Marktsegmente der Kontraktlogistik im Überblick
Erstellt am: 24.03.2010 | Stand des Wissens: 15.12.2023
Synthesebericht gehört zu:
Ansprechperson
Technische Universität Hamburg, Institut für Logistik und Unternehmensführung, Prof. Dr. Dr. h.c. W. Kersten
Die Kontraktlogistik lässt sich zum einen in die Konsumgüterkontraktlogistik und zum anderen in die industrielle Kontraktlogistik unterscheiden. Unter Konsumgütern versteht man in diesem Zusammenhang alle Verbrauchsgüter des täglichen Bedarfes, wie Lebensmittel und Getränke (Food) und zudem andere Konsumgüter wie Reinigungsmittel, Papierprodukte, Pharmaprodukte etc. (Non-Food) [PoKi16]. Ferner zählen zu Konsumgütern langlebige Gebrauchsgüter in den privaten Haushalten, wie Bekleidung, Bücher, CDs, aber auch Großelektrogeräte, wie Kühlschränke, Wasch- und Spülmaschinen (weiße Ware) und Unterhaltungselektronik wie Fernsehgeräte, Stereoanlagen und Kameras (braune Ware) [KlKr12a, S. 286]. Das Angebot der Logistikdienstleister in der Konsumgüterkontraktlogistik umfasst meist flächendeckende Distributionsnetze mit entsprechenden Lager- und Umschlagspunkten. Wichtig für die Leistungsfähigkeit von Distributionszentren ist dabei die Ausstattung mit moderner Informations- und Kommunikationstechnologie wie beispielsweise integrierten Auftragsabwicklungssystemen. Des Weiteren gehören regionale oder nationale Lkw-Verteilsysteme, der Zugang zu Transportnetzwerken sowie eine hohe IT-Kompetenz zu den wesentlichen Erfolgsfaktoren der Konsumgüterkontraktlogistik [FeGl12, S. 327, 328].
Die industrielle Kontraktlogistik hingegen umfasst kundenindividuelle logistische Dienstleistungen, die notwendig sind, um Materialien für die Produktion bereitzustellen. Zu den Gütern zählen überwiegend Stückgüter Ladungsgüter im Materialeingang, unverpackte industrielle Erzeugnisse und Ersatzteile. In der industriellen Kontraktlogistik handelt sich weitgehend um Business-to-Business-Abwicklungen (B2B), die von großen Industrieunternehmen in Auftrag gegeben werden. Die größten potenziellen Kunden stammen aus der Fahrzeugbauindustrie (inklusive Zulieferer), der Eisen-, Stahl- und Metallverarbeitung, dem Maschinenbau und der Lebensmittelindustrie [BuWro15, S. 15].
Aufgrund dieser unterschiedlichen Güterarten ergeben sich auch entsprechende Änderungen im Kontraktlogistikbedarf und folglich auch in dessen Angebot. Während für den Konsumgütermarkt die Flächenabdeckung für die Distribution der Güter die entscheidende Rolle spielt, sind in der industriellen Kontraktlogistik insbesondere die spezielle Anpassung an Kundenwünsche und besondere Flexibilität für Mengen und Dienstleistungen gefragt. So zählen neben logistischen Aufgaben auch nicht-logistische Aufgaben wie Montage- und Aufbauarbeiten, Konfektionierung, Betrieb von Callcenter für die Kundenbetreuung und Qualitätsprüfungen zum Dienstleistungsangebot in der industriellen Kontraktlogistik. Die IT-Kompetenz in diesem Marktsegment ist von besonders hoher Relevanz für den Erfolg und die Marktposition eines Logistikdienstleisters. Dies liegt insbesondere daran, dass die informationstechnische Vernetzung innerhalb der Lieferkette, also zwischen Lieferanten, Herstellern und Logistikdienstleistern, meist nach Branchenstandards erfolgen muss [FeGl12, S. 327, 328].
Die industrielle Kontraktlogistik hingegen umfasst kundenindividuelle logistische Dienstleistungen, die notwendig sind, um Materialien für die Produktion bereitzustellen. Zu den Gütern zählen überwiegend Stückgüter Ladungsgüter im Materialeingang, unverpackte industrielle Erzeugnisse und Ersatzteile. In der industriellen Kontraktlogistik handelt sich weitgehend um Business-to-Business-Abwicklungen (B2B), die von großen Industrieunternehmen in Auftrag gegeben werden. Die größten potenziellen Kunden stammen aus der Fahrzeugbauindustrie (inklusive Zulieferer), der Eisen-, Stahl- und Metallverarbeitung, dem Maschinenbau und der Lebensmittelindustrie [BuWro15, S. 15].
Aufgrund dieser unterschiedlichen Güterarten ergeben sich auch entsprechende Änderungen im Kontraktlogistikbedarf und folglich auch in dessen Angebot. Während für den Konsumgütermarkt die Flächenabdeckung für die Distribution der Güter die entscheidende Rolle spielt, sind in der industriellen Kontraktlogistik insbesondere die spezielle Anpassung an Kundenwünsche und besondere Flexibilität für Mengen und Dienstleistungen gefragt. So zählen neben logistischen Aufgaben auch nicht-logistische Aufgaben wie Montage- und Aufbauarbeiten, Konfektionierung, Betrieb von Callcenter für die Kundenbetreuung und Qualitätsprüfungen zum Dienstleistungsangebot in der industriellen Kontraktlogistik. Die IT-Kompetenz in diesem Marktsegment ist von besonders hoher Relevanz für den Erfolg und die Marktposition eines Logistikdienstleisters. Dies liegt insbesondere daran, dass die informationstechnische Vernetzung innerhalb der Lieferkette, also zwischen Lieferanten, Herstellern und Logistikdienstleistern, meist nach Branchenstandards erfolgen muss [FeGl12, S. 327, 328].
Der Gesamt-Umsatzwert des Kontraktlogistik-Teilmarktes betrug 2019 80 Milliarden Euro. Darunter fallen die industrielle Kontraktlogistik und die Konsumgüterkontraktlogistik. Dies kann Abbildung 1 entnommen werden [ScDü22, S. 10].
![Abb. 1: Marktvolumen der 10 Logistik-Marktsegmente in Deutschland 2019 (in Anlehnung an [Eintrag-Id:515277, S. 10]) Marktvolumen_FIS.png](/servlet/is/299644/Marktvolumen_FIS.png)
2017 hatte die Kontraktlogistik ein Marktvolumen von 102 Mrd. Euro [Schw16, S. 6]. Seit 2019 der Wert auf 80 Mrd. sank, konnte kein weiteres Wachstum festgestellt werden. Im Executive Summary der Top 100 der Logistik schlussfolgert die DVZ, dass Bemühungen der Unternehmen zur Risikovermeidung und Kapazitätssicherung im Bereich der Lieferketten und Logistik dazu führen, dass Outsourcing vermieden wird und somit weniger Kontraktdienstleister beauftragt werden [Pflau23, S. 8 ].