Eurotrailer Fahrzeugkonzept
Erstellt am: 20.07.2007 | Stand des Wissens: 23.12.2022
Synthesebericht gehört zu:
Ansprechperson
Technische Universität Hamburg, Institut für Verkehrsplanung und Logistik, Prof. Dr.-Ing. H. Flämig
In der Europäischen Union beträgt die maximal zugelassene Länge für einen Auflieger 13,62 Meter. Damit erreicht der Sattelzug eine Länge von 16,50 Meter, der Gliederzug 18,75 Meter. Dies ermöglicht den Transport von 34 Europaletten oder eines 40-Fuß-Containers [Helm13].
Mehr als 80 Prozent der Lkw im Fernverkehr sind zwar bezüglich ihres Volumens ausgelastet, erreichen aber nicht das zulässige Gesamtgewicht von 40 Tonnen. Daher gibt es verschiedene Fahrzeugkonzepte zur Längenerweiterung von Lkw [GiWa07]. Zu diesen Konzepten zählt der Eurotrailer. Der Fahrzeughersteller Kögel produziert den "Euro Trailer" (siehe Abbildung 1), der eine 1,38 Meter längere Ladefläche als Standard Trailer aufweist. Bei einer Länge von 15 Metern kann der Euro Trailer damit 37 Europaletten zuladen und umfasst ein Ladevolumen von 111 Kubikmetern. Kögel wirbt zudem mit einer Einsparung von 10 Prozent weniger CO2-Emissionen im Vergleich zum Standard Trailer [Köge22].
Mehr als 80 Prozent der Lkw im Fernverkehr sind zwar bezüglich ihres Volumens ausgelastet, erreichen aber nicht das zulässige Gesamtgewicht von 40 Tonnen. Daher gibt es verschiedene Fahrzeugkonzepte zur Längenerweiterung von Lkw [GiWa07]. Zu diesen Konzepten zählt der Eurotrailer. Der Fahrzeughersteller Kögel produziert den "Euro Trailer" (siehe Abbildung 1), der eine 1,38 Meter längere Ladefläche als Standard Trailer aufweist. Bei einer Länge von 15 Metern kann der Euro Trailer damit 37 Europaletten zuladen und umfasst ein Ladevolumen von 111 Kubikmetern. Kögel wirbt zudem mit einer Einsparung von 10 Prozent weniger CO2-Emissionen im Vergleich zum Standard Trailer [Köge22].
Das ika veröffentlichte im April 2007 ein Gutachten zu dem Großversuch. Demnach wird dem Euro Trailer ein positiver Einfluss auf Umwelt und Verkehrssicherheit zugesprochen. Die Ergebnisse lauten im Einzelnen [GiWa07; Helm13]:
- Keine zusätzliche Belastung für Straßen oder Brücken
- Keine Beeinträchtigung des Verkehrs aufgrund ausreichender Wendigkeit für öffentliche Straßen
- Das zusätzlich beförderte Transportvolumen sorgt insgesamt für eine Reduzierung der Lkw-Fahrten
- Keine negativen Effekte für die Verkehrssicherheit
- Kompatibilität mit dem Kombinierten Verkehr durch die Möglichkeit des Transports von zwei Wechselbehältern (mit 7,45 Meter Länge) und einem 48-Fuß-Container
- Geringerer Treibstoffverbrauch bezogen auf das Transportvolumen
Im Jahr 2012 startete ein fünfjähriger Feldversuch mit Lang-Lkw, in dessen Rahmen fünf verschiedene Lkw-Typen mit einer Länge von bis zu 25,25 Metern auf einem ausgewählten Straßennetz in Deutschland fuhren. Der Typ 1 entsprach hierbei mit dem um 1,30 Meter längerem Auflieger dem Modell des Eurotrailers.
Der 2016 erschienene Abschlussbericht des Feldversuchs kommt zu dem Ergebnis, dass eine Fahrt mit dem verlängerten Typ 1-Sattelkraftfahrzeug 1,07 Fahrten mit Standard-Sattelkraftfahrzeugen ersetzt. Das Marktpotenzial für diesen Typ des Lang-Lkw beziehungsweise den Eurotrailer wird hierbei nicht von Besonderheiten in den logistischen Strukturen oder Einsatzfeldern, sondern eher von dem grundsätzlichen Ersatz des Fuhrparkbestandes von konventionellen Sattelkraftfahrzeugen abhängig gemacht. Jedoch nahmen bis zum Ende des Feldversuchs nur 13 Lang-Lkw des Typ 1 teil, sodass deutlich weniger Aussagen über diesen Typ als über andere Typen getroffen wurden [BASt16, S.149].
Nach den größtenteils positiven Ergebnissen des Feldversuchs trat im Januar 2017 die Änderungsverordnung zur Überführung des Lang-Lkws in den streckenbezogenen Regelbetrieb [LKWÜberlStVAusnVa] in Kraft. Demnach dürfen lange Lastzugkombinationen unbefristet auf ausgewählten Strecken in Deutschland unterwegs sein. Der dem Euro Trailer entsprechende Typ 1 des Lang-Lkw darf jedoch zunächst nur befristet für weitere sieben Jahre bis zum 31.12.2023 getestet werden, dafür jedoch teilweise über das Positivnetz hinausgehende Strecken nutzen [LKWÜberlStVAusnVa].
Der Kögel Euro Trailer darf in 13 Bundesländern das gesamte Straßenverkehrsnetz befahren, während sich in den zwei Bundesländern Mecklenburg-Vorpommern und Brandenburg der Einsatz auf die ausgewählten Streckenabschnitte des Lang-Lkw Positivnetzes begrenzt. Berlin erlaubt als einziges Bundesland den Einsatz von verlängerten Sattelaufliegern bis 17,8 Meter nicht und ein grenzüberschreitender Verkehr ist ebenfalls nicht zulässig [Köge17].
Interesse am Euro Trailer besteht jedoch auch in anderen europäischen Ländern. So wurden im Jahr 2009 in Polen 300 zeitlich unbegrenzte Ausnahmegenehmigungen für verlängerte Auflieger mit 14,92 Meter Länge erteilt. Für die Hälfte der Genehmigungen wird der Big Maxx von Kögel eingesetzt. Die tschechische Regierung hat ebenfalls einer grundsätzlichen Zulassung von verlängerten Aufliegern unter Erteilung einer individuellen Ausnahmegenehmigung zugestimmt [Lubi09a].
Interesse am Euro Trailer besteht jedoch auch in anderen europäischen Ländern. So wurden im Jahr 2009 in Polen 300 zeitlich unbegrenzte Ausnahmegenehmigungen für verlängerte Auflieger mit 14,92 Meter Länge erteilt. Für die Hälfte der Genehmigungen wird der Big Maxx von Kögel eingesetzt. Die tschechische Regierung hat ebenfalls einer grundsätzlichen Zulassung von verlängerten Aufliegern unter Erteilung einer individuellen Ausnahmegenehmigung zugestimmt [Lubi09a].