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Übersicht der Akteure bei der Entwicklung von familien- und altengerechten Stadtquartieren

Erstellt am: 15.03.2007 | Stand des Wissens: 08.02.2021
Ansprechpartner
Institut für Mobilitäts- und Stadtplanung, Universität Duisburg-Essen, Prof. Dr.-Ing. Dirk Wittowsky

Die Beteiligung von Akteuren ist ein wichtiger Bestandteil bei Planungs- und Entscheidungsprozessen und umfasst die Teilnahme sowie die Mitgestaltung an Planungsvorhaben. Die zentralen Akteure bei der Entwicklung familien- und altengerechter Stadtquartiere sind:
  • Kommunen,
  • Wohlfahrtsverbände,
  • Wohnungsunternehmen,
  • Öffentliche Verkehrsbetriebe/-unternehmen,
  • private Dienstleister/Projektentwickler sowie
  • die Öffentlichkeit und damit auch potenzielle Quartiersbewohnerinnen und -bewohner.
Bei der Planung von familien- und altengerechten Stadtquartieren kommt den öffentlichen Unternehmen und Betrieben eine wichtige Rolle zu. Eine gute ÖPNV-Anbindung des Quartiers ist für alte Menschen und Familien wichtig. Bei der Netzgestaltung sollte also bedacht werden, dass die Haltestellen auch für ältere Menschen in fußläufiger Erreichbarkeit liegen und eine Anbindung an die wichtigsten Ziele erfolgt. Um Familien (Eltern mit Kinderwagen etc.) und älteren Menschen die Nutzung zu erleichtern, ist der öffentliche Verkehr barrierefrei zu gestalten.
Die gesammelten Erfahrungen bei bereits durchgeführten Projekten zeigen dabei vor allem, dass zur optimalen Durchführung der Maßnahmen eine stärkere Zusammenarbeit der verschiedenen Akteure erforderlich ist [BMFSFJ02b; BMFSFJ17; BBR07d]. Von Bedeutung ist dabei auch die Beteiligung von älteren Menschen und Familien.
Ansprechpartner
Institut für Mobilitäts- und Stadtplanung, Universität Duisburg-Essen, Prof. Dr.-Ing. Dirk Wittowsky
Literatur
[BBR07d] Steffen, Gabriele , Baumann, Dorothee , Fritz, Antje, Weeber und Partner Institut für Stadtplanung und Sozialforschung -Planung und Forschung im Bauwesen und Städtebau- Attraktive Stadtquartiere für das Leben im Alter, 2007
[BMFSFJ02b] Mette, Inge, Narten, Renate Selbstbestimmt Wohnen im Alter, 2002/06, ISBN/ISSN 0946-4859
[BMFSFJ17] Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (Hrsg.) Siebter Altenbericht, Ausgabe/Auflage 2., 2017/09
Weiterführende Literatur
[IRPUD06] Volker Kreuzer Altengerechte Wohnquartiere - Stadtplanerische Empfehlungen für den Umgang mit der demografischen Alterung auf kommunaler Ebene, 2006, ISBN/ISSN 978-3-88211-157-6
[DIN18024-2] o.A. DIN 18024-2, Berlin/Köln, 1996
[DIN 18040-1] o.A. DIN 18040-1, Beuth Verlag, Berlin, 2010/10
[DIN 18040-3] o.A. DIN 18040-3, Beuth Verlag, Berlin, 2014/12
[FGSV12a] Forschungsgesellschaft für Straßen- und Verkehrswesen e.V. Hinweise zur Beteiligung und Kooperation in der Verkehrsplanung, Ausgabe/Auflage Ausgabe 2012, FGSV Verlag, Köln, 2012, ISBN/ISSN 978-3-86446-018-0
[ILS06a] Institut für Landes- und Stadtentwicklungsforschung des Landes Nordrhein-Westfalen, Stadt Dortmund, Ruhr-Lippe Wohnungsgesellschaft mbH, LEG Arbeitsmarkt- und Strukturentwicklung Gmbh Kommunen und Wohnungsunternehmen gemeinsam für das Quartier- das Beispiel Dortmund-Clarenberg, 2006/11
[bbr07] Müller Rolf , Crome Barbara , Klehn Kirsten , König Barbara , Beetz Stephan , Haas Winfried , Koch Elke , Senftleben Ines , Tormow Britta, Habermann-Nieße, Klaus Wohnungsgenossenschaften und Stadtentwicklung, 2007/04, ISBN/ISSN 0303-2493
[BMFSFJ98] Sachverständigenkommission Zweiter Altenbericht der Bundesregierung - Wohnen im Alter, 1998/01/28
Glossar
Stadtquartier
Ein Stadtquartier umfasst einen Raum, in dem alltägliche Aktivitäten stattfinden. Dazu zählen Arbeiten, Bilden, Erholen, Versorgen und Wohnen (Quelle: Ziele nachhaltiger Stadtquartiersentwicklung, Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung im Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung, September 2013).
Öffentlicher Personennahverkehr
Der öffentliche Personennahverkehr ist juristisch im Personenbeförderungsgesetz (PBefG) definiert. Laut Paragraf 8, Absatz 1 und 2 umfasst der ÖPNV "die allgemein zugängliche Beförderung von Personen mit Straßenbahnen, Obussen und Kraftfahrzeugen im Linienverkehr, die überwiegend dazu bestimmt sind, die Verkehrsnachfrage im Stadt-, Vorort- oder Regionalverkehr zu befriedigen". Taxen oder Mietwagen können dieses Angebot ersetzten, ergänzen oder verdichten.
Der Begriff ÖPNV bezieht sich in der Regel auf Strecken mit einer gesamten Reiseweite von weniger als 50 Kilometern oder einer gesamten Reisezeit von weniger als einer Stunde. Das in einer Stadt oder Region erforderliche Nahverkehrsangebot und dessen Eignung hinsichtlich Nachhaltigkeit und Klimaschutz wird in einem Nahverkehrsplan definiert und festgehalten.

Auszug aus dem Forschungs-Informations-System (FIS) des Bundesministeriums für Verkehr und digitale Infrastruktur

https://www.forschungsinformationssystem.de/?217138

Gedruckt am Montag, 2. Oktober 2023 16:15:54