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Wertschöpfungsstufen im Luftverkehr

Erstellt am: 23.03.2010 | Stand des Wissens: 16.06.2023
Synthesebericht gehört zu:
Ansprechpartner
Bauhaus-Universität Weimar, Professur Infrastrukturwirtschaft und -management - Prof. Dr. Thorsten Beckers
Karlsruher Institut für Technologie (KIT), Institut für Volkswirtschaftslehre (ECON), Prof. Dr. Kay Mitusch

Für das Zustandekommen des Endprodukts im Luftverkehrssektor, der Transportleistung von einem Flughafen A zu einem Flughafen B, sind auf verschiedenen Stufen der Wertschöpfungskette komplementäre Leistungen zu erbringen [Neus08 und MoKo16]:
  • Transportleistung: Die eigentliche Transportleistung in Form von Passagier- und / oder Frachtverkehr erfolgt durch die Fluggesellschaften.
  • Luftverkehrskontrolle: Um Passagiere und / oder Fracht befördern zu können, benötigen die Fluggesellschaften Leistungen der Luftverkehrskontrolle beziehungsweise Flugsicherung.
  • Flughäfen: Neben Diensten der Luftverkehrskontrolle sind die Fluggesellschaften für die Erbringung von Transportleistungen auf Flughafeninfrastruktur angewiesen. Flughäfen fungieren dabei im Wesentlichen als Schnittstelle zwischen den land- und luftseitigen Komponenten des Luftverkehrs.
Zunächst ist die Analyse der Beziehung zwischen den Flughäfen und den Fluggesellschaften, die für die Nutzung der Flughafeninfrastruktur Entgelte zu entrichten haben, von Bedeutung. Darauf aufbauend lassen sich die Auswirkungen der Entgeltzahlungen der Fluggesellschaften an die Flughäfen auf die Endnachfrager untersuchen.
Bei der Frage der Entgeltregulierung der Flughäfen konzentrieren sich die Analysen auf den Bereich der Flughafenleistungen, die für die Erbringung von Passagiertransportleistungen notwendig sind. Der Frachtverkehr wird hier lediglich am Rande in die Untersuchung einbezogen. Dies geschieht unter anderem vor dem Hintergrund, dass in Deutschland der Frachtverkehr zu einem großen Teil als so genannte "Belly-Fracht" in den Frachträumen von Flugzeugen im Rahmen von Passagierflügen mittransportiert wird. [Mali06a] Infolge dessen stellt Belly-Fracht für die Fluggesellschaften in der Regel lediglich ein nachgeordnetes Kuppelprodukt dar, dessen Transport sich an den Präferenzen des Passagierverkehrs orientiert.
Ansprechpartner
Karlsruher Institut für Technologie (KIT), Institut für Volkswirtschaftslehre (ECON), Prof. Dr. Kay Mitusch
Zugehörige Wissenslandkarte(n)
Flughafenregulierung (Stand des Wissens: 16.06.2023)
https://www.forschungsinformationssystem.de/?302668
Marktmacht bei Flughäfen (Stand des Wissens: 18.01.2023)
https://www.forschungsinformationssystem.de/?299489
Literatur
[Mali06a] Malina, R. Potentiale des Wettbewerbs und staatlicher Regulierungsbedarf von Flughäfen in Deutschland, Vanderhoeck&Ruprecht Göttingen, 2006
[MoKo16] Monopolkommission (Hrsg.) Hauptgutachten gemäß § 44 Abs. 1 Satz 1 GWB - Kapitel Flughafenregulierung, 2016/09/20
[Neus08] Neuscheler, T. Flughäfen zwischen Regulierung und Wettbewerb - Eine netzökonomische Analyse, Nomos Baden-Baden, 2008

Auszug aus dem Forschungs-Informations-System (FIS) des Bundesministeriums für Verkehr und digitale Infrastruktur

https://www.forschungsinformationssystem.de/?298992

Gedruckt am Freitag, 29. März 2024 07:39:15