Maritimer Ostseeverkehr - Überblick
Erstellt am: 30.08.2007 | Stand des Wissens: 08.11.2024
Synthesebericht gehört zu:
Ansprechperson
Technische Universität Hamburg, Institut für Maritime Logistik, Prof. Dr.-Ing. C. Jahn
Der maritime Ostseeverkehr ist geprägt durch die Strukturmerkmale der Ostseeregion und den Charakter der Ostsee.
Die Ostsee stellt als nördliches Randmeer des Atlantiks durch ihre klimatischen Bedingungen und Zugangsbeschränkungen aufgrund der Tiefgangsgrenzen in den Ostseezugängen spezielle Anforderungen an die eingesetzte Tonnage. Zugleich ist sie ein ökologisch besonders sensibles Seegebiet, zu dessen Schutz besondere Forderungen und Beschränkungen für den Schiffbetrieb gelten (beispielsweise schwefelarme Treibstoffe, Richtlinien zur Müllentsorgung). Die langgestreckte Form des Meeres bei Entfernungen von wenigen Kilometern zwischen gegenüberliegenden Ufern und die periphere Lage zu den Hauptstrecken des europäischen interkontinentalen Seeverkehrs sind Faktoren, die neben den Merkmalen der Transportnachfrage zur Herausbildung eines spezifischen Seetransportsystems beitragen. Für die Anrainerländer erfüllt die Ostsee eine Brückenfunktion, besonders für die skandinavischen Länder bietet sie verkehrsgünstige Seeverbindungen nach Kontinentaleuropa.
Die Ostseeregion wird unterschiedlich gefasst. Eine Abgrenzung ergibt die Beschränkung auf die nordischen Länder Dänemark, Finnland und Schweden, die deutschen Bundesländer Mecklenburg-Vorpommern und Schleswig-Holstein, das nördliche Polen (Pomorskie, Warminsko-Mazurskie, Zachodnio-Pomorskie), die baltischen Länder Estland, Lettland und Litauen sowie die westlichen Teile der Nordwestlichen Region (Okrug) Russlands. Im Rahmen von EU-Förderrahmenprogrammen wie INTERREG werden auch Großräume wie Hamburg sowie Berlin/Brandenburg mit in die Ostseeregion einbezogen (siehe Übersicht in Abbildung 1).
Die Ostsee stellt als nördliches Randmeer des Atlantiks durch ihre klimatischen Bedingungen und Zugangsbeschränkungen aufgrund der Tiefgangsgrenzen in den Ostseezugängen spezielle Anforderungen an die eingesetzte Tonnage. Zugleich ist sie ein ökologisch besonders sensibles Seegebiet, zu dessen Schutz besondere Forderungen und Beschränkungen für den Schiffbetrieb gelten (beispielsweise schwefelarme Treibstoffe, Richtlinien zur Müllentsorgung). Die langgestreckte Form des Meeres bei Entfernungen von wenigen Kilometern zwischen gegenüberliegenden Ufern und die periphere Lage zu den Hauptstrecken des europäischen interkontinentalen Seeverkehrs sind Faktoren, die neben den Merkmalen der Transportnachfrage zur Herausbildung eines spezifischen Seetransportsystems beitragen. Für die Anrainerländer erfüllt die Ostsee eine Brückenfunktion, besonders für die skandinavischen Länder bietet sie verkehrsgünstige Seeverbindungen nach Kontinentaleuropa.
Die Ostseeregion wird unterschiedlich gefasst. Eine Abgrenzung ergibt die Beschränkung auf die nordischen Länder Dänemark, Finnland und Schweden, die deutschen Bundesländer Mecklenburg-Vorpommern und Schleswig-Holstein, das nördliche Polen (Pomorskie, Warminsko-Mazurskie, Zachodnio-Pomorskie), die baltischen Länder Estland, Lettland und Litauen sowie die westlichen Teile der Nordwestlichen Region (Okrug) Russlands. Im Rahmen von EU-Förderrahmenprogrammen wie INTERREG werden auch Großräume wie Hamburg sowie Berlin/Brandenburg mit in die Ostseeregion einbezogen (siehe Übersicht in Abbildung 1).

Quelle: Karten zur nationalen Zusammenarbeit, INTERREG [INTE19].
Aus volkswirtschaftlicher Sicht betrug im Jahr 2022 der Anteil der Ostseeanrainerstaaten (Dänemark, Deutschland, Polen, Estland, Lettland, Litauen, Russland, Finnland, Schweden und Norwegen) am Weltaufkommen der Exporte 12,75 Prozent (3.176.231 Millionen Euro) und der Importe 10,09 Prozent (2.585.160 Millionen Euro). Insgesamt wird dieser Beitrag durch eine Bevölkerung von rund 300 Millionen Personen erwirtschaftet, was nur 3,76 Prozent der Weltbevölkerung ausmacht [IHKSH24]. Daraus lässt sich erkennen, dass es sich im Vergleich zum Rest der Welt um einen enorm handelsintensiven Raum handelt.
Der maritime Ostseeverkehr umfasst alle Zweige der internationalen Seeschifffahrt, sowohl im Güter- als auch im Personenverkehr (siehe Abbildung 2). Er gliedert sich zunächst in den ostseeexternen Verkehr mit außerhalb gelegenen Seegebieten und den ostseeinternen Verkehr. Aufgrund der langgestreckten Gestalt des Meeres wird der ostseeinterne Verkehr allgemein unterschieden in:
- die Ostsee querende Verkehre über verhältnismäßig kurze Entfernungen (beispielsweise Deutschland-Schweden), die aber gegenüber reinen Landwegen erhebliche Entfernungsvorteile bieten und
- Längsverkehre (zum Beispiel Dänemark-Baltikum), die oft im intensiven Wettbewerb zum Landverkehr stehen.
![Abb. 2: Zweige der internationalen Seeschifffahrt (eigene Darstellung nach [Eintrag-Id:470754]) zweige der internat Schifffahrt.png](/servlet/is/235063/zweige%20der internat Schifffahrt.png)