Arten von Verkehrsprognosen
Erstellt am: 11.04.2007 | Stand des Wissens: 17.10.2018
Synthesebericht gehört zu:
Ansprechperson
TU Dresden, Professur für Integrierte Verkehrsplanung und Straßenverkehrstechnik, Prof. Dr.-Ing. Regine Gerike
Nicht alle Verkehrsprognosen sehen gleich aus. Die Form einer Verkehrsprognose ist vom Anlass, Ziel und Verfahren der Analyse abhängig. Durch folgende Merkmale kann die Form einer Verkehrsprognose erkannt und darauf aufbauend eine Unterscheidung zwischen verschiedenen Verkehrsprognosen gemacht werden (vgl. [Vah96], S. 1207 f.):
- Vorhersagezeitraum (Fristigkeit),
- Nachprüfbarkeit,
- Konsistenz,
- Räumlich-sachlicher Geltungsbereich,
- Prognosezielsetzung.
Die zeitliche Länge der Vorhersage kann zwischen ultrakurzfristig (einige Monate), kurzfristige (1-3 Jahre), mittelfristige (4-10 Jahre) und langfristige (mehr als 10 Jahre) variieren. Bei Vorhersagezeiträumen von mehr als 20 bis 30 Jahren wird häufig nicht mehr von Prognosen, sondern von Projektionen gesprochen.
Die Nachprüfbarkeit und Nachvollziehbarkeit wird dadurch bestimmt, ob der Vorgehensweise bei der Prognose ein intuitives Verfahren, ein Extrapolationsverfahren oder ein wissenschaftlich-analytisches Verfahren unterliegt.
"Wissenschaftlich-analytische Verfahren basieren auf Modellvorstellungen, welche die exakte Angabe der herangezogenen Quellen und die genaue Spezifikation der zugrunde liegenden Modellannahmen erfordern, sodass die Prognoseergebnisse auch durch Außenstehende objektiv nachvollzogen und zahlenmäßig nachgeprüft werden können" ([Vah96], S. 1207).
Demgegenüber basieren intuitive Prognosen "auf der Intuition von Experten (zum Beispiel Angabe von Wachstumsraten für das zu prognostizierende Merkmal)" ([Vah96], S. 1207). Das Zustandekommen dieser Vorhersagen ist somit nicht vollständig nachvollziehbar.
"Bei Extrapolationsverfahren (Trendprognosen) werden in der Vergangenheit beobachtete Entwicklungen auf die Zukunft übertragen" ([Vah96], S. 1207). Trendprognosen können bei exakter Benennung der zu Grunde liegenden Zusammenhänge und getroffenen Annahmen nachvollzogen werden.
"Wissenschaftlich-analytische Verfahren basieren auf Modellvorstellungen, welche die exakte Angabe der herangezogenen Quellen und die genaue Spezifikation der zugrunde liegenden Modellannahmen erfordern, sodass die Prognoseergebnisse auch durch Außenstehende objektiv nachvollzogen und zahlenmäßig nachgeprüft werden können" ([Vah96], S. 1207).
Demgegenüber basieren intuitive Prognosen "auf der Intuition von Experten (zum Beispiel Angabe von Wachstumsraten für das zu prognostizierende Merkmal)" ([Vah96], S. 1207). Das Zustandekommen dieser Vorhersagen ist somit nicht vollständig nachvollziehbar.
"Bei Extrapolationsverfahren (Trendprognosen) werden in der Vergangenheit beobachtete Entwicklungen auf die Zukunft übertragen" ([Vah96], S. 1207). Trendprognosen können bei exakter Benennung der zu Grunde liegenden Zusammenhänge und getroffenen Annahmen nachvollzogen werden.
Bezogen auf die Konsistenz (Geschlossenheit) unterscheidet man die Singulärprognose und die Systemprognose. Die Singulärprognose sagt Entwicklungen einzelner Prozesse ohne Rückkopplungen voraus. Die Systemprognose erfasst alle relevanten Wechselwirkungen zwischen den einzelnen Variablen. Die Konsistenz von Teilergebnissen verschiedener Modellierungsstufen ist ein zentrales Qualitätsmerkmal von Verkehrsprognosen (vgl. [NaWi10], S. 1).
Der räumlich-sachlichen Geltungsbereich einer Prognose kann einzelne Regionen oder globale Betrachtungen sowie einzelne Verkehrsträger oder den Gesamtverkehr umfassen.
Prognosen zur Entwicklung der Verkehrsnachfrage sind häufig über ein Vier-Stufen-Modell aufgebaut. Die vier Stufen unterscheiden in: Verkehrs-
Prognosen zur Entwicklung der Verkehrsnachfrage sind häufig über ein Vier-Stufen-Modell aufgebaut. Die vier Stufen unterscheiden in: Verkehrs-
- Erzeugung: Höhe der gesamten Verkehrsnachfrage,
- Verteilung: räumliche Verteilung der Verkehrsnachfrage nach Quelle und Ziel,
- Aufteilung: Aufteilung der Verkehrsnachfrage auf Verkehrsträger,
- Umlegung: Zuordnung der Verkehrsnachfrage auf konkrete Strecken.
Bei der Prognosezielsetzung kann zwischen der indikativen Vorausschätzung und der Zielprojektion unterschieden werden (vgl. [Vah96], S. 1208).
Die indikative Vorausschätzung geht von bestimmten Erwartungen bezüglich externer Größen (Indikatoren) aus und leitet daraus Aussagen zur zukünftigen Entwicklung des Prognosegegenstandes ab. Wird ein einziger Wert für den Prognosegegenstand vorausgesagt, spricht man von Punktprognosen, bei Vorhersage eines Wertebandes von Intervallprognosen.
Die Zielprojektion nimmt keine zukünftige Entwicklung als gegeben an, sondern weist auf den Umstand der Beeinflussbarkeit der zukünftigen Entwicklung hin. Eine Zielprojektion legt für den Prognosegegenstand ein Zielwert fest und leitet daraus ab, welche Bedingungen erfüllt sein müssen, damit dieser Zielwert erreicht werden kann.
Die indikative Vorausschätzung geht von bestimmten Erwartungen bezüglich externer Größen (Indikatoren) aus und leitet daraus Aussagen zur zukünftigen Entwicklung des Prognosegegenstandes ab. Wird ein einziger Wert für den Prognosegegenstand vorausgesagt, spricht man von Punktprognosen, bei Vorhersage eines Wertebandes von Intervallprognosen.
Die Zielprojektion nimmt keine zukünftige Entwicklung als gegeben an, sondern weist auf den Umstand der Beeinflussbarkeit der zukünftigen Entwicklung hin. Eine Zielprojektion legt für den Prognosegegenstand ein Zielwert fest und leitet daraus ab, welche Bedingungen erfüllt sein müssen, damit dieser Zielwert erreicht werden kann.