Nationale Politik als Akteur des Kombinierten Verkehrs
Erstellt am: 17.03.2010 | Stand des Wissens: 06.11.2024
Synthesebericht gehört zu:
Ansprechperson
Technische Universität Hamburg, Institut für Logistik und Unternehmensführung, Prof. Dr. Dr. h.c. W. Kersten
Das Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI) hat die für den Güterverkehr wesentlichen gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Rahmenbedingungen im "Aktionsplan Güterverkehr und Logistik" dargelegt und daraus politische Handlungsalternativen abgeleitet. Neben Leitlinien der Güterverkehrspolitik der Bundesregierung enthält dieses Dokument einen Katalog von konkreten Maßnahmen, die unter anderem den Kombinierten Verkehr betreffen. "Ziel der Bundesregierung ist es, [die] Spitzenstellung Deutschlands in Güterverkehr und Logistik wie auch in der Verkehrsinfrastruktur dauerhaft zu sichern. Bei dieser Aufgabe muss sich Politik wie Wirtschaft gleichermaßen den wirtschaftlichen, sozialen und ökologischen Herausforderungen stellen" [BMVI17e].
2008 ging das damalige Ministerium (BMVBS) noch von einem Wachstum des Güterverkehrs in Deutschland zwischen 2004 und 2025 von 71 Prozent aus [BMVBS08d]. Bereits 2014 wurde dieser Wert in der Verkehrsverflechtungsprognose allerdings schon auf 17,3 Prozent (Wachstum 2010-2030) korrigiert [BMDV22v]. Trotzdem ist insgesamt ist zu beobachten, dass sich der historische Wachstumstrend der Verkehrsträger abgeflacht hat und bereits ohne die degressiven Werte aus der Corona Krise zu stagnieren scheint [StaBu21].
2008 ging das damalige Ministerium (BMVBS) noch von einem Wachstum des Güterverkehrs in Deutschland zwischen 2004 und 2025 von 71 Prozent aus [BMVBS08d]. Bereits 2014 wurde dieser Wert in der Verkehrsverflechtungsprognose allerdings schon auf 17,3 Prozent (Wachstum 2010-2030) korrigiert [BMDV22v]. Trotzdem ist insgesamt ist zu beobachten, dass sich der historische Wachstumstrend der Verkehrsträger abgeflacht hat und bereits ohne die degressiven Werte aus der Corona Krise zu stagnieren scheint [StaBu21].
Angesichts der starken Überproportionalität der Straße im Modal Split verfolgt die Bundesregierung neben dem Ziel der Verkehrsvermeidung eine Strategie der Verlagerung. Beispielsweise sollen großräumige Transitverkehre nach Möglichkeit statt auf Straße und Schiene in Kombination mit dem Kurzstreckenseeverkehr abgewickelt werden [BMVI17e]. Ein Maßnahmenpaket des "Masterplans für Güterverkehr und Logistik" ist dem Ziel "Mehr Verkehr auf Schiene und Binnenwasserstraße" gewidmet. Gemäß dem BMVI [BMVI08a, S. 48-51] sind Bestandteile dieser Maßnahmenpakete
- die Überprüfung der ordnungspolitischen Rahmenbedingungen für den Güterverkehr im intermodalen Wettbewerb,
- die Aufstockung der Mittel für den Kombinierten Verkehr in Form eines Förderprogramms für Umschlaganlagen,
- die Weiterentwicklung von Umschlagtechniken und Organisation des Kombinierten Verkehrs sowie
- die Einbeziehung externer Kosten.
Die Bundesregierung sucht durch die entsprechende Gestaltung des wettbewerbsrechtlichen Rahmens und der finanziellen und technologischen Bedingungen Einfluss auf die Entscheidungen anderer Akteure wie Dienstleister und Kunden zu nehmen, um das Allgemeinwohl und die Leistungsfähigkeit der Verkehrssysteme langfristig zu sichern.