Oft unterschätzt: Der ÖPNV als Standortfaktor
Erstellt am: 28.11.2002
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Autoren: | Höffken, Michael Bihn, Friedhelm Riedle, Hubert Schad, Helmut |
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Erscheinungsjahr / -datum: | 2000/06 | |
Veröffentlicht in: | Der Nahverkehr 6/2000 | |
Herausgeber: | Verband Deutscher Verkehrsunternehmen | |
Seiten: | 21-25 | |
Zitiert als: | [ScRi00] | |
Art der Veröffentlichung: | Beitrag in einer Zeitung / Zeitschrift / Journal / Schriftenreihe | |
Sprache: | deutsch | |
Sonstige Informationen: | . | |
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Review
Erstellt am: 10.12.2002 | Stand des Wissens: 26.10.2012
Ansprechperson:
Ziel / Zweck
Die Studie untersucht den Zusammenhang von Verkehr und Standortentwicklung und geht dabei insbesondere auf den Standortfaktor ÖPNV ein. Hierbei fokussieren sich die Autoren vor allem darauf, welchen "Nutzen Bahnen und Busse für Wirtschaftsunternehmen vor Ort haben" (a. a. O: S. 21).
Methodik und Durchführung
Ergebnisse und Schlussfolgerungen
30 % der Unternehmen sehen eine gute ÖPNV-Anbindung als sehr wichtig an, da diese den eigenen Bedarf an Parkraum reduzieren kann. Bei diesen 30 % handelt es sich insbesondere um Unternehmen ab 101 Beschäftigten sowie Unternehmen "mit Standorten in der Innenstadt sowie in Stadtteilzentren" ( a. a. O.: 6/2000 S. 22).
Aus der Studie geht hervor, dass die Unternehmen insbesondere auf die Erreichbarkeit für Mitarbeiter und Kunden die Pünktlichkeit der öffentlichen Verkehrsmittel sowie auf die Anbindung an den Hauptbahnhof Wert legen (Abb. 3).
Weiterhin halten 40 % der Unternehmen das Bündeln und Weiterleiten von Wünschen an den ÖPNV und 35 % der Unternehmen eine bessere Zusammenarbeit zwischen ÖPNV und Unternehmen für sehr wichtig (Abb. 4).
Die Wirtschaftsunternehmen erwarten, laut der Studie, sowohl von den Nahverkehrsunternehmen als auch von der Wirtschaftsförderung und den Kammern verbesserte Beratungsangebote und einen maßgeschneiderten Service. Betrachtet man den von den Wirtschaftsunternehmen artikulierten Bedarf an zusätzlichen Angeboten, so zeigt sich folgendes Bild:
Einordnung in die Forschung / Relevanz für die Politikberatung
Die Studie von Prognos zeigt auf, dass auf Seite der Unternehmen Bedarf für Mobilitätsmanagement vorhanden ist. Er muss jedoch vor Ort organisiert werden. Hierzu bieten sich Mobilitätsberater, Mobilitätsmanager und Mobilitätszentralen auf kommunaler Ebene an.
Die Studie untersucht den Zusammenhang von Verkehr und Standortentwicklung und geht dabei insbesondere auf den Standortfaktor ÖPNV ein. Hierbei fokussieren sich die Autoren vor allem darauf, welchen "Nutzen Bahnen und Busse für Wirtschaftsunternehmen vor Ort haben" (a. a. O: S. 21).
Methodik und Durchführung
- Befragung
- Befragung von 602 Unternehmen in deutschen Städten
- 35 Expertengespräche
- Analyse von Unterlagen von Wirtschaftsförderungsgesellschaften
Ergebnisse und Schlussfolgerungen
Die Befragungen der Geschäftsleitungen mittelgroßer und größerer Unternehmen ab 20 Beschäftigten, ergab dass die "Verkehrsanbindung (allgemein, also noch nicht nach Verkehrsträgern oder Nah- und Fernverkehr differenziert) für Wirtschaftunternehmen einer der zentralen Standortfaktoren ist" (a. a. O.: S. 21) (vgl.: Abb. 1).
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30 % der Unternehmen sehen eine gute ÖPNV-Anbindung als sehr wichtig an, da diese den eigenen Bedarf an Parkraum reduzieren kann. Bei diesen 30 % handelt es sich insbesondere um Unternehmen ab 101 Beschäftigten sowie Unternehmen "mit Standorten in der Innenstadt sowie in Stadtteilzentren" ( a. a. O.: 6/2000 S. 22).
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Aus der Studie geht hervor, dass die Unternehmen insbesondere auf die Erreichbarkeit für Mitarbeiter und Kunden die Pünktlichkeit der öffentlichen Verkehrsmittel sowie auf die Anbindung an den Hauptbahnhof Wert legen (Abb. 3).
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Weiterhin halten 40 % der Unternehmen das Bündeln und Weiterleiten von Wünschen an den ÖPNV und 35 % der Unternehmen eine bessere Zusammenarbeit zwischen ÖPNV und Unternehmen für sehr wichtig (Abb. 4).
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Die Wirtschaftsunternehmen erwarten, laut der Studie, sowohl von den Nahverkehrsunternehmen als auch von der Wirtschaftsförderung und den Kammern verbesserte Beratungsangebote und einen maßgeschneiderten Service. Betrachtet man den von den Wirtschaftsunternehmen artikulierten Bedarf an zusätzlichen Angeboten, so zeigt sich folgendes Bild:
- Bisher haben in den untersuchten Städten erst neun Prozent der Unternehmen ein Job-Ticket für ihre Beschäftigten eingeführt. Mehr als jedes zweite Unternehmen ohne Job-Ticket äußert jedoch Bedarf an einem solchen Ticket (21 Prozent haben sogar einen hohen Bedarf).
- Nahezu die Hälfte der Unternehmen artikulieren außerdem einen Bedarf an besonderen Tarifangeboten bei regionalen Geschäftsreisen (einen hohen Bedarf haben immerhin 19 Prozent der Unternehmen angegeben).
- Unter den Maßnahmen aus dem Bereich des Verkehrsangebots sind rund 46 Prozent der Unternehmen Heimfahrtgarantien für die Beschäftigten am Abend wichtig (jedes siebte Unternehmen hat hier einen hohen Bedarf).
- Zu den aus Sicht der Unternehmen wichtigeren Serviceleistungen der ÖPNV-Dienstleister zählt auch die Information über das vorhandene Angebot, etwa in Form eines Mobilitätszentrums, das die Angestellten kontaktieren kann (ein Bedarf wird von 46 Prozent der Unternehmen gesehen, davon von elf Prozent mit einem hohen Bedarf); auch die regelmäßige ÖPNV-Beratung im Unternehmen selbst wird als zusätzliches Serviceangebot von rund jedem dritten Unternehmen genannt (von zehn Prozent mit einem hohen Bedarf).
Einordnung in die Forschung / Relevanz für die Politikberatung
Die Studie von Prognos zeigt auf, dass auf Seite der Unternehmen Bedarf für Mobilitätsmanagement vorhanden ist. Er muss jedoch vor Ort organisiert werden. Hierzu bieten sich Mobilitätsberater, Mobilitätsmanager und Mobilitätszentralen auf kommunaler Ebene an.