Problemfelder des Erhalts maritimer Kompetenzen in Deutschland
Erstellt am: 21.01.2003 | Stand des Wissens: 11.10.2024
Synthesebericht gehört zu:
Ansprechperson
Technische Universität Hamburg, Institut für Maritime Logistik, Prof. Dr.-Ing. C. Jahn
Die Schifffahrt ist hochgradig internationalisiert und durchläuft schon seit Jahrzehnten den Prozess der Globalisierung. Zahlreiche Wettbewerbsfaktoren werden im Seeverkehr weltweit bestimmt [PRC98, S. 15]. Um im internationalen Wettbewerb bestehen zu können, muss die Wettbewerbsfähigkeit deutscher Reedereien gesichert und gefördert werden. Gelingt dies nicht, so besteht die Gefahr, dass Deutschland seine starke Stellung als internationaler Seeschifffahrtsstandort verliert und Seeschifffahrts-Know-How in Deutschland verloren geht.
Aufgrund der standortbedingten Wettbewerbsnachteile haben sich für die deutsche Seeschifffahrt drei Problemfelder herausgestellt: das Ausflaggungsproblem, das Beschäftigungsproblem, das Ausbildungsproblem.
Die Entwicklung der Seeschifffahrt hat gezeigt, dass in Deutschland Standortnachteile gegenüber internationalen Wettbewerbern bestehen. Ein Kernpunkt der Standortnachteile ist die für deutsche Reedereien im internationalen Vergleich hohe Kosten- und Abgabenbelastung, insbesondere im Bereich der Personalkosten [PwC00, S. 41; PwC98, S. 68]. Durch das am 24. März 2016 verabschiedete "Gesetz zur Änderung des Einkommensteuergesetzes zur Erhöhung des Lohnsteuereinbehalts in der Seeschifffahrt" [GELS] soll dieser Standortnachteil minimiert werden, indem der Lohnsteuereinbehalt der Reedereien von 40 auf 100 Prozent erhöht wird [BMF16]. In anderen Kostenbereichen stehen kaum Kosteneinsparungspotentiale zur Verfügung, da unterstellt werden kann, dass deutsche Reedereien ein effektives Kostenmanagement installiert haben, so dass sie in der Lage sind, auf dem Weltmarkt bestehende Kostenunterschiede für Produkte und Dienstleistungen für sich zu nutzen. Somit ist das Kostenniveau - abgesehen von den flaggenabhängigen Personalkosten - weitestgehend standortunabhängig [PwC00, S. 14]. Standortabhängig wiederum ist die Höhe der Steuern und Abgaben. Auch hier können nationale Unterschiede bestehen, die aus den wirtschaftlichen Rahmenbedingungen resultieren.
Die Entwicklung der Seeschifffahrt hat gezeigt, dass in Deutschland Standortnachteile gegenüber internationalen Wettbewerbern bestehen. Ein Kernpunkt der Standortnachteile ist die für deutsche Reedereien im internationalen Vergleich hohe Kosten- und Abgabenbelastung, insbesondere im Bereich der Personalkosten [PwC00, S. 41; PwC98, S. 68]. Durch das am 24. März 2016 verabschiedete "Gesetz zur Änderung des Einkommensteuergesetzes zur Erhöhung des Lohnsteuereinbehalts in der Seeschifffahrt" [GELS] soll dieser Standortnachteil minimiert werden, indem der Lohnsteuereinbehalt der Reedereien von 40 auf 100 Prozent erhöht wird [BMF16]. In anderen Kostenbereichen stehen kaum Kosteneinsparungspotentiale zur Verfügung, da unterstellt werden kann, dass deutsche Reedereien ein effektives Kostenmanagement installiert haben, so dass sie in der Lage sind, auf dem Weltmarkt bestehende Kostenunterschiede für Produkte und Dienstleistungen für sich zu nutzen. Somit ist das Kostenniveau - abgesehen von den flaggenabhängigen Personalkosten - weitestgehend standortunabhängig [PwC00, S. 14]. Standortabhängig wiederum ist die Höhe der Steuern und Abgaben. Auch hier können nationale Unterschiede bestehen, die aus den wirtschaftlichen Rahmenbedingungen resultieren.
Um sich diesen Problemen anzunehmen, ist im Koalitionsvertrag der seit 2021 regierenden Ampelkoalition aus SPD, FDP und den Grünen eine Neukonzeptionierung der maritimen Ausbildung sowie die Stärkung der deutschen Flagge vorgesehen [Bund21a, S. 27f]
Sowohl im europäischen als auch im internationalen Rahmen ist eine Harmonisierung der Wettbewerbsbedingungen notwendig. Auch dies führt zum Abbau von Standortnachteilen für deutsche Reedereien. Zur Verbesserung der maritimen Sicherheit und des Umweltschutzes sind international definierte Maßnahmen notwendig.