [BMWA03a], ist die Ausgestaltung der Randbedingungen für eine barrierefreie Reisegestaltung noch nicht optimal [BMWi08].
Die Planung und Durchführung von Urlaubsreisen für Menschen mit Behinderungen sind aufwändiger und schwieriger, weil eine Vielzahl von Barrieren fortbesteht und überwunden werden muss [BMWi08, S. 131]. Es fehlt an touristischen Angeboten für Menschen mit Behinderung sowohl bei barrierefreien Unterkünften als auch bei behindertengerechten Beförderungsmöglichkeiten. Die effektivere Umsetzung der Baunormen und die Entwicklung geeigneter öffentlicher Verkehrsangebote ist ein ambitioniertes Ziel. Ebenso stoßen mobilitätseingeschränkte Menschen zuweilen auf große Probleme bei Reiseplanung und Informationsbeschaffung [BMVBW98; Gugg98].
Die Ende der neunziger Jahre durch das BMWi initiierte Grundlagenuntersuchung "Tourismus für Behinderte" (1996/96 und 1998) schuf die Basis für den fortlaufenden Forschungsschwerpunkt "Barrierefreier Tourismus" in der Tourismuspolitik der Bundesregierung [BMWi13b, S. 19]. "Die Bundesregierung setzt sich für barrierefreie Angebote in allen Bereichen des Tourismus ein. Barrierefreiheit soll zu einem Markenzeichen des Tourismus in Deutschland werden" [BMWi14].
Damit Menschen mit Behinderungen Freizeit-, Urlaubs- und Reiseangebote optimal nutzen können, muss die Servicekette der unterschiedlichen Anbieter aufeinander abgestimmt sein. Das Ziel besteht darin, ein möglichst selbstständiges Reisen für alle Menschen zu ermöglichen. Eine Weiterentwicklung ist deshalb nicht nur bei der Infrastruktur von Verkehrsträgern und im Gastgewerbe erforderlich, sondern auch bei der Vernetzung und Vermarktung bestehender Angebote, der Qualifizierung von Unternehmen sowie von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. Barrierefreie Angebote sollten sich außerdem nicht nur auf Menschen im Rollstuhl konzentrieren, sondern auch auf die Bedürfnisse von sehbehinderten, blinden, hör- und sprachbehinderten sowie die Belange geistig und seelisch behinderter Menschen berücksichtigen. [BMWi14].
Damit Menschen mit Behinderungen Freizeit-, Urlaubs- und Reiseangebote optimal nutzen können, muss die Servicekette der unterschiedlichen Anbieter aufeinander abgestimmt sein. Das Ziel besteht darin, ein möglichst selbstständiges Reisen für alle Menschen zu ermöglichen. Eine Weiterentwicklung ist deshalb nicht nur bei der Infrastruktur von Verkehrsträgern und im Gastgewerbe erforderlich, sondern auch bei der Vernetzung und Vermarktung bestehender Angebote, der Qualifizierung von Unternehmen sowie von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. Barrierefreie Angebote sollten sich außerdem nicht nur auf Menschen im Rollstuhl konzentrieren, sondern auch auf die Bedürfnisse von sehbehinderten, blinden, hör- und sprachbehinderten sowie die Belange geistig und seelisch behinderter Menschen berücksichtigen. [BMWi14].