Mobilität von Kindern und Jugendlichen
Erstellt am: 19.06.2006 | Stand des Wissens: 15.01.2021
Synthesebericht gehört zu:
Ansprechperson
TU Dresden, Professur für Integrierte Verkehrsplanung und Straßenverkehrstechnik, Prof. Dr.-Ing. Regine Gerike
Jugendliche gelten für die Entwicklung von Verkehrs- und Mobilitätskonzepten als eine wichtige Zielgruppe. Der Grund hierfür ist, dass die im Kindes- und Jugendalter gewonnenen Erfahrungen ("Verkehrssozialisation") in einem entscheidenden Maße das spätere Verkehrsverhalten als Erwachsener prägen. So können beispielsweise jugendgerechte Angebote, die verstärkt Freizeitmobilität gewährleisten und intermodal sind, unter anderem dazu beitragen, dass Jugendliche nicht bereits unmittelbar mit dem Erreichen des 18. Lebensjahres durch den Führerscheinerwerb und/oder Pkw-Besitz ausschließlich zur Verwendung des Pkw übergehen [Groß01]. Während teilweise in anderen Ländern der Europäischen Union (EU) das Auto noch immer ein starkes Statussymbol und Verkehrsmittel darstellt, findet in den letzten Jahren in Deutschland ein Umdenken, vor allem in der jüngeren Generation, statt. Der Mobilitätsbedarf ist dabei nicht gesunken, dafür aber die Vielfalt der Wege, Zwecke und Verkehrsmittel [BFSFJ17]. Es ist im Sinne der Verkehrsplanung, diesen Trend auch in Zukunft zu unterstützen.
Ein wichtiger Lebens- und Erfahrungsraum junger Menschen, der öffentliche Raum, wurde in den letzten Jahrzehnten weitgehend für verkehrliche Zwecke funktionalisiert. Die Situation von Kindern und Jugendlichen wird heute mit Schlagworten wie Verhäuslichung, organisierte Kindheit, starke Mediennutzung und Verinselung der Lebensräume beschrieben [Blin03, ifes08]. Das verkehrliche Umfeld, das Kinder und Jugendliche heute vorfinden, wird dabei von den Rahmenbedingungen im Straßenverkehrs- und Baurecht sowie den Richtlinien und Regelwerken der Verkehrsplanung mitbestimmt.
Die Gestaltung des (verkehrlichen) Umfelds hat Auswirkungen auf das Mobilitätsverhalten von Kindern und Jugendlichen. Beispielsweise geht der Anteil an selbstständiger Mobilität zurück. Einstellungen und Zukunftsvorstellungen zur Verkehrsmittelnutzung ändern sich. [FGSV12f] Eine hohe verkehrliche (und soziale) Sicherheit stellt eine wesentliche Basis zur Gewährleistung und Förderung der eigenständigen Mobilität von jungen Menschen und damit einer gesunden körperlichen, seelischen und sozialen Entwicklung dar [HüDe95, S. 28].
Je nach Altersgruppe werden unterschiedliche Anforderungen an den Verkehrsraum gestellt. Im jungen Kindesalter sind das beispielsweise Aufenthaltsqualität und Orte zur sozialen Interaktion, später Verkehrs- und soziale Sicherheit sowie gute Anbindungen zum Öffentlichen Verkehr (ÖV) [FGSV12f]. Diese Anforderungen und spezifischen Bedürfnisse hinsichtlich der Verkehrsnetze müssen in der Verkehrsplanung Berücksichtigung finden, um die Mobilität, Sicherheit aber auch Entwicklung von Kindern und Jugendlichen zu gewährleisten [BMFSFJ06a, S. 57]. Ihre Beteiligung an der Verkehrsplanung kann positive Effekte nicht nur für ihre Altersgruppe, sondern für alle Verkehrsteilnehmer bewirken.
Je nach Altersgruppe werden unterschiedliche Anforderungen an den Verkehrsraum gestellt. Im jungen Kindesalter sind das beispielsweise Aufenthaltsqualität und Orte zur sozialen Interaktion, später Verkehrs- und soziale Sicherheit sowie gute Anbindungen zum Öffentlichen Verkehr (ÖV) [FGSV12f]. Diese Anforderungen und spezifischen Bedürfnisse hinsichtlich der Verkehrsnetze müssen in der Verkehrsplanung Berücksichtigung finden, um die Mobilität, Sicherheit aber auch Entwicklung von Kindern und Jugendlichen zu gewährleisten [BMFSFJ06a, S. 57]. Ihre Beteiligung an der Verkehrsplanung kann positive Effekte nicht nur für ihre Altersgruppe, sondern für alle Verkehrsteilnehmer bewirken.
Das aktuelle Hinweispapier der Forschungsgesellschaft für Straßen- und Verkehrswesen (FGSV) "Hinweise zur Integration der Belange von Kindern in die Verkehrsplanung" [FGSV10a] zeigt auf, wie wichtig es ist, Kindern und Jugendliche zu partizipieren. Das Hinweisblatt versteht sich als Beitrag zur besseren Berücksichtigung der Ansprüche von Kindern in der Planung.
Das Ziel sollte es sein, weiterhin an der Partizipation und Berücksichtigung von Kindern und Jugendlichen betreffend der Mobilität festzuhalten und diese auszubauen, da damit bereits positive Effekte erzielt wurden.