Subadditive Kostenverläufe bei Flughäfen
Erstellt am: 24.03.2010 | Stand des Wissens: 18.01.2023
Synthesebericht gehört zu:
Ansprechperson
Bauhaus-Universität Weimar, Professur Infrastrukturwirtschaft und -management - Prof. Dr. Thorsten Beckers
Karlsruher Institut für Technologie (KIT), Institut für Volkswirtschaftslehre (ECON), Prof. Dr. Kay Mitusch
In der ökonomischen Literatur wird vielfach argumentiert, dass es sich bei Flughäfen um natürliche Monopole handele, da diese subadditive Kostenverläufe aufweisen, so dass die Gesamtnachfrage am kostengünstigsten durch einen Anbieter befriedigt werden kann. [Knie96, S. 77 f.] Die Überprüfung dieser Aussage über das Vorliegen von Unteilbarkeiten ist Gegenstand von diversen empirischen Studien gewesen, die den Verlauf von Kostenkurven bei Flughäfen untersucht haben (für einen Überblick über Studien zu Kostenverläufen beziehungsweise Economies of Scale bei Flughäfen vgl. Niem09, S. 12 f.). Darin wurden jeweils Intervalle von Ausbringungsmengen identifiziert, in denen sinkende Durchschnittskosten und / oder Economies of Scale vorliegen, was beides eine hinreichende Bedingung für Subadditivität darstellt. Dabei kommen die vorhandenen empirischen Studien zu durchaus unterschiedlichen Ergebnissen.
Insgesamt kann jedoch auf Basis der empirischen Studien davon ausgegangen werden, dass die Durchschnittskosten bis zu einer bestimmten Ausbringungsmenge sinken und erst bei relativ großen Flughäfen Economies of Scale ausgeschöpft sind. [Mali06a, S. 143 ff.; Neus08, S. 96 ff.; Niem09, S. 12 f.] Insofern erscheint es in erster Linie bei Hub- und großen Sekundär-Flughäfen umstritten, ob diese schon im Bereich ausgeschöpfter Größenvorteile operieren. Dementsprechend muss zumindest bei großen Flughäfen nicht unbedingt ein natürliches Monopol vorliegen. Bei der Interpretation der empirischen Studien ist jedoch zu beachten, dass auch im Bereich konstanter oder steigender Durchschnittskosten bis zu einem gewissen Grad noch Subadditivität vorliegt. Ferner benötigen Hub-Fluggesellschaften zumindest an ihren Hub-Flughäfen eine bestimmte Mindestgröße, um Netzwerkeffekte ausschöpfen zu können.
Insgesamt kann jedoch auf Basis der empirischen Studien davon ausgegangen werden, dass die Durchschnittskosten bis zu einer bestimmten Ausbringungsmenge sinken und erst bei relativ großen Flughäfen Economies of Scale ausgeschöpft sind. [Mali06a, S. 143 ff.; Neus08, S. 96 ff.; Niem09, S. 12 f.] Insofern erscheint es in erster Linie bei Hub- und großen Sekundär-Flughäfen umstritten, ob diese schon im Bereich ausgeschöpfter Größenvorteile operieren. Dementsprechend muss zumindest bei großen Flughäfen nicht unbedingt ein natürliches Monopol vorliegen. Bei der Interpretation der empirischen Studien ist jedoch zu beachten, dass auch im Bereich konstanter oder steigender Durchschnittskosten bis zu einem gewissen Grad noch Subadditivität vorliegt. Ferner benötigen Hub-Fluggesellschaften zumindest an ihren Hub-Flughäfen eine bestimmte Mindestgröße, um Netzwerkeffekte ausschöpfen zu können.