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Praxisbeispiele für den Einsatz größerer Fahrzeuge im ÖPNV

Erstellt am: 10.06.2008 | Stand des Wissens: 06.12.2022
Synthesebericht gehört zu:
Ansprechpartner
TU Dresden, Professur für Bahnverkehr, öffentlicher Stadt- und Regionalverkehr, Prof. Dr.-Ing. R. König

Letztlich aus wirtschaftlichen Gründen sind in den vergangenen Jahren in mehreren Stadt- und Regionalverkehrsunternehmen größere Fahrzeuge zum Einsatz gekommen.Ende 2009 wurden im europäischen Linienverkehr 118 Doppelgelenkbusse eingesetzt. Davon waren 26 in Hamburg und 8 in Aachen im Einsatz, vor allem auf Strecken, die dem Leistungsspektrum der Straßenbahn gleichkommen. [Deu10]

Die ersten vier überlangen Gelenkbusse wurden im August 2008 für den Stuttgarter Stadtverkehr beschafft, es folgten im gleichen Jahr fünf Fahrzeuge für Tübingen und 2010 ein Weiteres für Aachen.

Europaweit waren Ende 2009 118 Doppelgelenkbusse im Linienverkehr im Einsatz, davon in Aachen acht und in Hamburg 26.

Zunehmend größere Verbreitung finden Anhängergespanne. Im Mai 2010 wurden insgesamt 44 Gespanne in 18 Unternehmen eingesetzt. Es ist damit zu rechnen, dass diese Zahlen weiter steigen. 14 Gespanne verkehren im Stadtverkehr und 30 überwiegend im Regionalverkehr. Die baden-württembergische Firma Rübenacker setzt allein sieben Gespanne ein, darunter vier in Nagold. Aktuell setzten in Deutschland mehr als 20 Verkehrsunternehmen Busanhängerzüge ein. In München soll die Anzahl der Anhänger in den nächsten Jahren auf bis zu 100 Fahrzeuge ansteigen.
Auch international sind derartige Fahrzeuge im Einsatz. Für Eindhoven wurden technisch besondere Doppelgelenkbusse mit automatischer Spurführung beschafft, allerdings gibt es erhebliche technische Probleme.

In den nachfolgenden Syntheseberichten wird anhand von Praxisbeispielen aufgezeigt, welche Gründe vor Ort ausschlaggebend waren, welche Besonderheiten im Einsatz zu beachten sind und welche Erfahrungen mit den Fahrzeugen gemacht wurden. [ASEAG08; Burm08; Frit10]
Ansprechpartner
TU Dresden, Professur für Bahnverkehr, öffentlicher Stadt- und Regionalverkehr, Prof. Dr.-Ing. R. König
Zugehörige Wissenslandkarte(n)
Größere Fahrzeuge im ÖPNV (Stand des Wissens: 22.06.2023)
https://www.forschungsinformationssystem.de/?266847
Literatur
[ASEAG08] Aachener Straßenbahn und Energieversorgungs-AG (ASEAG) Neue Doppelgelenkbusse für Aachen, 2008/02/14
[Burm08] Burmeister, Jürgen, Dipl.-oec. Doppelgelenkbusse in Europa, veröffentlicht in Verkehr und Technik, Ausgabe/Auflage 1/2008, 2008
[Deu10] Volker Deutsch, Hansjörg Feurer, Jean Jacobs, Hansjörg Marahrens, Hermann Paetz Viel Platz auf ganzer Linie, veröffentlicht in Der Nahverkehr, Ausgabe/Auflage 05/2010, alba Verlag Köln, 2010/05
[Frit10] Dipl.-Verw.wirt Fritsch, Reinhard Come-back des Buszuges - Großraumkonzept für Spitzenzeiten, veröffentlicht in Der Nahverkehr, 2010/05
Glossar
Öffentlicher Personennahverkehr
Der öffentliche Personennahverkehr ist juristisch im Personenbeförderungsgesetz (PBefG) definiert. Laut Paragraf 8, Absatz 1 und 2 umfasst der ÖPNV "die allgemein zugängliche Beförderung von Personen mit Straßenbahnen, Obussen und Kraftfahrzeugen im Linienverkehr, die überwiegend dazu bestimmt sind, die Verkehrsnachfrage im Stadt-, Vorort- oder Regionalverkehr zu befriedigen". Taxen oder Mietwagen können dieses Angebot ersetzten, ergänzen oder verdichten.
Der Begriff ÖPNV bezieht sich in der Regel auf Strecken mit einer gesamten Reiseweite von weniger als 50 Kilometern oder einer gesamten Reisezeit von weniger als einer Stunde. Das in einer Stadt oder Region erforderliche Nahverkehrsangebot und dessen Eignung hinsichtlich Nachhaltigkeit und Klimaschutz wird in einem Nahverkehrsplan definiert und festgehalten.

Auszug aus dem Forschungs-Informations-System (FIS) des Bundesministeriums für Verkehr und digitale Infrastruktur

https://www.forschungsinformationssystem.de/?266764

Gedruckt am Samstag, 20. April 2024 02:53:48