Serviceleistungen für ältere Menschen in altengerechten Stadtquartieren
Erstellt am: 14.03.2007 | Stand des Wissens: 08.02.2021
Ansprechpartner
Institut für Mobilitäts- und Stadtplanung, Universität Duisburg-Essen, Prof. Dr.-Ing. Dirk Wittowsky
Da ältere Menschen möglichst lange in ihrer eigenen Wohnung bleiben möchten, gewinnen soziale Dienstleistungen zunehmend an Bedeutung. Wohnbegleitende Dienstleistungen, die der Förderung des selbständigen Wohnens dienen, lassen sich in vier Bereiche einteilen:
- Entlastung des Alltags,
- soziale Kontakte,
- Gesundheit und Wohlbefinden sowie
- Sicherheit.
Die Entlastung im Alltag wird im Allgemeinen durch Haushaltshilfen sowie Hol- und Bringdienste geleistet, aber auch eine Wohnraumanpassung kann Erleichterungen im alltäglichen Leben bringen. Zur Förderung sozialer Kontakte können Gemeinschaftsräume/-einrichtungen im Quartier sowie Freizeitangebote beitragen. Für die Gesundheit und das Wohlbefinden sind Pflegedienstleistungen erforderlich. Zudem können Gesundheitsberatungen angeboten werden. Ein wichtiger Aspekt für ältere Menschen ist die subjektive und objektive Sicherheit am Wohnort. Hierfür können Notrufeinrichtungen oder ein Concierge-Service eingerichtet werden. Der Verbleib in der eigenen Wohnung muss nicht zwingend die beste Lösung sein und so zählen auch Wohnraumberatung und Umzugsmanagement zu zentralen Dienstleistungen für ältere Menschen [GdW04b; BMFSFJ02b].
Bei einer Umfrage von über 50-Jährigen nach wohnungsnahen Dienstleistungen im Jahr 2002 wurde festgestellt, dass vor allem Notrufzentralen (37 Prozent) und Pflegedienste (34 Prozent) erwünscht sind. Aber auch Haushaltshilfen (34 Prozent), Mahlzeitendienste (24 Prozent) und Einkaufsdienste (24 Prozent) werden von vielen Befragten angegeben. Freizeitangebote werden dagegen mit 15 Prozent weniger nachgefragt. Der Wunsch nach haushaltsbezogenen Dienstleistungen nahm dabei zwischen den Erhebungen von 1999 und 2002 leicht ab. Der leichte Rückgang beim Bedürfnis nach Hilfsdiensten kann durch die konjunkturelle Situation erklärt werden. Zudem zeigt sich die hohe Selbständigkeit "junger" Alter, Hilfs- beziehungsweise Unterstützungsbedürftigkeit tritt erst ab 70 Jahren verstärkt auf [FfG06; IAT04].
Zurzeit sind die Wohlfahrtsverbände die größten Anbieter von Dienstleistungen für Senioren. Da professionelle Dienstleistungen in den meisten Fällen alleine nicht bezahlbar und informelle Hilfen von Verwandten und Freunden alleine nicht leistbar sind, ist die Kombination beider Strukturen eine Lösung. Das EU-Projekt Silberdienste beschäftigte sich mit dem Aufbau tragfähiger Strukturen für personen-, haushalts-, unternehmensbezogene und soziale Dienstleistungen in NRW [LEG08]. Bei der Entwicklung markttauglicher, professioneller haushaltsbezogener Dienstleistungen besteht also noch Gestaltungsbedarf [BMFSFJ05a; ILS06; NRW05b; Equal03].
Bei einer Umfrage von über 50-Jährigen nach wohnungsnahen Dienstleistungen im Jahr 2002 wurde festgestellt, dass vor allem Notrufzentralen (37 Prozent) und Pflegedienste (34 Prozent) erwünscht sind. Aber auch Haushaltshilfen (34 Prozent), Mahlzeitendienste (24 Prozent) und Einkaufsdienste (24 Prozent) werden von vielen Befragten angegeben. Freizeitangebote werden dagegen mit 15 Prozent weniger nachgefragt. Der Wunsch nach haushaltsbezogenen Dienstleistungen nahm dabei zwischen den Erhebungen von 1999 und 2002 leicht ab. Der leichte Rückgang beim Bedürfnis nach Hilfsdiensten kann durch die konjunkturelle Situation erklärt werden. Zudem zeigt sich die hohe Selbständigkeit "junger" Alter, Hilfs- beziehungsweise Unterstützungsbedürftigkeit tritt erst ab 70 Jahren verstärkt auf [FfG06; IAT04].
Zurzeit sind die Wohlfahrtsverbände die größten Anbieter von Dienstleistungen für Senioren. Da professionelle Dienstleistungen in den meisten Fällen alleine nicht bezahlbar und informelle Hilfen von Verwandten und Freunden alleine nicht leistbar sind, ist die Kombination beider Strukturen eine Lösung. Das EU-Projekt Silberdienste beschäftigte sich mit dem Aufbau tragfähiger Strukturen für personen-, haushalts-, unternehmensbezogene und soziale Dienstleistungen in NRW [LEG08]. Bei der Entwicklung markttauglicher, professioneller haushaltsbezogener Dienstleistungen besteht also noch Gestaltungsbedarf [BMFSFJ05a; ILS06; NRW05b; Equal03].
Darüber hinaus "[...] gehen Wohnungsunternehmen [immer häufiger] Kooperationen mit ambulanten Dienstleistern ein. Die Wohnungsunternehmen sehen einen Vorteil darin, durch das Angebot von Sonderwohnformen oder wohnungsnahen Dienstleistungen ältere Mieter im Bestand zu halten." [BMVBS10q, S. 103].
Die Möglichkeit, seine Wohnung barrierefrei aufzuteilen beziehungsweise umzugestalten spielt eine immer entscheidendere Rolle, wenn ältere Menschen möglichst lange in ihrer eigenen Wohnung bleiben und dabei nur geringfügige Hilfe von außerhalb in Anspruch nehmen möchten. Angefangen von der Planung bis hin zur Umsetzung ist fachliche Hilfe ratsam, um die angestrebten Arbeiten möglichst zügig und kostensparend durchführen zu lassen.
Informationen und Beratungen - auch zu Fragen der Pflege und über Serviceangebote- erhält man bei [BMFSFJ14]:
- der Kommune (Wohnberatungsstelle, Sozial- und Wohnungsamt),
- kirchlichen und freien Wohlfahrtsverbänden,
- Handwerkskammern,
- Krankenkassen,
- Pflegediensten oder Sozialstationen.
Darüber hinaus gibt es in den über 200 Wohnberatungsstellen in Deutschland umfassende Hilfe, die häufig aus interdisziplinären Teams (beispielsweise aus den Bereichen Architektur, Sozialpädagogik und Ergotherapie) bestehen. Diese verschiedenen Dienstangebote sind oft miteinander vernetzt, um eine einfache und schnelle Hilfe zu ermöglichen [BMFSFJ14].