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Technische Aspekte von Betriebsübergängen im Rahmen des Outsourcings

Erstellt am: 15.06.2007 | Stand des Wissens: 01.09.2023
Synthesebericht gehört zu:
Ansprechpartner
Technische Universität Hamburg, Institut für Logistik und Unternehmensführung, Prof. Dr. Dr. h.c. W. Kersten

Bei der Ausgestaltung des Betriebsüberganges von einem technischen Standpunkt aus entstehen prinzipielle Fragen. Die Verlader und Dienstleister müssen sich damit beschäftigen, wie neue gemeinsame EDV-Systeme mit aktuellen Daten und Lagerbeständen verwaltet werden sollen. Der Aspekt EDV-Anbindung hat in den letzten Jahren zunehmend an Bedeutung gewonnen.

Die Migration von Altsystemen auf Neusystemen zählt zu den bekannten Problematiken des IT-Outsourcings. In diesem Zusammenhang gibt es zwei Migrationsstrategien [KlPr07, S. 373f.]. Zum einen das sogenannte 'Cold Turkey'-Verfahren, dabei wird die Umstellung vom Altsystem auf das Neusystem zu einem fest definierten Zeitpunkt in einem Zug durchgeführt. Zum anderen können in einem 'vorübergehenden Parallelbetrieb' für einen abgegrenzten Zeitraum beide Systeme parallel betrieben werden [RaMu05, S. 96f.; KlPr07, S. 373f.]. Prinzipiell lassen sich diese Umzugsstrategien auf die Fragen des Logistik-Outsourcings anwenden. Hierfür werden zwei mögliche Migrationsmethoden eines IT-Systems anhand ihrer Vor- und Nachteile nach Rädle [RaMu05, S. 96f.] in der Tabelle gegenübergestellt:
Umzugsstrategien im Vergleich
Abbildung 1: Umzugsstrategien im Vergleich (in Anlehnung an [RaMu05, S. 97] (Grafik zum Vergrößern bitte anklicken))
Bei der Entscheidungsfindung ist es notwendig, auf der Basis konkreter Einzelfälle zu entscheiden. Dabei ist es besonders wichtig abzuwägen, ob Kosten- oder Sicherheitsüberlegungen überhaupt Spielräume zulassen. In vielen Fällen, zum Beispiel wenn Kontraktlogistikleistungen von einem Dienstleister auf einen anderen übergehen, ist ein Parallelbetrieb in den meisten Fällen nicht realisierbar [KlPr07, S. 373].
Ansprechpartner
Technische Universität Hamburg, Institut für Logistik und Unternehmensführung, Prof. Dr. Dr. h.c. W. Kersten
Zugehörige Wissenslandkarte(n)
Kontraktlogistik (Stand des Wissens: 01.09.2023)
https://www.forschungsinformationssystem.de/?285349
Literatur
[KlPr07] Rudolph, T.; , Pfohl, H.; , et. al., Klaus, Peter, Prof., Prockl, Günter, Dr. Handbuch Kontraktlogistik - Management komplexer Logistikdienstleistungen, Ausgabe/Auflage 1.Auflage, WILEY-VCH Verlag GmbH & Co. KGaA/Weinheim, 2007, ISBN/ISSN 978-3-527-50203-5
[RaMu05] Rädle, V. Logistik-Outsourcing, Ausgabe/Auflage 1. Auflage, Vogel Heinrich Verlag, 2005/10
Glossar
Verlader Der Verlader ist derjenige Teilnehmer in der Transportkette, der die Ladung/Transportgut erstmals aufgibt. Unter einem Verlader versteht man ein Unternehmen, das Logistikdienstleistungen (Transport, Verladen etc.) bei einem Logistikdienstleister in Auftrag gibt.

Auszug aus dem Forschungs-Informations-System (FIS) des Bundesministeriums für Verkehr und digitale Infrastruktur

https://www.forschungsinformationssystem.de/?228000

Gedruckt am Mittwoch, 6. Dezember 2023 09:36:46