Online-Mitfahrzentralen
Erstellt am: 27.09.2006 | Stand des Wissens: 07.02.2023
Synthesebericht gehört zu:
Ansprechperson
TU Dresden, Professur für Integrierte Verkehrsplanung und Straßenverkehrstechnik, Prof. Dr.-Ing. Regine Gerike
Im Zuge der Digitalisierung entstanden Ende der 1990er Jahre erste Online-Mitfahrzentralen [Stra05a, S.5].Dabei handelt es sich um internetbasierte Dienste, die zur Vermittlung von Mitfahrgelegenheiten dienen.
Die Online-Mitfahrzentralen richten sich nach §1 Absatz 2 Satz 1 des Personenbeförderungsgesetztes [PBefG]. Dies bedeutet, dass von den Mitfahrern in Summe nur jene Fahrtkosten zu zahlen sind, welche die Betriebskosten (zum Beispiel Treibstoff, Öl) einer Fahrt nicht übersteigen [SZ14]. Somit soll per Gesetz verhindert werden, dass für Fahrer Gewinne durch die Fahrt entstehen.
Online-Mitfahrzentralen lassen sich unter anderem nach folgenden Kriterien unterscheiden [Uto17]:
Online-Mitfahrzentralen lassen sich unter anderem nach folgenden Kriterien unterscheiden [Uto17]:
- nach Entrichtung eines Entgeltes an den Fahrer oder kostenfreie Mitnahme,
- nach Buchungssystem (Art der Bezahlung),
- nach Vermittlungsgebühr,
- nach Nutzungsgebühr (Mitgliedschaft),
- nach Erforderlichkeit einer Registrierung,
- nach Einzugsbereich (regional, überregional, international) und
- nach nutzergruppenspezifischen Merkmal (Berufspendler, Unternehmen, Festivalbesucher)
Neben der klassischen Website erfolgt die Vermittlung von Mitfahrgelegenheiten auch über mobile Smartphone-Applikationen, per Mail oder in Verbindung mit sozialen Netzwerken [Uto17]. Teilweise lassen sich Online-Mitfahrzentralen auch über Programmierschnittstellen in externe Software implementieren [Flinc17].
Unter "Ad-hoc-Mitfahrgelegenheiten" ("Real-Time" Ridesharing) versteht man ein spontanes Vermitteln von Fahrgemeinschaften, welches sehr kurzfristig vor oder unmittelbar während einer Fahrt stattfinden kann. Essentiell ist hierbei der Einsatz von drahtlosen und GPS-fähigen Geräten, zum Beispiel Smartphone und Navigationsgeräte [Lev01, S. 2, 3f.].
Deutschlands größte Online-Mitfahrzentrale ist derzeit BlaBlaCar, welche in Frankreich gegründet wurde und mit über 90 Millionen Mitgliedern in 22 Ländern weltweit vertreten ist [Bla23]. In einer von BlaBlaCar veröffentlichten Statistik gibt das Unternehmen an, dass die durchschnittliche Pkw-Auslastung unter den Nutzern etwa doppelt so hoch ist wie die durchschnittliche Pkw-Auslastung in Deutschland [Bla23]. Zur Orientierung lag laut Mobilität in Deutschland (MiD 2008) der durchschnittliche PKW-Besetzungsgrad in Deutschland bei 1,5 Personen [infas10].
Online-Mitfahrzentralen stehen bei längeren Distanzen in Konkurrenz zu Bahn, Bus und Flugzeugen. Auch im ländlichen Raum finden diese Dienste vermehrt Akzeptanz, da sie ein zusätzliches Angebot zum Nahverkehrssystem kleinerer Städte und Gemeinden bieten [Welt14b].
Deutschlands größte Online-Mitfahrzentrale ist derzeit BlaBlaCar, welche in Frankreich gegründet wurde und mit über 90 Millionen Mitgliedern in 22 Ländern weltweit vertreten ist [Bla23]. In einer von BlaBlaCar veröffentlichten Statistik gibt das Unternehmen an, dass die durchschnittliche Pkw-Auslastung unter den Nutzern etwa doppelt so hoch ist wie die durchschnittliche Pkw-Auslastung in Deutschland [Bla23]. Zur Orientierung lag laut Mobilität in Deutschland (MiD 2008) der durchschnittliche PKW-Besetzungsgrad in Deutschland bei 1,5 Personen [infas10].
Online-Mitfahrzentralen stehen bei längeren Distanzen in Konkurrenz zu Bahn, Bus und Flugzeugen. Auch im ländlichen Raum finden diese Dienste vermehrt Akzeptanz, da sie ein zusätzliches Angebot zum Nahverkehrssystem kleinerer Städte und Gemeinden bieten [Welt14b].