Herkömmliche Lastzüge (Sattel- und Gliederzüge) in Deutschland
Erstellt am: 03.07.2007 | Stand des Wissens: 15.12.2023
Synthesebericht gehört zu:
Ansprechperson
Technische Universität Hamburg, Institut für Logistik und Unternehmensführung, Prof. Dr. Dr. h.c. W. Kersten
Um die verwendeten Begriffe und die Unterschiede zu den "neuen" Fahrzeugkonzepten zu verstehen, ist es notwendig die herkömmlichen Lastzüge in Deutschland kurz zu erläutern. Der Begriff Lastzug ist in Deutschland der Oberbegriff für einen schweren Lkw, der sich in den Sattelzug und in den Gliederzug unterteilt.
Unter einem Sattelzug versteht man ein Gespann aus einer Sattelzugmaschine (auch Sattelschlepper genannt) und einem Sattelauflieger (auch Sattelaufleger, Sattelanhänger, Brücke, Auflieger oder Trailer genannt). Eigentlich wird der Begriff Sattelzug umgangssprachlich verwendet, im offiziellen Sprachgebrauch wird jedoch der Begriff Sattelkraftfahrzeug benutzt. Die Sattelzugmaschine besitzt anstelle einer Ladefläche eine Sattelkupplung, die wiederum aus einer Platte mit eingebautem Schließmechanismus, auf welcher der Sattelauflieger aufliegt und in die der Königszapfen des Sattelanhängers gekuppelt wird, besteht [Dudz05, S. 8]. Damit ist der Sattelauflieger mit der Sattelzugmaschine beweglich, aber sicher verbunden.
Unter einem Sattelzug versteht man ein Gespann aus einer Sattelzugmaschine (auch Sattelschlepper genannt) und einem Sattelauflieger (auch Sattelaufleger, Sattelanhänger, Brücke, Auflieger oder Trailer genannt). Eigentlich wird der Begriff Sattelzug umgangssprachlich verwendet, im offiziellen Sprachgebrauch wird jedoch der Begriff Sattelkraftfahrzeug benutzt. Die Sattelzugmaschine besitzt anstelle einer Ladefläche eine Sattelkupplung, die wiederum aus einer Platte mit eingebautem Schließmechanismus, auf welcher der Sattelauflieger aufliegt und in die der Königszapfen des Sattelanhängers gekuppelt wird, besteht [Dudz05, S. 8]. Damit ist der Sattelauflieger mit der Sattelzugmaschine beweglich, aber sicher verbunden.
![Abb. 2: Schematische Darstellung eines Gliederzugs mit Kofferaufbau [Eintrag-Id:509981, S. 5] Gliederzug_FIS.png](/servlet/is/229873/Gliederzug_FIS.png)
Unter dem Sattelauflieger versteht man die Fahrgestelle, die von der Sattelzugmaschine gezogen werden. Sie bestehen aus mindestens einer, in den meisten Fällen jedoch drei Hinterachsen. Da sie keine Vorderachse haben, besitzen sie vorne zumeist zusätzliche herabkurbelbare Stützen zum Auf- und Absatteln [DIN70010]. Standard-Sattelauflieger haben eine Länge von 13,6 Meter. Sattelzüge dürfen eine maximale Länge von 16,50 Metern nicht überschreiten [StVZO12].
Ein Gliederzug besteht dagegen aus einem Lkw (Zugmaschine mit Ladefläche) und einem angehängten Anhänger und darf dabei eine Gespannlänge von 18,75 Metern nicht überschreiten [StVZO12]. In der Regel ist die Vorderachse des Anhängers auf einem Drehschemel montiert, sodass es zwei Drehpunkte gibt: Anhängekupplung und Drehschemel. Dies erschwert das Rangieren, gleichzeitig ist ein Gliederzug jedoch wendiger als ein Sattelzug.
![Abb. 2: Schematische Darstellung eines Gliederzugs mit Kofferaufbau [Eintrag-Id:509981, S. 5] Gliederzug_FIS_2.png](/servlet/is/229873/Gliederzug_FIS_2.png)
Darüber hinaus existieren sogenannte "Boogie-" oder "Tandem(glieder)"-züge, deren Anhänger mittige und ungelenkige Achsen haben, mit denen man einfacher rangieren kann. Der Gliederzug ist in Deutschland auf ein Zugfahrzeug mit einem Anhänger beschränkt. Hinter Zugmaschinen dürfen per Ausnahmegenehmigung allerdings bis zu zwei Anhänger mitgeführt werden, für die geringere Geschwindigkeiten gelten. Jedoch ist die Kombination aus einer Zugmaschine und zwei Anhängern recht selten und nur noch in der Landwirtschaft üblich, teilweise auch noch bei Schaustellerbetrieben (zum Beispiel Zirkus oder Kirmes). Gliederzüge dürfen eine maximale Länge von 18,75 Metern nicht überschreiten. Trotz des kleineren Laderaums (rund zwei Europlatten) des Sattelzuges im Vergleich zum EURO-Gliederzug kommen heute vermehrt Sattelzüge zum Einsatz (vor allem Sattelzüge mit zweiachsigen Zugmaschinen und dreiachsigen Sattelaufliegern). Ein wichtiger Grund dafür ist, dass beim Gliederzug zum Be- und Entladen Lkw und Anhänger häufig getrennt werden müssen, was zwei Rampenberührungen nötig macht und somit Zeit und Geld kostet. Ein weiterer Grund ist das oben erwähnte schwierigere Rangieren mit Gliederzügen, wodurch ebenfalls Zeit verloren wird. Außerdem können durch fehlerhaftes Rückwärtsfahren teure Schäden entstehen. Weiterführende Informationen findet man dazu in der DIN 70010: 'Systematik der Straßenfahrzeuge' [DIN70010].