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Kunden als Beteiligte beim Einführen größerer Fahrzeuge im ÖPNV

Erstellt am: 10.06.2008 | Stand des Wissens: 06.12.2022
Synthesebericht gehört zu:
Ansprechpartner
TU Dresden, Professur für Bahnverkehr, öffentlicher Stadt- und Regionalverkehr, Prof. Dr.-Ing. R. König

In Aachen sind bei einer Befragung von Kunden in Doppelgelenkbussen im regelmäßigen Linienbetrieb keine Akzeptanzprobleme festgestellt worden. Nachfolgend werden einige Ergebnisse der Befragung aufgeführt [BUW06]:

97 % der befragten Fahrgäste empfinden die Einstiegsverhältnisse bei einem Doppelgelenkbus als besser (48 %) oder gleich gut (49 %) im Vergleich zu einem Standardgelenkbus.

Der Fahrkomfort wird von 90 % der Befragten als besser (45 %) als gleich gut (45 %) im Vergleich zum Standardgelenkbus beurteilt.

Das Platzangebot wird ebenfalls positiv benotet. 83 % benoten das Stehplatzangebot mit "sehr gut" oder "gut", 76 % benoten das Sitzplatzangebot mit "sehr gut" oder "gut". Die Note "mangelhaft" wurde von einem bzw. zwei Prozent der Befragten vergeben.

Das persönliche Sicherheitsempfinden im Bus wird von etwa 70 % der Befragten als "sehr gut" oder "gut" eingeschätzt. Lediglich 1 % der Befragten vergab die Note "mangelhaft". Es sind dabei keine wesentlichen Unterschiede in den drei Wagenteilen eines Doppelgelenkbusses festzustellen.

Die Kunden im Personenanhänger eines Anhängergespannes in Leichlingen (es handelt sich überwiegend um Stammfahrgäste) bewerten den Anhänger, auch im Hinblick auf den Fahrkomfort, durchweg positiv [Deut07].
In München erfolgte im Sommer 2011 über mehrere Wochen ein Testbetrieb mit Busanhängerzügen. In einer anschließenden Befragung wurden die Fahrgäste hinsichtlich des Eindrucks und der Sicherheit befragt. Bei 83 % der Befragten hinterließ der Busanhänger einen guten oder sehr guten Eindruck. Nahezu alle Fahrgäste (93 %) fühlten sich sicher oder sehr sicher. Zusätzlich lobten 55 % das großzügige Platzangebot im Anhänger, vor allem für Kinderwagen und Rollstühle. Aktuell werden zehn Anhänger von der Münchner Verkehrsgesellschaft (MVG) betrieben.[MVG17]
Ansprechpartner
TU Dresden, Professur für Bahnverkehr, öffentlicher Stadt- und Regionalverkehr, Prof. Dr.-Ing. R. König
Zugehörige Wissenslandkarte(n)
Größere Fahrzeuge im ÖPNV (Stand des Wissens: 22.06.2023)
https://www.forschungsinformationssystem.de/?266847
Literatur
[BUW06] o.A. Fahrgastbefragung zum Einsatz von Doppelgelenkbussen bei der ASEAG in Aachen, 2006
[Deut07] Deutsch, Volker, Obering. Dr.-Ing., Hüttebräucker, Udo Mini-Buszug in Leichlingen - Erfahrungen und eine erste Bilanz, veröffentlicht in Der Nahverkehr, Ausgabe/Auflage 12/2007, 2007
[MVG17] Die neuen MVG-Buszüge sind da!, 2017
Glossar
Öffentlicher Personennahverkehr
Der öffentliche Personennahverkehr ist juristisch im Personenbeförderungsgesetz (PBefG) definiert. Laut Paragraf 8, Absatz 1 und 2 umfasst der ÖPNV "die allgemein zugängliche Beförderung von Personen mit Straßenbahnen, Obussen und Kraftfahrzeugen im Linienverkehr, die überwiegend dazu bestimmt sind, die Verkehrsnachfrage im Stadt-, Vorort- oder Regionalverkehr zu befriedigen". Taxen oder Mietwagen können dieses Angebot ersetzten, ergänzen oder verdichten.
Der Begriff ÖPNV bezieht sich in der Regel auf Strecken mit einer gesamten Reiseweite von weniger als 50 Kilometern oder einer gesamten Reisezeit von weniger als einer Stunde. Das in einer Stadt oder Region erforderliche Nahverkehrsangebot und dessen Eignung hinsichtlich Nachhaltigkeit und Klimaschutz wird in einem Nahverkehrsplan definiert und festgehalten.

Auszug aus dem Forschungs-Informations-System (FIS) des Bundesministeriums für Verkehr und digitale Infrastruktur

https://www.forschungsinformationssystem.de/?266715

Gedruckt am Freitag, 29. März 2024 11:03:19