Verfügbarkeit und Einsatz von Biodiesel
Erstellt am: 06.03.2010 | Stand des Wissens: 01.03.2023
Synthesebericht gehört zu:
Ansprechperson
IKEM - Institut für Klimaschutz, Energie und Mobilität e.V.
Biodiesel (FAME) macht den größten Anteil aller Biokraftstoffarten in Deutschland aus. Im Jahr 2019 betrug der Einsatz vom FAME 89.646 Terrajoule, was einem Anteil von 72,5 Prozent unter den Biokraftstoffen entspricht. [BLE20, S. 52ff.] Wie in der Abbildung 1 zu erkennen ist, werden in Deutschland somit jährlich über 2,2 Millionen Tonnen Biodiesel verbraucht. Damit liegt der Absatz deutlich unter der Produktion von fast 4 Millionen Tonnen. [FNR22]
![Abb. 1: Entwicklung der deutschen Biodieselproduktion und -Absatz [Eintrag-Id:552921] Entwicklung der deutschen Biodieselproduktion und -Absatz.jpg](/servlet/is/290543/Entwicklung%20der%20deutschen%20Biodieselproduktion%20und%20-Absatz.jpg)
In Mitteleuropa stammt der FAME bisher aufgrund klimatischer Bedingungen in der Regel aus Raps, in Südostasien meist aus Palmöl und in Nordamerika aus Sojaöl [FNR22].
Biodiesel besitzt einen durchschnittlichen Heizwert von 37,1 Megajoule pro Kilogramm [Schr20]. Aufgrund des geringeren Heizwertes ersetzt 1 Liter Biodiesel nur 0,91 Liter Diesel, welches einen Heizwert von etwa 42,8 Megajoule pro Kilogramm besitzt [FNR22]. Insgesamt kann Biodiesel in Reinform (B100) oder als Beimischung mit konventionellem Diesel als Kraftstoff genutzt werden. In Deutschland wird es bevorzugt als Beimischung genutzt [ZaPe21, S.134]. Der Bezug von reinem Diesel ist nur noch an sehr wenigen Tankstellen in Deutschland möglich [Buss22a]. Fettsäure-Methylester (FAME) ist gemäß der [DIN EN 14214] in Deutschland als Beimischung von bis zu 7 Prozent als Kraftstoff für konventionelle Dieselmotoren geeignet, ohne dass eine besondere Voraussetzung zu beachten ist [FNR22]. Die Deckelung bei 7 Prozent ist darin begründet, dass ein höherer Volumenanteil zu Schmierölverdünnung und damit zu Motorschäden führen könnte [PiSe21]. Somit ist bei der Nutzung in Reinform die Freigabe der Fahrzeughersteller notwendig [FNR22]. Grundsätzlich ist es zwar möglich, Dieselmotoren technisch anzupassen, um sie mit B100 zu betanken. Aufgrund des hohen wirtschaftlichen und technischen Aufwandes, wird dies aber selten getan.