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Altengerechtes Wohnen Lünen Glückauf

Erstellt am: 13.04.2007 | Stand des Wissens: 19.07.2019
Synthesebericht gehört zu:
Ansprechpartner
Institut für Mobilitäts- und Stadtplanung, Universität Duisburg-Essen, Prof. Dr.-Ing. Dirk Wittowsky

Im Stadtteil Brambauer der Stadt Lünen, einer ehemaligen Bergarbeitersiedlung in Nordrhein-Westfalen, soll ein quartiersbezogenes Konzept ältere Menschen unterstützen, in ihrer vertrauten Umgebung zu bleiben. Die Siedlung umfasst rund 1.000 Wohnungen. Viele der Bewohner sind ältere Menschen. Zudem leben viele ältere Migranten in diesem Stadtteil. Eine Befragung, die in 400 Haushalten der Glückauf-Wohnungsbaugesellschaft durchgeführt wurde, hat ergeben, dass rund 92 Prozent in ihrer Wohnung in Deutschland alt werden möchten [NRW06].
Die Wohnungsbaugesellschaft, als Haupteigentümer der Wohnungen in diesem Stadtteil, versucht durch die Abstimmung von Bau- und Sozialprojekten den Verbleib älterer Menschen in der eigenen Wohnung zu fördern. Zur Steigerung der Wohn- und Lebensqualität hat das Wohnungsunternehmen verschiedene Akteure mit eingebunden, dazu zählen die Bewohner des Viertels sowie private und öffentliche Einrichtungen. Der Wohnungsbestand wurde modernisiert und altengerechter sowie barrierefreier Wohnraum geschaffen. Zudem wurde das Wohnumfeld neu gestaltet und öffentliche Treffpunkte sowie Gemeinschaftseinrichtungen errichtet, wie zum Beispiel ein Nachbarschaftshaus. Dieses wurde im Jahr 1996 als Modellprojekt für neue Wohnformen im Alter gefördert und wird seitdem ohne Förderung weiterbetrieben. Die Sozialangebote werden dabei zum größten Teil als Nachbarschaftshilfe durch Ehrenamtliche erbracht. Im Jahr 1994 wurde hierfür von den Bewohnern der Verein "Glückauf Nachbarschaftshilfe e.V." gegründet, der eine Vermittlungsstelle für Nachbarschaftshilfe aufgebaut hat. Durch den hohen Anteil an ehrenamtlicher Arbeit können die älteren Bewohner der Siedlung bereits für einen geringen Betrag Betreuungsangebote in Anspruch nehmen.
Für pflegebedürftige Bewohner des Quartiers besteht die Möglichkeit der Tagespflege in einer im Quartier integrierten Einrichtung oder die Nutzung häuslicher Pflegedienste. Zudem bietet das Wohnungsbauunternehmen Beratung für Pflegebedürftige und ihre Angehörigen an [NRW06].
Ansprechpartner
Institut für Mobilitäts- und Stadtplanung, Universität Duisburg-Essen, Prof. Dr.-Ing. Dirk Wittowsky
Zugehörige Wissenslandkarte(n)
Familien- und altengerechte Stadtquartiere (Stand des Wissens: 05.08.2019)
https://www.forschungsinformationssystem.de/?217279
Literatur
[NRW06] verschiedene Neue Wohnprojekte für ältere Menschen - Gemeinschaftliches Wohnen in Nordrhein-Westfalen, Beispiele und Wege zur Umsetzung, 2006/09
Weiterführende Literatur
[MAS06] Arbeitsgruppe "Neue Wohnformen für ältere Menschen" Neue Wohnformen für ältere Menschen, 2006
[InWIS04] Eichener, V., Prof. Dr. Wohnen älterer und pflegebedürftiger Menschen in NRW - Formen, Modelle, Zukunftsperspektiven, 2004/01
[BBR95] Breuer, Bernd, Fuhrich, M. Wohnen im Alter - zuhause im Wohnquartier, 1995/08
[WmA06] Fritz, Antje, Dipl.-Ing, Steffen, Gabriele Wohnen mit Assistenz - Wohnformen für alte Menschen mit Unterstützungsbedarf und Menschen mit Behinderung als Antwort auf den demografischen und gesellschaftlichen Wandel, 2006
[DZA98] verschiedene Wohnformen älterer Menschen im Wandel - Expertisenband 3 zum zweiten Altenbericht der Bundesregierung, 1998, ISBN/ISSN 3-593-35955-3
[IRB01] Großhans, Hartmut Wohnumfeld und Quartiersgestaltung für das Wohnen im Alter im Generationenverbund, 2001, ISBN/ISSN 3-8167-4720-5

Auszug aus dem Forschungs-Informations-System (FIS) des Bundesministeriums für Verkehr und digitale Infrastruktur

https://www.forschungsinformationssystem.de/?220687

Gedruckt am Dienstag, 30. Mai 2023 13:55:52