Verfügbarkeit und Einsatzmöglichkeiten von Biogas
Erstellt am: 06.03.2010 | Stand des Wissens: 01.03.2023
Synthesebericht gehört zu:
Ansprechperson
IKEM - Institut für Klimaschutz, Energie und Mobilität e.V.
Im Jahr 2019 machte Biomethan etwa ein Prozent der Biokraftstoffe aus [BLE20, S.53]. Der Einsatz von Biomethan im Kraftstoffsektor ist in den letzten Jahren kontinuierlich gestiegen und es wird erwartet, dass dieser insbesondere im Schwerlastverkehr (sowie im Schiffsverkehr) als Bio-Liquified Natural Gas (Bio-LNG) weiter steigt [dena21, S.13 ff.]. In anderen Ländern wie der Schweiz und Schweden wird Biogas bereits seit längerer Zeit bei Bussen und Lastkraftwagen (LKW) genutzt [FNR16, S.125f.].
In Deutschland steigt insbesondere die Nachfrage nach Biomethan auf Basis von Gülle aufgrund der besonders guten Treibhausgasbilanz [dena21, S.13 ff.]. Gemäß einer Studie der Deutschen Energie-Agentur (DENA) ist das mobilisierbare Potential an Biomethan basierend auf Rest- sowie Abfallstoffen ausreichend, um den Bedarf 2030 zu decken [dena17].
Aufgrund der auf den Motor korrosiv wirkenden Eigenschaften sollte das Biogas vor der Nutzung als Kraftstoff zu Biomethan aufbereitet werden und kann so ohne Probleme in Erdgasfahrzeuge eingespeist werden [FNR16, S.125f.]. Darüber hinaus kann Biomethan in das bestehende Erdgasnetz eingebracht werden [WeSc17, S. 551 ff.].
Am Markt existieren mehrere Fahrzeuge, welche mit Gas betrieben werden können. Dennoch ist das Angebot im Vergleich zu anderen Antrieben begrenzt. Zudem sollte das Biogas komprimiert und bei 200 bar in den Druckbehältern des Fahrzeugs gespeichert sein, um eine sinnvolle Reichweite erzielen zu können (wie bei Compressed Natural Gas, CNG). [FNR16, S.125f.]
Im Jahr 2021 waren insgesamt über 83.000 Erdgasautos zugelassen, welche problemlos Biomethan tanken können. Damit hat sich die Menge seit dem Jahr 2006 fast verdreifacht [Stat22e]. Die meisten CNG-Tankstellen bieten zudem bereits Biomethan an [dena21, S.11 ff.].
Neben dem Einsatz als Kraftstoff kann Biogas ebenso im Strom- und Wärmesektor genutzt werden [dena21, S.11].