Terminals als logistische Schnittstellen des intermodalen Verkehrs
Erstellt am: 30.03.2010 | Stand des Wissens: 06.11.2024
Synthesebericht gehört zu:
Ansprechperson
Technische Universität Hamburg, Institut für Logistik und Unternehmensführung, Prof. Dr. Dr. h.c. W. Kersten
Eine effiziente Vernetzung der Verkehrsträger ist die Basis für Transportketten. Hierbei stellen Terminals die logistischen Schnittstellen zwischen den beteiligten Verkehrsträgern des Kombinierten Verkehrs dar. Es handelt sich um Umschlaganlagen, in denen die Ladeeinheiten zwischen den Verkehrsträgern Wasserstraße, Schiene und Straße getauscht werden. Diese sind häufig in See- und Binnenhäfen sowie in Güterbahnhöfen, Railports und Güterverkehrszentren (GVZ) angesiedelt [HaKo12].
In Deutschland wurde, wie in anderen europäischen Staaten beim Bau der KV-Terminals zunächst nach dem Prinzip einer möglichst großen Flächendeckung verfahren. Mittlerweile hat sich das Leitbild in Richtung der Bildung von Schwerpunktterminals gewandelt. Durch die Einführung der KV-Förderrichtlinie im Jahr 1998 erhöhte sich zudem die Terminalanzahl, sowie -entwicklung. Bis 2025 wird ein Umschlagaufkommen an deutschen Terminals von fast 15,8 Mio. Ladeeinheiten erwartet. Vergleicht man diese Prognose mit Zahlen aus dem Jahr 2008 bedeutet dies einen Zuwachs von 142% [HaKo12, S. 24].
In Deutschland wurde, wie in anderen europäischen Staaten beim Bau der KV-Terminals zunächst nach dem Prinzip einer möglichst großen Flächendeckung verfahren. Mittlerweile hat sich das Leitbild in Richtung der Bildung von Schwerpunktterminals gewandelt. Durch die Einführung der KV-Förderrichtlinie im Jahr 1998 erhöhte sich zudem die Terminalanzahl, sowie -entwicklung. Bis 2025 wird ein Umschlagaufkommen an deutschen Terminals von fast 15,8 Mio. Ladeeinheiten erwartet. Vergleicht man diese Prognose mit Zahlen aus dem Jahr 2008 bedeutet dies einen Zuwachs von 142% [HaKo12, S. 24].
Durch Schaffung zusätzlicher Terminalkapazität ist die Weiterentwicklung der Produktionskonzepte der Operateure hin zu Hub- und Shuttle-Verkehren möglich geworden. Dadurch entstand seit dem Ende der neunziger Jahre ein Innovationskreislauf aus produktiveren KV-Terminals. Dennoch hat die Terminalinfrastruktur in Deutschland Bedarf nach größeren Umschlagsflächen, die den heutigen Terminalstandorten nicht zur Verfügung stehen [BuZs10]. Eine Studie des Umweltbundesamtes, die sich mit dem Schienennetzausbau bis 2025/2030 befasst, zeigt, dass die betrieblichen Verbesserungen im Kombinierten Verkehr nur erfolgreich sind, wenn die Umschlagseinrichtungen dieser Entwicklung folgen. Insbesondere die über Nacht durchgeführten Transporte haben zur Folge, dass sich die Ver- und Entladezeiten auf den frühen Abend bzw. Vormittag verschieben. Diese Konzentrationen der Ankunftszeiten ziehen Wartezeiten an den Terminals nach sich. Längere Öffnungszeiten der Terminals und preisliche Anreize können hier eine Lösung darstellen [UmBA10].
Im Jahr 2016 wurden beispielsweise insgesamt 296,3 Mio. Tonnen Güter in den deutschen Seehäfen umgeschlagen, die meisten davon in Hamburg und in den bremischen Häfen (rund 62 Prozent). Zählt man den Güterumschlag in den niedersächsischen Häfen und an der Westküste Schleswig-Holsteins hinzu, so wurden 82 Prozent der Güter im Jahr 2016 über die Terminals an der Nordsee abgewickelt [ZDS17a]. In der Gleitenden Mittelfristprognose für den Güter und Personenverkehr vom Winter 2021 wird davon ausgegangen, dass der Seegüterumschlag um 3,3% wachsen wird. Bis 2024 soll dieser Trend anhalten, allerdings mit geringeren Wachstumsraten von ca. 1% jährlich [BMVI21x, S.56]. Die Bundesregierung erarbeitete 2012 ein KV-Entwicklungskonzept, dass aufzeigt, wie sich Transportvolumen und Marktstruktur in Deutschland bis zum Jahr 2025 voraussichtlich verändern werden. Ebenfalls wurde ermittelt, in welchen Standorträumen Bedarf an zusätzlicher Terminalinfrastruktur und weiteren Umschlagkapazitäten herrscht, um gegebenenfalls Erneuerungen durchführen zu können [Gaietal12]. Das Konzept erwartet eine Verdreifachung des Umschlagaufkommens von 2008 bis 2025 an Terminals der Binnenwasserstraßen und sieht den Hauptausbaubedarf entlang des Rheins [Gaietal12, S. 46]. Laut Prognose müsste sich die Kapazität an Schiene-Straße Terminals im selben Zeitraum verdoppeln [Gaietal12, S. 31]. Eine entsprechende Übersicht von KV-Terminals in Deutschland kann in Abbildung 2 nachvollzogen werden.
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