Wohnungsunternehmen als Akteure bei familien- und altengerechten Stadtquartieren
Erstellt am: 15.03.2007 | Stand des Wissens: 18.07.2019
Ansprechpartner
Institut für Mobilitäts- und Stadtplanung, Universität Duisburg-Essen, Prof. Dr.-Ing. Dirk Wittowsky
Die Wohnungsunternehmen treten als Anbieter auf dem Wohnungsmarkt auf. "Eigentümer von größeren Beständen beobachten, dass sich aufgrund der demografischen Veränderungen in den letzten Jahren in ihren Wohngebieten die Mieterstrukturen einseitig entwickeln: Vor allem junge Haushalte und Familien wandern ab und überwiegend ältere Bewohner bleiben im Bestand wohnen." [BMVBS10q, S. 89]. Aufgrund der Veränderung der Altersstruktur wird sich mit dem steigenden Anteil älterer Menschen auch die quantitative beziehungsweise die qualitative Nachfrage auf dem Wohnungsmarkt ändern. Mit der steigenden Nachfrage nach altengerechtem Wohnraum müssen die Wohnungsunternehmen ihre Wohnbestände mit generationsgerechten und somit demografiefesten Konzepten aufwerten. In Nordrhein-Westfahlen werden im Rahmen des Wohnraumförderungsprogramms 2018 bis 2022 bauliche Maßnahmen, die zur generationsgerechten Aufwertung des Wohnraums beitragen, öffentlich gefördert [MHKBG18].
Mit circa 25 Prozent aller Wohnungen in Deutschland (Stand 2014) ist die unternehmerische Wohnungswirtschaft ein bedeutender Akteur bei der Entwicklung von alten- und familiengerechtem Wohnen. Für eine positive Quartiersentwicklung ist daher die Kooperation zwischen Kommune und Wohnungsunternehmen von Bedeutung.
Mit circa 25 Prozent aller Wohnungen in Deutschland (Stand 2014) ist die unternehmerische Wohnungswirtschaft ein bedeutender Akteur bei der Entwicklung von alten- und familiengerechtem Wohnen. Für eine positive Quartiersentwicklung ist daher die Kooperation zwischen Kommune und Wohnungsunternehmen von Bedeutung.
Bei einer im Jahr 2005 durchgeführten empirischen Befragung zum Thema nachhaltige Wohnungswirtschaft [IZT06] gaben die verschiedenen Wohnungsunternehmen zur Frage nach drei Aktivitäten im sozialen Bereich häufig die Versorgung mit Wohnraum für ältere Menschen sowie Betreuungs- und Freizeitangebote für Senioren an. Das Erfordernis von altengerechtem Wohnraum mit zusätzlichem Dienstleistungsangebot ist den Wohnungsunternehmen also bekannt.
Die Sicherung der Nahversorgung im Quartier beschäftigt auch die Wohnungsgesellschaften, da eine fehlende Nahversorgung die Vermietbarkeit der Immobilien gefährdet. Die Nahversorgung wird daher immer häufiger als Teil des Gesamtkonzeptes zur Steigerung der Qualität und damit Erlangen eines Wettbewerbsvorteils gesehen [ILS07].
Die Sicherung der Nahversorgung im Quartier beschäftigt auch die Wohnungsgesellschaften, da eine fehlende Nahversorgung die Vermietbarkeit der Immobilien gefährdet. Die Nahversorgung wird daher immer häufiger als Teil des Gesamtkonzeptes zur Steigerung der Qualität und damit Erlangen eines Wettbewerbsvorteils gesehen [ILS07].
Die in [BMVBS10q] genannten typischen Veränderungen zur Differenzierung des Wohnungsangebotes und damit zur Entwicklung von Mehrgenerationennachbarschaften (Ansprache unterschiedlicher Nutzergruppen) können zu folgenden Maßnahmen zusammengefasst werden:
1. Bauliche Maßnahmen [BMVBS10q, S. 89]:
- Zusammenlegung von Wohnungen für Familien
- Grundrissveränderungen
- Modernisierungsmaßnahmen
- Anbau von Balkonen, Realisierung von Dachterrassen und Gauben
- Zuordnung privater Gärten
- Abriss von Substanzwohnungen und/oder Garagen
- Ergänzender Neubau für Familien sowie schwellenarmer Neubau für ältere Menschen
2. Maßnahmen zur Förderung einer nachhaltigen Quartiersentwicklung [BMVBS10q, S. 89]:
- Realisierung von Einsteigerwohnungen für junge Haushalte
- Integration von Sonderwohnformen (zum Beispiel Demenz-Wohngemeinschaft) für Pflegebedürftige oder Pflegewohngruppen
- Einstellung eines Quartiersmanagers
- Kooperation mit Dienstleistungsanbietern
- Integration eines Pflegekerns
- Unterstützung/Förderung eines Nachbarschafts(hilfe)vereins